| Titel: | Die Mittheilungen über die Braunkohlenpresse auf der Grube Theodor betreffend; von C. Zincken in Halle. | 
| Autor: | Carl Friedrich Jacob Zincken | 
| Fundstelle: | Band 157, Jahrgang 1860, Nr. XXV., S. 103 | 
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                        XXV.
                        Die Mittheilungen über die Braunkohlenpresse auf
                           der Grube Theodor betreffend; von C.
                              Zincken in Halle.
                        Zincken, über die Braunkohlenpresse auf der Grube
                           Theodor.
                        
                     
                        
                           Hr. Ed. Friedrich hat in dem so eben mir zugekommenen
                              1sten Juniheft dieses Journals (Bd. CLVI) S. 355 meine auf S. 5 desselben Bandes
                              abgedruckten brieflichen Mittheilungen über die Braunkohlenpresse auf der Grube
                              Theodor bei Ammendorf als auf „unrichtigen Angaben“ beruhend
                              und die daraus gezogenen Folgerungen für falsch bezeichnet. Ich finde mich dadurch
                              zu der Erklärung veranlaßt, daß ich die meinen Mittheilungen zu Grunde gelegten
                              Angaben s. Z. der Gefälligkeit eines durch seine Gewissenhaftigkeit und
                              Ehrenhaftigkeit hier allgemein rühmlichst bekannten königl. Berggeschwornen H.
                              verdanke, welcher seinerseits ganz in dem Falle sich befindet, richtige Notizen über die Presse betreffenden Orts sich zu verschaffen und
                              dieses um so mehr gethan haben wird, als er beabsichtigte selbst die Resultate des
                              Pressenbetriebes zu veröffentlichen, was inzwischen auch geschehen ist. Da ich weder
                              annehmen kann, daß Hr.
                              H. von Seiten der Grubenverwaltung getäuscht wurde, noch daß er mir andere als die
                              erhaltenen Notizen mitgetheilt hat, so muß ich den Angaben die
                                 vollste Glaubwürdigkeit vindiciren.
                           Was nun die Angaben über Größe und Gewicht der Preßsteine betrifft, so sind die von mir vorgenommenen Messungen und Wägungen ebenfalls
                                 durchaus richtig, wie hier Friedrich selbst
                              davon an den noch vorhandenen gewogenen Steinen sich überzeugen kann.
                           Ich muß demnach sowohl die Friedrich'sche Beschuldigung,
                              als auch die daraus gezogenen Consequenzen entschieden
                                 zurückweisen, und ohne auf die vorgebrachten Einzelheiten weiter
                              einzugehen, will ich hier nur noch bemerken, daß ich das Maaß der Zusammenpressung
                              der Kohlensteine nicht „behauptet,“ sondern nach erhaltenen
                              Angaben durch Berechnung ermittelt habe.
                           Hätte Hr. Friedrich nur angeführt, daß die Resultate des
                              Pressenbetriebes seit meiner Mittheilung andere und vortheilhaftere geworden seyen,
                              so würde ich dagegen etwas nicht einzuwenden gehabt haben; diese Resultate ändern
                              sich bei der Neuheit der Fabrication natürlich noch fortwährend und differiren die
                              vor Kurzem auf der Grube Theodor mir gewordenen
                              Angaben wieder mit den von Hrn. Friedrich geltend
                              gemachten. Durch eine inzwischen ausgeführte wesentliche Verbesserung des
                              Trockenapparates und der Form der Preßsteine sind weit günstigere Ergebnisse als
                              früher erreicht worden, was zu weiterer und öffentlicher Kenntniß zu bringen ich
                              nicht verfehlt habe.
                           Die ad 6, 7 und 8 von Hrn. Friedrich gemachten Bemerkungen enthalten so
                              über alle Zweifel erhabene Wahrheiten, daß sicher jeder Leser auch vor Ausspruch
                              derselben von Seiten des genannten Hrn. davon völlig überzeugt gewesen seyn
                              dürfte.
                           Daß die Einrichtung der Trockenöfen eine noch unvollkommene war, ist niemals in
                              Abrede gestellt worden, und die Art und Weise wie sie zu verbessern, lag in der That
                              so auf der Hand, daß alle Techniker von Erfahrung und Umsicht mit denen ich darüber zu reden Gelegenheit gehabt
                              habe, sehr nahe mit einander übereinstimmende Ansichten in dieser Beziehung
                              aussprachen. Ich durfte daher zu der Annahme für berechtigt mich halten, daß diese
                              Trockenapparate wohl durch vollkommenere ersetzt werden könnten, einer Annahme, die
                              inzwischen ja eine thatsächliche Bestätigung gefunden hat. Daß ich die Verbesserung
                              der Trockenapparate bereits unternommen, davon habe ich noch
                                 nicht ein Wort gesagt, und wenn Hr. Friedrich
                              dieses aus meinem Briefe herausgelesen hat, wie es scheint, so wird er mit seiner
                              Logik darüber zu rechten haben.
                           
                           Schließlich die Bemerkung, daß die Sache zu ferneren Erörterungen mir nicht angethan
                              zu seyn scheint.
                           Halle, den 6. Juli 1860.