| Titel: | Verbesserungen an Gasmessern, von C. R. Mead in London. | 
| Fundstelle: | Band 156, Jahrgang 1860, Nr. XCII., S. 358 | 
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                        XCII.
                        Verbesserungen an Gasmessern, von C. R. Mead in London.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1860, S.
                              137.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Mead's Verbesserungen an Gasmessern.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 4. März
                                 1859) hat den Zweck, eine genauere Messung des durch hydraulische
                              Gasmesser strömenden Gases zu erzielen, als seither der Fall war. Dieses geschieht
                              1) durch Anwendung einer mechanischen Vorrichtung, welche das Wasser in der
                              Meßkammer auf constant gleichförmigem Niveau erhält; 2) durch ein neues System von
                              Schwimmern, welche die fernere Zuströmung des Gases nach dem Meter absperren, wenn
                              der Wasserstand in dem Behälter unerlaubter Weise herabgedrückt werden sollte.
                           Fig. 9 stellt
                              den vorderen Theil eines hydraulischen Gasmessers mit den daran angebrachten
                              Verbesserungen im Verticaldurchschnitte dar. a ist das
                              gewöhnliche Gehäuse, b die Achse der messenden Trommel.
                              Die von dieser Achse hergeleitete Bewegung setzt eine oscillirende Schaufel in
                              Thätigkeit, welche aus einem Behälter Wasser in die Höhe hebt, um das in Folge der
                              Verdunstung abgängige Wasser der Meßkammer zu ersetzen, c ist der Wasserkasten, welcher theilweise abgebrochen dargestellt ist, um
                              den zur Bewegung der oscillirenden Schaufel d dienenden
                              Mechanismus sichtbar zu
                              machen. Diese Schaufel ist trogähnlich mit einem offenen und einem geschlossenen
                              Ende, und läßt sich um einen Zapfen d' in die punktirte
                              Lage bewegen. Sie ist rücksichtlich des Behälters c' und
                              des Wasserkastens c, welcher auf gewöhnliche Weise mit
                              der Meßkammer in Verbindung steht, so angeordnet, daß sie, niedergedrückt, in das
                              Wasser des Behälters c' taucht; wenn sie jedoch in die
                              Höhe gehoben wird, so kommt ihr oberes offenes Ende über den Rand des Wasserkastens
                              c zu liegen, um das gehobene Wasser in diesen zu
                              ergießen. An die Rückseite der Schaufel ist ein Kurbelarm e befestigt, welcher dieselbe mittelst einer Stange und Kurbel f mit einer horizontalen in dem Träger d' gelagerten Achse g
                              verbindet. Diese Achse trägt ein Schraubenrad h, welches
                              in eine an der Spindel k des Zählapparates befindliche
                              Schraube i greift. Indem daher die Meßtrommel durch das
                              Gas in Rotation gesetzt wird, theilt sie diese Bewegung durch die gewöhnliche
                              Anordnung einer endlosen Schraube nebst Schraubenrad der Spindel k mit, und setzt folglich durch den beschriebenen
                              Mechanismus die Schaufel d in eine langsam oscillirende
                              Bewegung. Die Schaufel d aber hebt bei jeder Oscillation
                              eine kleine Quantität Wasser aus dem Behälter c' und
                              gießt sie in den Wasserkasten c aus, wodurch der
                              Wasserstand des letzteren stets in der Höhe der Lippe der Abflußröhre bleibt. Um die
                              Abnahme des Wassers im Behälter c' in Folge der
                              Verdunstung anzuzeigen, bedient man sich eines Schwimmers l, welcher beim Sinken auf das Gas-Einlaßventil wirkt und eine
                              Verminderung oder Aufhebung des Gaszuflusses veranlaßt. Dieser Schwimmer l ist lose an das untere Ende des Schwimmerdrahtes in
                              befestigt. Letzterer trägt das Einlaßventil o und
                              zugleich den gewöhnlichen Schwimmer n, und setzt sich im
                              vorliegenden Falle abwärts durch den oberen Kasten c
                              fort, um in dem Behälter c' den zweiten Schwimmer l aufzunehmen. Wenn nun die Wassermenge in dem Behälter
                              nicht hinreicht den Schwimmer l in der Höhe zu erhalten,
                              so wirkt derselbe als Gewicht, wodurch sofort das Einlaßventil geschlossen und das
                              Gas verhindert wird in den Meter zu strömen. Ist der letztere jedoch in gehöriger
                              Weise mit Wasser versehen, so steigt der untere Schwimmer, und öffnet das
                              Einlaßventil o. Wenn dieser Gasmesser einmal gehörig
                              adjustirt ist, so zeigt er auch stets genau die hindurchgeströmte Oasmenge, indem
                              die Wasserlinie, welche den Rauminhalt der messenden Kammern der Trommel abgränzt,
                              unveränderlich bleibt. Zum Behuf der Füllung wird das Wasser bei p auf die übliche Weise in den Meter gegossen. Von da
                              fließt es in die Meßkammer; das überschüssige Wasser fließt durch die Röhre r in den Behälter c' hinab,
                              bis es die angedeutete Höhe erreicht. Jedes weiter zugegossene Wasser fließt durch
                              die Röhre t ab. Sollte der Meter mit Wasser überfüllt
                              werden, so würde die
                              Röhre r sich füllen, und den Eintritt des Gases in die
                              Meßtrommel verhindern; wollte man jedoch dem Meter einen Theil seines normalen
                              Wasserquantums entziehen, so würde der Schwimmer sinken und das Gas gleichfalls
                              absperren.
                           
                        
                     
                  
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