| Titel: | Ueber die Leuchtkraft der Destillationsproducte der Braunkohle etc.; von C. Zincken, Civilingenieur in Halle an der Saale. | 
| Autor: | Carl Friedrich Jacob Zincken | 
| Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. LXIX., S. 215 | 
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                        LXIX.
                        Ueber die Leuchtkraft der Destillationsproducte
                           der Braunkohle etc.; von C.
                              Zincken, Civilingenieur in Halle an der Saale.
                        (Schluß von S.
                              139 des vorhergehenden Heftes.)
                        Zincken, über die Leuchtkraft der Destillationsproducte der
                           Braunkohle etc.
                        
                     
                        
                           II. Photogen.
                           Zur Prüfung der Leuchtkraft der durch Destillation der Braunkohlen gewonnenen
                              Photogene wurden zwei Lampen aus der rühmlichst bekannten Lampenfabrik von F. Weber allhier verwendet. Die Einrichtung derselben war
                              die gewöhnliche mit breitem Dochte und einer über demselben befindlichen
                              Messingkappe, mit einem den Dimensionen des Dochtes entsprechenden Schlitze. Der
                              über der Kappe stehende Glascylinder war ausgebaucht und niedrig, da es bei der
                              Leichtverbrennlichkeit des Photogens eines Verbrennungsapparates mit starkem
                              Luftzuge nicht bedarf, ja ein solcher nachtheilig seyn würde. Der Docht der größeren
                              Lampe hatte eine Breite von 24 Millim., der kleinere eine solche von 15 Millim. Zu
                              jedem neuen Versuche wurde ein neuer Docht eingezogen und mit Photogen gehörig
                              getränkt. Die zur Beobachtung gezogenen Flammen waren die größten und hellsten,
                              welche durch Stellung und Haltung des Dochtes hervorgebracht werden konnten. Die
                              ermittelten Beobachtungsgränzen sind bereits oben angegeben worden.
                           
                              A. Photogen von der Georgshütte bei Aschersleben.
                              Dasselbe hat ein spec. Gewicht von 0,830, eine hellgelbe Farbe und mäßig starken
                                 Geruch.
                              Die größere Photogenlampe wurde mit 203,400 Grm. Photogen gefüllt, brannte 498
                                 Min. und gab dann 109,350 Grm. wieder zurück. Der Verbrauch ergibt sich daraus
                                 zu 94,050 Grm., oder zu 188,8 Milligramm pro Min.
                                 Die beobachtete durchschnittliche Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des
                                 Normallichtes wie 439² : 283² für die breite Seite, und wie
                                 448² : 283² für die schmale Seite des Dochtes, oder
                                 durchschnittlich wie (192721 + 121104)/2 : 80089 = 156912 : 80089 = 1,96 :
                                 1.
                              Verbrauch an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. : 96,3 Milligr.
                              
                              Die kleinere Photogenlampe verbrannte von 148,600 Grm. Füllung in 494 Min. 62,795
                                 Grm., so daß 85,805 Grm. verblieben. Das Consum pro
                                 Min. war daher 126,9 Milligr.
                              Das Verhältniß der Leuchtkraft der breiten Dochtseite zu derjenigen des
                                 Normallichtes war durchschnittl. wie 354² : 283², das der schmalen
                                 wie 306² : 283² und durchschnittlich wie (125316 + 93639)/2 :
                                 80089 = 109477 : 80089 = 1,36 : 1.
                              Verbrauch von Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 93,3 Milligr.
                              
                           
                              B. Photogen von Göhler u. Comp. in
                                    Aschersleben.
                              Spec. Gewicht 0,815, Farbe hellgelb, Geruch schwach.
                              In die größere Lampe wurden eingewogen 155,250 Grm., und nach einer Brennzeit von
                                 311 Min. ausgewogen 73,250 Grm. Das verbrannte Photogen betrug somit 82 Grm., d.
                                 i. pro Min. 263,6 Milligrm.
                              Ihre Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 530² :
                                 283² für die breite Dochtseite, und wie 420² : 283² für die
                                 schmale d. i. durchschnittl. wie 228650 : 80089 = 2,85 : 1.
                              Verbrauch von Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 92,5 Milligr.
                              Die kleinere Lampe consumirte von 100,450 Grm. Füllung in 311 Min. 61,350 Grm.,
                                 so daß 39,100 Grm. verblieben. Der Verbrauch pro
                                 Min. ergibt sich daher zu 197,2 Milligrm.
                              Das Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes war dabei wie
                                 420² : 283² für die breite Dochtseite, und wie 356² :
                                 283² für die schmale, und durchschnittlich wie (176400 + 126736)/2 :
                                 80089 = 1,89 : 1.
                              Verbrauch an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 104,3 Milligr.
                              
