| Titel: | Verbesserungen an Gasregulatoren, von William Ashton zu Heaton Norris. | 
| Fundstelle: | Band 156, Jahrgang 1860, Nr. VIII., S. 24 | 
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                        VIII.
                        Verbesserungen an Gasregulatoren, von William Ashton zu Heaton
                           Norris.
                        Aus dem London Journal of arts, Januar 1860. S.
                              11.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Ashton's Verbesserungen an Gasregulatoren.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 23.
                                 Februar 1859) umfaßt drei Verbesserungen. Die erste hat den Zweck, einen
                              Gleichgewichtszustand in dem Regulirungsventil herzustellen, damit die Controle der
                              Bewegungen des letzteren durch den Gasdruck in der Seitenröhre, nicht durch den
                              unregelmäßigen Gasdruck in der Straßenröhre beeinträchtigt werde. Zu dem Ende ist
                              die Vorsorge getroffen, daß das Gas der Straßenröhre den Rücken des Ventils nicht
                              berührt, indem man dem letzteren eine in Quecksilber tauchende Flantsche gibt und
                              dadurch einen zwischen den Rücken des Ventils und das Gas der Straßenröhre
                              eingeschalteten Quecksilberverschluß herstellt. Ist auf diese Weise das Ventil
                              isolirt, so wird auf die Rückseite desselben Luft zugelassen, und zwar durch eine
                              Oeffnung welche durch die ganze Länge der Ventilspindel sich erstreckt. Das Gas der
                              Hauptröhre kann auch mittelst einer Kautschukliederung von der Rückseite des Ventils
                              abgehalten werden; und dieses bildet die zweite Verbesserung. Die dritte
                              Verbesserung besteht in einer ähnlichen Anwendung des Kautschuks zur Herstellung der
                              Liederung des Hutes, der Scheibe oder des beweglichen Diaphragmas des Recipienten
                              gegen welchen der Gasdruck in der Seitenröhre wirkt, um die Oeffnung des
                              regulirenden Ventils zu reguliren.
                           Fig. 12
                              stellt einen Gasregulator, an welchem die erste Verbesserung eingeführt ist, im
                              Verticaldurchschnitt dar. Die Figuren 13 und 14 erläutern
                              die zweite und dritte Verbesserung.
                           a, Fig. 12, ist die obere
                              Kammer, welche den Gasbehälter oder Recipienten enthält, b ist die untere Kammer oder Ventilbüchse. Letztere ist durch eine
                              Scheidewand b¹ in zwei Abtheilungen c und d getheilt, welche
                              durch eine kreisrunde in der Scheidewand b¹
                              befindliche Oeffnung e
                               mit einander
                              communiciren. Der untere Rand dieser Oeffnung bildet den Sitz des Ventils f und ihre Größe regulirt die Gasmenge, welche von der
                              Einlaß- oder Hochdruckkammer c in die
                              Austritts- oder Niederdruckkammer d gelangt. Die
                              Kammer c steht durch den Hals c¹ mit der Dienströhre, welche das Gas aus der Straßenröhre
                              herbeileitet, die Kammer d durch den Hals d¹ mit der Seitenröhre, welche nach den Brennern
                              führt, in Verbindung. Die Kammer d steht außerdem durch
                              die Oeffnung d² mit dem Innern des Gasbehälters
                              g in Verbindung. Der Kranz des Gasbehälters g ist in Quecksilber getaucht, welches in einem
                              ringförmigen Trog a¹ enthalten ist, und seine
                              Scheibe oder Diaphragma ist mit der Ventilspindel durch Adjustirmuttern g¹, g¹
                              verbunden. Die Schwankungen des Gasbehälters in Folge der Veränderungen im Drucke
                              des aus d in denselben strömenden Gases corrigiren daher
                              diese Veränderungen, indem sie die Ventilöffnung verengen oder erweitern, je nachdem
                              in die Abtheilung d zu viel oder zu wenig Gas einströmt.
