| Titel: | Vorrichtung zum Abdrehen oder Rundiren der Schleifsteine, vom Ober-Maschinenmeister A. Sammann. | 
| Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. XCVII., S. 326 | 
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                        XCVII.
                        Vorrichtung zum Abdrehen oder Rundiren der
                           Schleifsteine, vom Ober-Maschinenmeister A. Sammann.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Sammann's Vorrichtung zum Abdrehen oder Rundiren der
                           Schleifsteine.
                        
                     
                        
                           Der Erfinder beschreibt im „Organ für die Fortschritte des
                                 Eisenbahnwesens“ seine Vorrichtung folgendermaßen:
                           
                              „In der Central-Werkstatt der Oberschlesischen Eisenbahn zu Breslau
                                 sind 16 Schleifsteine im Betriebe, deren Rundiren früher sehr viel Zeit und Geld
                                 kostete, bis seit einem Jahre eine von mir construirte Vorrichtung dazu
                                 verwendet wurde, mittelst welcher ein Arbeitsmann wöchentlich durchschnittlich
                                 einmal jeden Stein rundirt und dazu pro Stein
                                 durchschnittlich nur 30 Minuten Arbeitszeit verwendet.
                              
                           
                              Die Vorrichtung ist aus Fig. 25, 26 und
                                 27
                                 ersichtlich und wird durch die ausführliche Zeichnung jedem Manne von Fach
                                 hinreichend verständlich seyn.
                              
                           
                              Der Arbeiter bewegt, sobald er die Vorrichtung auf dem Schleifsteintroge
                                 befestigt hat, mit der einen Hand mittelst Kurbel die Hauptwelle A, mit der anderen Hand schiebt er durch die
                                 Schraube B den Stahl vor, welcher das Abdrehen des
                                 Steines bewirkt und welcher je nach der raschen oder langsamen Drehung des
                                 Steines und nach seiner Weichheit oder Härte rascher oder langsamer vorgeschoben
                                 werden muß, eine Manipulation, die der Arbeiter in kurzer Zeit erlernt und mit
                                 Sicherheit ausführt, so daß der Stein nie mehr an Durchmesser verliert, als
                                 durchaus nöthig ist, um ihn völlig rund und egalisirt herzustellen.
                              
                           
                           
                              Der Stahl D, zu welchem hier gespaltener, alter
                                 Gußfederstahl verwendet wird, muß, wie Fig. 28 und 29 in der
                                 halben natürlichen Größe zeigen, glühend spiralförmig gewunden und gut
                                 abgehärtet werden.
                              
                           
                              Mit einem solchen Stahl von 3/8 Zoll im Quadrat und von 7 Zoll Länge wird hier
                                 bis zur völligen Abnutzung zwei- bis dreimal ein Stein abgedreht oder
                                 rundirt.
                              
                           
                              Die richtige Form des Stahles, vereint mit seiner richtigen Geschwindigkeit bei
                                 Drehung und Fortschreitung desselben, und der richtige Winkel, unter welchem er
                                 zur Achse des Steines zum Schnitte gelangt, sind die Hauptfactoren, welche den
                                 günstigen Erfolg beim Abdrehen der Steine liefern, der durch diese Vorrichtung
                                 vollkommen erreicht ist.
                              
                           
                              Die im polytechn. Journal Bd. CXLIX S.
                                    413 beschriebenen, sehr praktischen, hohlen Schleifsteine von Picard können nur bei Anwendung dieser
                                 Rundirvorrichtung zur Verwendung gelangen, weil die einzelnen Segmente, aus
                                 denen diese Schleifsteine bestehen, beim Abdrehen oder Rundiren aus freier Hand
                                 stets an den zwölf Berührungsflächen ausspringen.“
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