                           
                              C. Photogen von Günther u. Cuny in Groß
                                    Mühlingen.
                              Spec. Gewicht 0,835, Farbe hellgelb, Geruch ziemlich schwach.
                              Von der Füllung der größern Lampe von 165,750 Grm. verblieben nach einer
                                 Brennzeit von 362 Min. 68,250 Grm., so daß ein totaler Verbrauch von 97,500
                                 Grm., und pro Minute ein Consum von 269,3 Milligr.
                                 sich herausstellte.
                              Das Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes war für die breite
                                 Dochtseite = 516² : 283², und für die schmale = 408² :
                                 283², wonach
                                 die durchschnittl. betrug (266256 + 166464)/2 = 216360 : 80089 = 2,70 : 1.
                              Verbrauch an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes, und pro Min. 99,7 Milligr.
                              Die kleinere Lampe wurde beschickt mit 102,050 Grm. Photogen, brannte 362 Min.,
                                 gab dann 27,875 Grm. zurück und verbrauchte also 74,175 Grm. oder pro Min. 204,9 Milligrm.; sie entwickelte dabei eine
                                 Leuchtkraft von 435²/283² desjenigen des Normallichtes für die
                                 breite Dochtseite, und von 370²/283² für die schmale, also
                                 durchschnittlich von
                              [(189225 + 136900)/2]/80089 = 163062/80089
                              d. i. von dem 2,04 fachen derjenigen des letztern.
                              Verbrauch von Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 100,4 Milligr.
                              
                           
                              D. Photogen der Fabrik der Sächsisch-thüringischen Actiengesellschaft
                                    für Verwerthung von Braunkohlen zu Gerstewitz bei Weißenfels.
                              1ste Sorte.
                              Spec. Gewicht 0,815, Farbe schwachgelb, riechend.
                              Eine Füllung der größern Lampe von 160,950 Grm. brannte 183 Min., wog dann noch
                                 111,060 Grm. Das Consum betrug demnach 49,890 Grm., oder pro Min. 272,6 Milligrm.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes, wie 525² :
                                 283² für die breite Dochtseite, und wie 425² : 283² für die
                                 schmale, d. i. durchschnittl. wie (275625 + 180625)/2 : 80089 = 228125 : 80089 =
                                 2,84 : 1.
                              Consum an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 95,9 Milligr.
                              Kleinere Lampe. Füllung 100,950 Grm. Photogen. Brennzeit 197 Min. Verbleiben
                                 52,050 Grm. Consum 48,900 Grm., mithin pro Min.
                                 248,2 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes = 455² :
                                 283² für die breite Dochtseite, und = 360² : 283² für die
                                 schmale, also durchschnittlich wie (207025 + 129600)/2 : 80089 = 168312 : 80089 = 2,08 :
                                 1.
                              Consum von Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 119,3 Milligr.
                              2te Sorte, von dunkelgelber Farbe, starkem Geruche und
                                 0,815 specifischem Gewicht.
                              Nach einer Brennzeit von 249 Min. hatte die Füllung der größern Lampe von 162,800
                                 Grm. Photogen auf 97,150 Grm. sich vermindert, es wurden mithin consumirt 65,650
                                 Grm., d. i. pro Min. 263,2 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 465² :
                                 283² für die breite Dochtseite, und wie 360² : 283² für die
                                 schmale, oder durchschnittl. wie (216225 + 129600)/2 : 80089 = 172912 : 80089 =
                                 2,15 : 1.
                              Verbrauch von Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 122,5 Milligr.
                              Die kleinere Lampe brannte mit 101,720 Grm. Photogen 282 Min., gab dann 32,370
                                 Grm. zurück, consumirte also 69,350 Grm. oder 245,8 Milligr. pro Min.
                              Die Leuchtkraft derselben verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie
                                 440² : 283² für die breite Dochtseite, und wie 345² :
                                 283² für die schmale, durchschnittl. also wie (193600 + 119025)/2 : 80089
                                 = 156312 : 80089 = 1,95 : 1.
                              Das Consum an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. betrug 126,0 Milligr.
                              
                           
                              E. Photogen von Robert Doms in Lemberg.
                              Dasselbe wird nicht aus Braunkohlen, sondern aus Erdöl destillirt.
                              Spec. Gewicht 0,800, hell, schwachriechend.
                              Die größere Lampe wurde mit 183,800 Grm. Photogen gefüllt, brannte 274 Min.
                                 Zurückgewogen wurden 93,800 Grm., so daß das Consum auf 90 Grm. sich berechnet,
                                 d. i. pro Min. 328,4 Milligr.
                              Das Verhältniß der Leuchtkraft der breiten Dochtseite zu derjenigen des
                                 Normallichtes war wie 600² : 283², und der schmalen wie
                                 479² : 283², also durchschnittl. wie (360000 + 229441)/2 : 80089
                                 =294720 : 80089 = 3,68 : 1.
                              
