| Titel: | Maschine zum Satiniren des endlosen Papiers, von John Evans. | 
| Fundstelle: | Band 157, Jahrgang 1860, Nr. CVI., S. 430 | 
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                        CVI.
                        Maschine zum Satiniren des endlosen Papiers, von
                           John Evans.
                        Aus dem London Journal of arts, Mai 1860, S.
                              265.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Evans' Maschine zum Satiniren des endlosen Papiers.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 23. März
                                 1859) bezieht sich auf das Glätten des endlosen Papiers, insbesondere des
                              Schreibpapiers, mit Hülfe eines Satinirprocesses anstatt mittelst Walzendruckes. Der
                              dadurch erzielte Vortheil besteht in einer größeren Vollendung des Fabrikates
                              verbunden mit Kostenersparniß sowohl an Maschinen als auch an Arbeitslohn. Das
                              Satiniren wird dadurch bewerkstelligt, daß man das Papier mit einer oder mehreren
                              polirten Walzen in Berührung bringt, welche in eine in Vergleich mit der
                              fortschreitenden Bewegung der Papierfläche sehr geschwinde Rotation gesetzt werden.
                              Während dieser Procedur liegt das Papier auf anderen harten und polirten Walzen.
                           Fig. 24
                              stellt die zur Erreichung dieses Zweckes dienende Maschine in ihrer einfachsten Form
                              in der Seitenansicht dar. a, a ist das Hauptgestell der
                              Satinirmaschine; b, b¹, b² sind drei polirte in dem Gestell über einander gelagerte
                              gußeiserne Walzen. Die Lager der Walzen b¹, b² sind in den Trägern in verticaler Richtung
                              verschiebbar und, wie Fig. 25 zeigt, durch
                              Stangen d, d mit einander verbunden. Diese Walzen sind
                              durch die Gewichthebel e, e belastet, welche ihren Druck
                              auf gewöhnliche Weise den oberen Lagern mittheilen. Das zu behandelnde Papier kann
                              direct von dem Trockencylinder der Papiermaschine oder nach erfolgtem Leimen aus der
                              Trockenkammer hergeleitet werden. Der Satinirapparat ist an dem Ende der
                              Papiermaschine befestigt. Das Papier bewegt sich, um in denselben zu gelangen, von
                              dem Cylinder A über eine Leitwalze f nach der Walze b, und
                              unter dieser hinweg nach der zweiten Walze b¹,
                              welche die Bodenwalze bildet und den Zweck hat, den Druck der belasteten
                              Satinirwalze b² aufzunehmen, während zugleich
                              durch ihre Berührung mit der unteren Walze b das Papier
                              dicht über ihre Fläche gespannt wird. Nachdem die obere Fläche des Papiers durch die
                              Reibung der Walze b² satinirt ist, geht dasselbe
                              nach dem Haspel, welcher mittelst Rädereingriffs und einer Frictionskuppelung an der
                              Zwischenwelle h von der Hauptwelle g aus getrieben wird. Die unteren Walzen b, b¹ sind durch Stirnräder mit einander verbunden. Dasjenige an
                              der Walze b¹ theilt seine Bewegung seiner Walze
                              durch Friction zwischen zwei Flantschen mit. Der Druck zwischen letzteren kann
                              mittelst Schrauben adjustirt werden, wodurch eine hinreichende Kraft übertragen
                              wird, um die Walze in der Rotation zu erhalten, wenn dieselbe mit der unteren Walze
                              b nicht in Contact sich befindet, während die Walze
                              b¹ ihre Geschwindigkeit von der Walze b erhält, wenn sie mit derselben in Berührung gebracht
                              wird. Beide Walzen b und b¹ empfangen ihre Bewegung von der Welle g,
                              aber die Satinirwalze wird mit Hülfe eines Riemens von einer unabhängigen Quelle aus
                              und mit einer beträchtlich größeren Geschwindigkeit als das Papier getrieben,
                              welches nur die Geschwindigkeit der Leit- und Tragwalzen hat. Die relativen
                              Geschwindigkeiten der Trag – und Satinirwalzen variiren etwas, je nach der
                              Qualität des in Behandlung befindlichen Papiers, doch sollte das letztere eine um
                              die Hälfte größere Geschwindigkeit als die Tragwalze haben. Nachdem das Papier die
                              polirten Walzen verlassen hat, müssen die letzteren augenblicklich getrennt werden,
                              damit ihre Oberflächen durch ihre Berührung während der Rotation keinen Schaden
                              leiden. Die belasteten Hebel werden daher in die Höhe gehoben, worauf die an den
                              Stangen d, d befindlichen Muttern zuerst die obere Walze
                              b² von der zweiten Walze b¹ und dann diese von der Walze b abheben. Will man die Maschine in Gang setzen, so
                              bringt man die Walzen nicht eher mit einander in Berührung, als bis das Papier sich
                              zwischen ihnen befindet.
                           Es geht aus vorstehender Beschreibung hervor, daß Papierflächen durch die Wirkung
                              einer Satinirwalze auf einer oder auf beiden Seiten geglättet werden können, indem
                              man beide Seiten des Papiers bei seinem Hin- und Rückweg abwechselnd mit der
                              Walze in Berührung bringt. Sollen jedoch beide Seiten gleichzeitig bearbeitet
                              werden, so muß die Maschine mit zwei Systemen von Satinir- und Tragewalzen
                              ausgestattet seyn und das zweite System muß eine dem ersten entgegengesetzte
                              Bewegung haben, so daß die untere Seite des Papiers nach Oben zu liegen und mit der
                              zweiten Satinirwalze in Berührung kommt.
                           
                        
                     
                  
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