                              d³ ist eine ringförmige Führung für den
                              oberen Theil der Ventilspindel. Der untere Theil der letzteren erhält durch drei
                              radiale Flügel f³, f³, f³, deren Enden die Seiten der
                              Oeffnung e beinahe berühren, eine sichere Lage.
                           Damit die Rückseite des Ventils f nicht dem
                              veränderlichen Gasdruck in der Kammer c ausgesetzt sey,
                              ist sie mittelst einer cylindrischen Flantsche f², f² isolirt, die von dem Rücken
                              des Ventils sich abwärts erstreckt und in einen am Boden der Ventilbüchse h¹, h¹
                              angebrachten Quecksilbertrog h, h, h taucht. Dadurch daß
                              die Spindel f hohl und an beiden Enden offen ist, hat
                              die Luft zu dem Rücken des Ventils Zutritt.
                           Bei Apparaten, in welchen das Gewicht des Ventils und der Spindel im Verhältniß zu
                              den Dimensionen des regulirenden Gasbehälters bedeutend ist, wird der Ueberschuß an
                              Gewicht zum Theil dadurch neutralisirt, daß man den Kranz des Ventils oder des
                              Gasbehälters, oder beide mit einer leichten Substanz bekleidet, welche ohne das
                              Gewicht der erwähnten Theile bedeutend zu vermehren, die Verdrängung des
                              Quecksilbers bedeutend befördert. Eine solche an dem Ventil angebrachte Bekleidung
                              stellt f⁴ dar. Die für diesen Zweck geeignetsten
                              Materialien sind Gutta-percha und Kork. Bei Gasregulatoren, in welchen das
                              durch den Kranz des Ventils verdrängte Quecksilbervolumen zum Balanciren des
                              Gewichts des Ventils und der Spindel hinreicht, oder welche mit Gegengewichten
                              versehen sind, um die Wirkung derselben zu neutralisiren, ist diese Bekleidung nicht
                              nothwendig.
                           Fig. 13
                              stellt einen Verticaldurchschnitt des Regulirungsventils dar, welcher eine andere
                              Methode zeigt, die erste Verbesserung in Anwendung zu bringen. Diese besteht in der
                              Isolirung des Ventilrückens durch die als zweite Verbesserung bezeichneten Mittel,
                              und in der Hinzulassung von Luft auf den Ventilrücken durch ein am Boden der
                              Ventilbüchse befindliches Loch h³. f ist der Durchschnitt des Regulirungsventils mit seiner
                              Flantsche f²; h¹ ist der Boden der Ventilbüchse, mit aufwärts hervorragender Mitte;
                              k, k ist ein Kautschukring, dessen Mitte einen
                              größeren Durchmesser hat, um dem Ventil den zum Steigen oder Sinken erforderlichen
                              Spielraum zu gewähren. Metallene Ringe k¹, k² befestigen den Kautschukring an den Kranz des
                              Ventils und an die Hervorragung des Bodens h¹.
                              Der Kautschukring hat den Zweck, das Gas der Kammer, in welche das Gas einströmt,
                              von der Rückseite des Ventils abzuhalten, während er zugleich den Bewegungen des
                              Ventils mit Leichtigkeit nachgibt.
                           Fig. 14 ist
                              ein Verticaldurchschnitt der oberen Kammer des Regulators, welcher die Anwendung der
                              dritten Verbesserung darlegt. a ist die obere Kammer und
                              d² der Hals, durch den das Gas in den
                              Recipienten tritt. m ist eine bewegliche Scheibe, welche
                              die obere Seite des regulirenden Gasbehälters bildet, und durch die Muttern g¹, g¹ mit der
                              Ventilpindel verbunden ist. Ein conischer Kautschukring o ist mit dem einen Rande an den Kranz m¹ der Scheibe m, mit dem andern Rand an
                              den Kranz n des Bodens der Kammer a befestigt. Dieser conische Ring bildet demnach eine biegsame Verbindung
                              der Scheibe m mit dem Kranz n, so daß sie je nach dem stattfindenden Gasdruck sich frei bewegen
                              kann.
                           
                        
                     
                  
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