                              Consum an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 89,2 Milligr.
                              Die Füllung der kleineren Lampe betrug 108,400 Grm. Photogen, der Rückstand nach
                                 einer Brennzeit von 235 Min. 33,100 Grm., mithin Consum 75,300 Grm. oder 320,4
                                 Milligr. pro Min.
                              Die Leuchtkraft der Lampe verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes für die
                                 breite Dochtseite wie 562² : 283², und für die schmale wie
                                 470² : 283², also durchschnittlich wie (315844 + 220900)/2 : 80089
                                 = 268372 : 80089 = 3,35 : 1.
                              Verbrauch an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 95,6 Milligr.
                              
                           
                              F. Photogen von F. L. Bauermeister u. Comp. in Bitterfeld.
                              Spec. Gew. 0,805, schwachgelb, wenig riechend.
                              Füllung der größern Lampe 148,800 Grm., Brennzeit 206 Min. Rückstand an Photogen
                                 78 Grm. Consum also 70,800 Grm. oder pro Min. 343,7
                                 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 625² :
                                 283² für die breite Dochtseite, u. wie 485² : 283² für die
                                 schmale, mithin durchschnittlich wie (390625 + 235225)/2 = 312927 : 80089 = 3,90
                                 : 1.
                              Verbrauch an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 88,1 Milligr.
                              Füllung der kleinern Lampe 126,200 Grm. Brennzeit 206 Min. Rückstand an Photogen
                                 59,500 Grm., mithin Verbrauch 66,700 Grm., oder 323,7 Milligr. pro Min.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 595² :
                                 283² für die breite Dochtseite, und wie 480² : 283² für die
                                 schmale, also durchschnittl. wie (354025 + 230400)/2 : 80089 = 292212 : 80089 =
                                 3,64 : 1.
                              Consum von Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 88,9 Milligr.
                              
                           
                              G. Photogen von Wiesmann u. Comp. auf der
                                    Augustenhütte bei Bonn.
                              Spec. Gewicht 0,830, weingelb, stark riechend.
                              Die größere Lampe verbrannte von 149,300 Grm. Photogen in 296 Min. 23,500 Grm., so daß
                                 65,800 Grm. übrig blieben; das Consum pro Min.
                                 ergibt sich daraus zu 282,9 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 530² :
                                 283² für die breite Dochtseite, und wie 415² : 283² für die
                                 schmale, mithin durchschnittl. wie (280900 + 172225)/2 : 80089 = 2,82 : 1.
                              Consum an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 100,3 Milligr.
                              Die kleinere Lampe consumirte von 131,250 Grm. Photogen in ebenfalls 296 Minuten
                                 Brennzeit 68,750 Grm., so daß der Rückstand auf 62,500 Grm. sich belief.
                              Der Verbrauch pro Min. betrug also 232,2 Milligr.
                              Das Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes war wie
                                 455² : 283² für die breite Dochtseite, und wie 345² :
                                 283² für die schmale, also durchschnittl. wie (207025 + 119025)/2 : 80089
                                 = 163025 : 80089 = 2,03 : 1.
                              Das Consum an Photogen pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. betrug 114,3 Milligr.
                              Es ergibt sich aus diesen Untersuchungen:
                              1) daß der durchschnittliche Verbrauch der größern Lampe an Photogen von
                                 durchschnittlich 0,818 spec. Gewichte pro Min. 276,7
                                 Milligr. betrug, und die dabei durchschnittl. entwickelte Leuchtkraft die 2,86
                                 fache derjenigen des Normallichtes war;
                              2) daß der durchschnittliche Verbrauch der kleinern Lampe pro Min. auf 237,4 Milligr. sich belief, und die durchschnittliche
                                 Leuchtkraft die 2,29 fache derjenigen des Normallichtes war;
                              3) daß zur Erzeugung der Leuchtkraft von der Stärke derjenigen des Normallichtes
                                 durchschnittlich pro Min. erforderlich waren bei der
                                 größern Photogenlampe 98 Milligr., bei der kleinern Photogenlampe 105,2 Milligr.
                                 Photogen, während der Verbrauch des Normallichtes an Paraffin auf 124 Milligr.
                                 sich belief;
                              4) daß die Consume der beiden Lampen sich verhalten durchschnittl. wie 237,4 :
                                 276,6 = 100 : 116,5, die entwickelten Leuchtkräfte dagegen wie 2,29 : 2,86 = 100
                                 : 124,9, daß mithin bei der größern Lampe der kleinern gegenüber die Leuchtkraft
                                 in bedeutendere Verhältnisse stieg, als der Verbrauch an Material;
                              5) was endlich die Kosten der Beleuchtung mit Photogen betrifft, so betrugen
                                 dieselben:
                              
                              a) bei der größern Lampe wenn der Preis von einem
                                 Pfd. Photogen zu 6 Silbergroschen angenommen wird, bei einem durchschnittl.
                                 Verbrauche von 276,6 Milligr. pro Min. 0,039830
                                 Pfennige pro Min., und da die Lampe durchschnittlich
                                 eine 2,86 fache Leuchtkraft von derjenigen des Normallichtes entwickelte, pro Lichteffect eines Normallichtes pro Min. 0,01392 Pfennige;
                              b) bei der kleinern Lampe bei einem
                                 durchschnittlichen Verbrauche von 237,4 Milligr. Photogen pro Min. 0,03418 Pfennige; und, da die Leuchtkraft durchschnittlich
                                 derjenigen von 2,29 Normallichtern entsprach, pro
                                 Lichteffect eines Normallichtes und pro Minute
                                 0,01488 Pfennige.
                              Da die Kosten für ein Normalparaffinlicht pro Min.
                                 auf 0,0460 Pfennige sich stellen, so verhalten sich die Kosten der Beleuchtung
                                 durch Paraffin zu denjenigen durch Photogen durchschnittlich wie 0,0460 :
                                 0,01392 bei der größern Lampe, und wie 0,0460 : 0,01488 bei der kleinern = 100 :
                                 30,2 resp. 32,3.
                              Daß diese Verhältnisse bei den einzelnen Photogensorten je nach deren
                                 Beschaffenheit und den Preisen günstiger oder ungünstiger sich gestalten werden,
                                 als nach den angenommenen Durchschnittswerthen, bedarf wohl der Erwähnung nicht
                                 weiter.
                              
                           
                        
                           III. Solaröl.
                           Die zur Untersuchung der Leuchtkraft dieses Oeles benutzten Lampen waren:
                           A. eine Lampe aus der berühmten Fabrik von Stobwasser in Berlin, mit Argand'schem Brenner, mit einem
                              Dochtraum von 16 Millim. innerm und 21 Millim. äußerm Durchm., also von 2,5 Millim.
                              Weite. Der stellbare Glascylinder war unterhalb der Einschnürung im Lichten weit 49
                              Millim., in derselben 22,5 Millim. und in dem oberhalb desselben befindlichen Theile
                              von 210 Millim. Länge 26 Millim. im Lichten weit;
                           B. eine Lampe von F. Weber in
                              Halle a. S. von gleicher Construction. Der Dochtraum hatte 11 Millim. inneren und 17
                              Millim. äußeren Durchmesser. Der eingeschnürte Cylinder hatte unten eine lichte
                              Weite von 36 Millim., in der Einschnürung von 21 Millim. und im obern Theile, der
                              230 Millim. lang war, eine lichte Weite von 24 Millim.;
                           C. eine Lampe von Stobwasser,
                              mit Argand'schem Brenner, mit Dochtraum von 10 Millim. innerem und 15 Millim.
                              äußerem Durchmesser, also 5 Millim. Weite und mit geschnürtem Cylinder.
                           
                           Wie bei den Photogenlampen wurden auch in den Solaröllampen zu den verschiedenen
                              Solarölen immer neue Dochte verwendet, und wurden zu den Versuchen die Flammen durch
                              Stellung des Dochtes, und insbesondere des Glascylinders stets so groß und hell wie
                              möglich gemacht. Die angeführten Beobachtungsgrößen beziehen sich wieder auf die in
                              der Mitte der bereits oben angeführten Beobachtungsgränzen liegenden Werthe.
                           Der Anfang der Prüfungen wurde gemacht mit dem
                           
                              A. Solaröl von der Georgshütte bei Aschersleben.
                              Spec. Gewicht 0,860, von gelber Farbe, riechend.
                              a) Stobwasser'sche Lampe
                                 A.
                              Nach einer Brennzeit von 233 Min. waren von 116,700 Grm.
                                 Solarölfüllung verblieben 5,500 Grm., wonach der Verbrauch sich stellt auf
                                 111,200 Grm., d. i. pro Min. auf 477,2 Milligr.
                              Die Leuchtkraft der Lampe verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie
                                 770² : 283² = 592900 : 80089 = 7,4 : 1.
                              Solarölconsum pro Leuchtkraft eines Normallichtes und
                                 pro Min. 64,4 Milligr.
                              b) Weber'sche Lampe B.
                              Gefüllt mit 127 Grm. Solaröl, Brennzeit 265 Minuten, Rückstand
                                 29,400 Milligr., Verbrauch 97,600 Grm., also pro
                                 Min. 368,3 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 580² :
                                 283² = 336400 : 80089 = 4,2 : 1.
                              Solarölverbrauch pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 87,6 Milligr.
                              c) Stobwasser'sche Lampe
                                 C.
                              Füllung 143,988 Grm., Brennzeit 325 Min., verbliebenes Solaröl
                                 56,662 Grm., Verbrauch 87,326 Grm. oder pro Min.
                                 268,6 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 450² :
                                 283² = 202500 : 80089 = 2,5 : 1.
                              Solarölverbrauch pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 107,4 Milligr.
                              
                           
                              B. Solaröl von Göhler und Comp. in Aschersleben.
                              a) Stobwasser'sche Lampe
                                 A.
                              1ster Versuch.
                              Solaröl von 0,850 spec. Gewicht, hellgelbe Farbe und riechend.
                                 Beschickt wurde dieselbe mit 175,950 Grm. Solaröl, brannte 170 Min.; enthielt dann noch
                                 93,800 Grm., so daß der Verbrauch auf 82,150 Grm. sich stellte, d. i. pro Min. auf 483 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 772² :
                                 283² = 595884 : 80089 = 7,4 : 1.
                              Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Minute 65,2 Milligr.
                              2ter Versuch.
                              Ein solcher wurde einige Zeit nach dem 1sten mit Solaröl von 0,860 spec. Gewicht
                                 angestellt, welches übrigens ebenfalls hellgelb und riechend war.
                              Eingewogen wurden 145,760 Grm. Solaröl, ausgewogen 37,595 Grm., nachdem die Lampe
                                 227 Min. gebrannt hatte. Der Verbrauch stellt sich hiernach auf 108,165 Grm.
                                 oder auf 476,5 Milligr. pro Min.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 765² :
                                 283² = 585225 : 80089 = 7,3 : 1.
                              Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 65,2 Milligr.
                              b) Weber'sche Lampe B. Solaröl wie zu Versuch Nr. 1. Füllung 84,550
                                 Grm., Brennzeit 141 Min., Rückstand an Solaröl 25,500 Grm., Verbrauch 59,050
                                 Grm., d. i. pro Min. 418,8 Milligr.
                              Die Lampe flackerte stets und entwickelte viel Dämpfe an einer Stelle der innern
                                 Dochtseite; der Versuch wurde deßhalb wiederholt mit einem andern Dochte und mit
                                 106,270 Grm. Solaröl, welche nach einer Brennzeit von 268 Min. auf 9,850 Grm.
                                 reducirt worden waren. Der Verbrauch war demnach 96,420 Grm., d. i. pro Min. 359,8 Milligr. Das Oel kochte am Dochte
                                 abermals und zwar Anfangs mit Unterbrechungen, später fortwährend, unter wie
                                 wohl schwacher Entwickelung von Dämpfen an der äußern Dochtseite.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes = 586² :
                                 283² = 343396 : 80089 = 4,2 : 1.
                              Consum an Solaröl pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 85,6 Milligr.
                              c) Stobwasser'sche Lampe
                                 C.
                              Füllung 134,250 Grm. Solaröl wie zu Versuch Nr. 1. Brennzeit 80
                                 Min. Verbliebenes Solaröl 112,120 Grm., Verbrauch daher 22,130 Grm., d. i. pro Min. 276,6 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 426² :
                                 283² = 181476 : 80089 = 2,3 : 1.
                              Solarölverbrauch pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 120 Milligr.
                              
                           
                              
                              C. Solaröl von Günther u. Cuny in Groß
                                    Mühlingen.
                              Spec. Gewicht 0,865, gelb, schwach riechend.
                              Die Stobwasser'sche Lampe A wurde beschickt mit 112,150 Grm. Solaröl. Nachdem sie 222 Minuten
                                 gebrannt hatte, waren 7,300 Grm. verblieben. Der Verbrauch betrug sonach 104,850
                                 Grm., d. pro Min. 472,3 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 817² :
                                 283² = 667489 : 80089 = 8,3 : 1.
                              Der Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft von einem
                                 Normallichte belief sich auf 56,9 Milligr. pro
                                 Min.
                              Der Versuch mit Lampe B verunglückte und konnte wegen
                                 Mangel an Material nicht wiederholt werden.
                              Die Stobwasser'sche Lampe C wurde gefüllt mit 97,180 Grm. Solaröl, brannte 337 Min., gab dann
                                 7,800 Grm. zurück, consumirte also 89,380 Grm. oder 265,2 Milligr. pro Min. Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen
                                 des Normallichtes wie 550² : 283² = 332500 : 80089 = 4,1 : 1.
                              
                           
                              D. Solaröl aus der Fabrik der Sächsisch-thüringischen
                                    Actiengesellschaft für Verwerthung von Braunkohlen zu Gerstewitz bei
                                    Weißenfels.
                              I. erste Sorte.
                              Spec. Gew. 0,850, hell braungelb, schwach riechend.
                              a) Die Stobwasser'sche
                                 Lampe A verbrannte von 185,380 Grm. Solaröl in 154
                                 Min. 83,260 Grm., so daß 102,120 Grm. verblieben. Hiernach stellt sich der
                                 Verbrauch auf 540,6 Milligr. pro Min.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 957² :
                                 283² = 915849 : 80089 = 11,4 : 1.
                              Minutlicher Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft
                                 eines Normallichtes 47,4 Milligr.
                              b) Die Weber'sche Lampe
                                 B consumirte 86,480 Grm. von der Füllung von
                                 98,700 Grm. Solaröl in der Brennzeit von 214 Min., so daß 12,220 Grm. verblieben
                                 und der Verbrauch pro Min. auf 404,1 Milligr. sich
                                 berechnet.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 734² :
                                 283² = 538756 : 80089 = 6,7 : 1.
                              Consum an Solaröl pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 60,2 Milligr.
                              
                              II. Zweite Sorte.
                              Spec. Gew. 0,860; braun, starkriechend.
                              a) Beschickt wurde die Stobwasser'sche Lampe A mit 238,880 Grm.
                                 Solaröl; dieselbe brannte 278 Minuten, gab dann 102,120 Grm. zurück, so daß
                                 verbrannt waren 136,760 Grm., d. i. pro Minute 491,9
                                 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 785² :
                                 283² = 616225 : 80089 = 7,6 : 1.
                              Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 64,7 Milligr.
                              b) Die Weber'sche Lampe
                                 B wurde gefüllt mit 120,630 Grm. Solaröl,
                                 brannte 278 Minuten und enthielt dann noch 22,380 Grm.; der Verbrauch an Solaröl
                                 betrug demnach 98,250 Grm., d. i. pro Min. 353,4
                                 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 627² :
                                 283² = 393129 : 80089 = 4,9 : 1.
                              Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 72,1 Milligr.
                              
                           
                              E. Solaröl von Robert Doms in Lemberg.
                              Durch Destillation vom Erdöl gewonnen. Spec. Gewicht 0,850; citronengelb,
                                 riechend.
                              a) Die Stobwasser'sche
                                 Lampe A wurde gefüllt mit 247,466 Grm. Solaröl,
                                 brannte 197 Minuten; es verblieben 149,050 Grm., der Verbrauch betrug daher
                                 98,416 Grm., d. i. pro Min. 499,5 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 738² :
                                 283² = 544644 : 80089 = 6,8 : 1.
                              Consum an Solaröl pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 73,4 Milligr.
                              b) Die Weber'sche Lampe
                                 B brannte mit einer Füllung von 135,800 Grm.
                                 Solaröl 295 Minuten lang, gab dann 29,600 Grm. zurück, consumirte mithin 106,200
                                 Grm., d. i. pro Min. 360 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 687² :
                                 283² = 471969 : 80089 = 5,8 : 1.
                              Consum an Solaröl pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 62,1 Milligr.
                              Der Docht entwickelte theilweise Dämpfe am innern Dochtrande, die Lampe brannte
                                 dabei aber mit sehr heller Flamme.
                              
                           
                              
                              F. Sogenanntes Mineralöl von Robert Doms in Lemberg.
                              Gleichfalls Destillationsproduct des Erdöls. Spec. Gew. 0,825; hellbraun, stark
                                 riechend.
                              a) Die Stobwasser'sche
                                 Lampe A gefüllt mit 156,616 Grm. Mineralöl,
                                 consumirte in 154 Minuten Brennzeit 123,416 Grm. unter Verbleib von 33,200 Grm.,
                                 verbrauchte also pro Min. 802,4 Milligr. und
                                 entwickelte dabei eine Leuchtkraft, welche sich verhielt zu derjenigen des
                                 Normallichtes wie 810² : 283² = 656100 : 80089 = 8,1 : 1.
                              Der Verbrauch an Mineralöl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. war 99 Milligr.
                              b) In der Weber'schen
                                 Lampe B wurden binnen 154 Minuten von der Füllung
                                 von 89,008 Grm. Mineralöl verbrannt 82,883 Grm., also pro Min. 538,2 Milligr., mit einer Leuchtkraft, welche das
                                 725²/283² = 525625/80089 =6,5 fache derjenigen des Normallichtes
                                 betrug.
                              Verbrauch an Mineralöl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. 82,8 Milligr.
                              c) In der größern Weber'schen Photogenlampe, gefüllt mit 124,470 Grm. Mineralöl, wurden in
                                 einer Brennzeit von 157 Min. unter Verbleib von 54,120 Grm., verzehrt 70,350
                                 Grm., d. i. pro Min. 448,1 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 575² :
                                 283² für die breite Dochtseite und wie 523² : 283² für die
                                 schmale, also durchschnittlich wie (330625 + 273529)/2 : 80089 = 302077 : 80089
                                 = 3,7 : 1.
                              d) Die kleinere Weber'sche Photogenlampe wurde mit 108,450 Grm. Mineralöl beschickt und
                                 verbrauchte davon in 214 Minuten Brennzeit 58 Grm., d. i. 271 Milligr. pro Min.
                              Die Leuchtkraft der Lampe verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie
                                 465² : 283² für die breite Dochtseite und wie 320² :
                                 283² für die schmale, also durchschnittlich wie (216225 + 102400)/2 :
                                 80089 = 159312 : 80089 = 1,9 : 1.
                              Die Dochte beider Photogenlampen kohlten sehr stark und mußten deßhalb oft
                                 geputzt und nachgestellt werden, so daß pro
                                 Leuchtkraft eines Normallichtes und pro Min. 121
                                 resp. 142 Milligr. Mineralöl verbraucht wurden. Diese Lampen dürften daher zum
                                 Verbrennen des Mineralöls eben so wenig geeignet seyn als die versuchten Lampen
                                 A u. B, welche ein zu der
                                 entwickelten Leuchtkraft in einem günstigen Verhältnisse nicht stehendes Consum
                                 an Material veranlaßten.
                              
                           
                              G. Solaröl von F. L. Bauermeister u. Comp. in Bitterfeld.
                              Spec. Gewicht 0,840; hellgelb, riecht sehr schwach.
                              a) Die Stobwasser'sche
                                 Lampe A wurde gefüllt mit 184,350 Grm. Solaröl,
                                 brannte 224 Minuten, enthielt dann noch 70,090 Grm., verbrauchte also 114,260
                                 Grm., d. i. pro Min. 510 Milligr.
                              Die Leuchtkraft verhielt sich zu derjenigen des Normallichtes wie 797² :
                                 283² = 635209 : 80089 = 7,9 : 1. Verbrauch der Lampe pro Leuchtkraft eines Normallichtes und pro Min. 64,5 Milligr. Solaröl.
                              b) In der Weber'schen
                                 Lampe B verbrannten von 102,460 Grm. Solaröl Füllung
                                 in einer Brennzeit von 224 Min. 71,250 Grm., so daß verblieben 31,210 Grm.,
                                 Consum pro Min. 318 Milligr., und zwar bei einer
                                 Leuchtkraft die zu derjenigen des Normallichtes sich verhielt wie 635² :
                                 283² = 403225 : 80089 = 5,0 : 1.
                              Der Verbrauch an Solaröl pro Leuchtkraft eines
                                 Normallichtes und pro Min. betrug 63,6 Milligr.
                              
                           
                              H. Solaröl von Wiesmann u. Comp. auf der
                                    Augustenhütte bei Bonn.
                              Spec. Gewicht 0,870; citronengelb, stark riechend.
                              a) Die Stobwasser'sche
                                 Lampe A brannte mit einer Füllung von 190,710 Grm.
                                 Solaröl 306 Min.; es verblieben 49,942 Grm., wurden also consumirt 460 Milligr.
                                 pro Min.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 760² :
                                 283² = 577600 : 80089 = 7,2 : 1.
                              Consum an Solaröl pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 63,8 Milligr.
                              b) Die Weber'sche Lampe
                                 B wurde beschickt mit 167,600 Grm. Solaröl,
                                 brannte 306 Minuten, gab 72,400 Grm. zurück, verbrauchte mithin 95,200 Grm., d.
                                 i. 311,1 Milligr. pro Min. bei einer
                                 Lichtentwickelung, die zu derjenigen des Normallichtes sich verhielt wie
                                 616² : 283² = 379456 : 80089 = 4,7 : 1.
                              Consum an Solaröl pro Leuchtkraft eines Normallichtes
                                 und pro Min. 66,2 Milligr.
                              ––––––––––
                              Um einen genauen Vergleich zwischen Solaröl und Rüböl anstellen zu können, wurden
                                 Brennversuche mit letzterem auf dieselbe Weise wie mit dem Solaröl auf einer dem
                                 Professor Knoblauch gehörigen Rüböllampe mit Argand'schem Brenner
                                 vorgenommen, deren Dochtraum 17 Millim. inneren, 22 Millim. äußeren Durchmesser
                                 hatte. Der stellbare Glascylinder war unten im Lichten 40 Millim., über der
                                 Verengung (nicht Einschnürung) 26 Millim. weit und hatte eine Länge, von der
                                 letztern an gerechnet, von 195 Millim. Das zu den Versuchen angewendete Oel war
                                 aus der Oelfabrik von Pfaff u. Weiß allhier und hatte ein spec. Gew. von 0,910.
                              1ster Versuch.
                              Eingewogen wurden 230,998 Grm. Rüböl und nach einer Brennzeit von 422 Min.
                                 ausgewogen 0,600 Grm. Das Consum belief sich also auf 230,398 Grm., d. i. pro Min. auf 545,9 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 775² :
                                 283².
                              2ter Versuch.
                              Die Füllung betrug 257,860 Grm. Rüböl, die Brennzeit 463 Min., die Quantität des
                                 verbliebenen Oeles 11,800 Grm., der Verbrauch mithin 246,060 Grm., d. i. pro Min. 531,4 Milligr.
                              Verhältniß der Leuchtkraft zu derjenigen des Normallichtes wie 773² :
                                 283².
                              Werden nun 774² als die Durchschnittszahl genommen, so verhielten sich die
                                 Leuchtkräfte Wie 774² : 283² = 599076 : 80089 = 7,4 : 1.
                              Beiläufig sey hier bemerkt, daß die Beobachtungsgränzen zwischen 751 und 792
                                 Millim., also 41 Millim. auseinander lagen.
                              Bei dem mittlern Verbrauch von 538,6 Milligr. Oel pro
                                 Min. zur Hervorbringung einer Leuchtkraft von 7,4 Normallichtern berechnet sich
                                 das Consum pro Leuchtkraft eines Normallichtes und
                                 pro Minute auf 72,7 Milligr.
                              Die Resultate der angestellten Untersuchungen würden seyn:
                              1) Der durchschnittliche Verbrauch der Stobwasser'schen Lampe A an Solaröl excl. des
                                 Mineralöls von Robert Doms in Lemberg betrug 491
                                 Milligr. pro Min. bei einer durchschnittl.
                                 Leuchtkraft von 8,0 Normallichtern.
                              2) Der durchschnittliche Verbrauch der Weber'schen
                                 Lampe B belief sich auf 353,5 Milligr. Solaröl pro Min. bei einer Leuchtkraft, welche durch
                                 diejenige von 5,07 Normallichtern repräsentirt wird.
                              3) Die Stobwasser'sche Lampe C hat durchschnittlich 270 Milligr. Solaröl pro Min. consumirt und dabei eine Leuchtkraft von durchschnittl. 2,97
                                 Normallichtern entwickelt.
                              4) Zur Hervorbringung des Lichteffectes eines Normallichtes waren pro Min. durchschnittlich erforderlich auf der Lampe
                                 A 62,53 Milligr., auf der Lampe B 71,06 Milligr., auf der Lampe C 90 Milligr. Solaröl, auf der Argand'schen
                                 Rüböllampe 72,7 Milligr. Rüböl.
                              5) Das Verhältniß des Consums an Solaröl der Lampe B
                                 zu demjenigen der Lampe A war wie 353,5 : 491 = 100
                                 : 138,9.
                              Das Verhältniß der Leuchtkraft von Lampe B zu
                                 derjenigen der Lampe A war wie 5,07 : 8 = 100 :
                                 157,7.
                              Die Leuchtkraft der Lampe A stieg gegen diejenige von
                                 Lampe B in einem größeren Verhältnisse als der
                                 Verbrauch an Solaröl.
                              6) Die Kosten der Beleuchtung mit Solaröl stellten sich pro Leuchtkraft eines Normallichtes und pro Minute, da das Pfund Solaröl 3 Silbergroschen 6 Pfennige kostet,
                                 bei der Lampe A auf 0,005252 Pfn. und bei der Lampe
                                 B auf 0,005969 Pfennige. Die Kosten der
                                 Beleuchtung mit Paraffinlichten verhalten sich somit gegen diejenigen mit
                                 Solaröl wie 4600 : 525 = 100 : 11,4 bei Lampe A und
                                 wie 4600 : 596 = 100 : 12,9 bei Lampe B, sind also
                                 etwa 8 mal so groß.
                              7) Die Kosten der Beleuchtung mit Rüböl bei einem Preise von 15 Thaler pro Cntr. oder von 4 Silbergroschen 6 Pfennige pro Pfund = 500 Grm. betragen pro Leuchtkraft eines Normallichtes und pro Min. 0,007851 Pfennige und verhalten sich daher zu denjenigen des
                                 Paraffinlichtes = 17,06 : 100, also etwa wie 1 : 6, und zu denjenigen mit
                                 Solaröl etwa wie 1 1/2 : 1 bei der Lampe A und wie 1
                                 1/3 : 1 bei der Lampe B. Daß die Consume und
                                 Kostenverhältnisse bei den einzelnen Oelsorten günstiger oder ungünstiger sich
                                 herausstellen, als die angegebenen durchschnittlichen, je nach dem deren
                                 Qualität eine bessere oder schlechtere ist als die durchschnittliche, resp. je
                                 nachdem die Preise niedriger oder höher werden als die angenommenen, liegt auf
                                 der Hand.
                              Geschlossen im März 1859.