| Titel: | Ueber die Maschinen-Torfbereitung mittelst der Schlickeysen'schen Dampfziegelmaschine in Lievland; von W. Leo, Bergmeister. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. XXVII., S. 97 | 
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                        XXVII.
                        Ueber die Maschinen-Torfbereitung mittelst
                           der Schlickeysen'schen Dampfziegelmaschine in Lievland; von
                           W. Leo,
                           Bergmeister.
                        Aus der Allgemeinen berg- und hüttenmännischen
                                 Zeitung, 1861, Nr. 1.
                        Leo, über die Maschinen-Torfbereitung mittelst der
                           Schlickeysen'schen Dampfziegelmaschine in Lievland.
                        
                     
                        
                           Es ist durch die Aufbereitung des Torfes zu Staltach, Haspelmoor etc. in neuerer Zeit
                              auf das Entschiedenste bewiesen, daß Torf jeder Art dann ein gutes, im Heizwerth den
                              Steinkohlen ziemlich nahe stehendes Brennmaterial liefert, wenn derselbe völlig
                              zerkleinert, die verschiedenen Arten gut mit einander vermischt, in Ziegelformen
                              geschlagen, und gut getrocknet verwendet werden. Diese Aufbereitungsart läßt sich am
                              vollkommensten und leichtesten mit der Schlickeysen'schen
                              Dampfziegelpresse ausführen, und dürfte es daher von Interesse seyn, nicht nur die
                              Eigenthümlichkeit dieser Maschine, sondern auch deren Verwendung bei einer größeren
                              Torfwirthschaft zu beschreiben, eine solche wie in Lievland in der Gegend zwischen
                              Pernau und Reval bereits mit großem Vortheil eingeführt ist.
                           Mischen, Pressen und Formen sind die Hauptverrichtungen der Torfaufbereitung, deren
                              mehr oder minder tüchtige und vortheilhafte Ausführung, Güte und Preis des
                              Fabricates bestimmen. Je werthvoller ein Material ist, desto geringer sind sowohl im
                              Verhältnisse zu dessen Werth, als auch im Allgemeinen, die der Verarbeitung
                              unterworfenen Mengen desselben, und desto eher kann die Unvollkommenheit der
                              Verfahrungsweisen und Apparate zu seiner Verarbeitung, durch wiederholtes Bearbeiten
                              derselben Masse, mittelst verschiedener Handgriffe und Maschinen ausgeglichen
                              werden. Die auf der Erde verbreiteten Brenn-Rohstoffe aber unterliegen am
                              häufigsten der Verarbeitung, unter diesen die billigsten: Torf und Braunkohle,
                              gerade in größten Mengen dem Processe des Mischens, Pressens und Formens, und selbst
                              die fertigen Fabricate hieraus haben ihrer Verwendung nach einen so niedrigen Preis
                              im Verhältniß zu deren Masse, Gewicht, und der zu ihrer Herstellung erforderlichen
                              Arbeitssumme, daß gerade bei diesen Rohstoffen ein wiederholtes in die Hand nehmen
                              und Bearbeiten derselben Masse, behufs Erzielung möglichst guter Waare, nicht immer,
                              fast nie in dem gewünschten Maaße möglich ist, ohne dieselbe zu übertheuern, und zur
                              Verwendung unmöglich zu machen. Alle Verbesserungen in Verfahrungsweisen und
                              Maschinen zum Mischen, Zerkleinern, Pressen und Formen haben deßhalb auch am meisten
                              Wichtigkeit in ihrer
                              Anwendung auf diese verbreitetsten Rohstoffe, und als letztes Endziel eben zu
                              erstreben: sämmtlich genannte Verrichtungen mit nur einmaligem Angriff und Durchgang
                              des Materials gleichzeitig abzumachen, und zwar möglichst vollkommen und mit
                              möglichst geringem Kraftbedarf. Eine Maschine, die alle diese Anforderungen auf das
                              Beste erfüllt, ist außer der Schlickeysen'schen
                              Dampfziegelpresse bis jetzt nicht bekannt; sie näher zu beschreiben, ist der Zweck
                              dieser wenigen Zeilen.
                           Der äußeren Zusammenstellung nach besteht diese Maschine aus einem hohlen, senkrecht
                              stehenden gußeisernen Cylinder, unten durch einen horizontalen Boden verschlossen,
                              oben trichterförmig erweitert, mit daran schließendem, oben offenem cylindrischen
                              Aufsatz; concentrisch der Achse dreht sich eine Welle, mit daran sitzenden
                              horizontalen Messern, und über dem Boden ist eine Ausflußöffnung im Cylindermantel.
                              Soweit ist diese Construction alt und bekannt, und bereits mit Vortheil auf der
                              Torfwirthschaft zu Staltach in Anwendung gebracht.
                           1) Ein auf dem äußeren Ende des obersten horizontalen Messers angebrachter
                              senkrechter Schaber, welcher bei der Drehung der Welle, an der inneren Wand des
                              Cylinderaufsatzes hinstreichend, die darin befindliche Masse von den umgebenden
                              Wandungen lostrennt. Er bewirkt dadurch, daß diese Masse bis auf die feste
                              Torfscheibe falle, welche unter dem obersten Messer, von der Unterkante desselben
                              gebildet, stehen bleibt. So lange Torf aufgeworfen wird, gelangt derselbe also auch
                              durch die Drehung der Welle in den Bereich des obersten Messers, ohne Rücksicht auf
                              seine Steifigkeit und die Weite des Gefäßes. Ohne diesen Schaber würde der Torf nur
                              in zerkleinertem oder sehr aufgeweichtem Zustande und sehr weiten Gefäßen, vermöge
                              seiner Schwere und leichten Verschiebbarkeit in sich, von dem an den Wänden des
                              Cylinders anhaftenden Torfe abgleitend, nachsinken. Dahingegen in gröberen Stücken
                              oder engen Gefäßen die geringe Schwere des Torfes allein nicht hinreichen würde ihn
                              von der Umhüllung herunter zu ziehen, er sich vielmehr als festes Gewölbe über der
                              Oberkante des obersten Messers daran festsetzen, und dadurch ferneres Nachsinken
                              verhindern würde. Ist das Gefäß nicht hinreichend hervorragend, so wird durch die
                              Bewegung dieses die Masse über den Rand geworfen.
                           2) Die einzelnen horizontalen Messer an der Welle sind annähernd Ausschnitte einer
                              Schnecke, die, je circa 1/3 Kreisfläche bedeckend, so
                              unter einander gestellt sind, daß das untere Ende eines jeden das Ende des nächst
                              darunter folgenden in der ganzen Länge, von Welle bis Cylindermantel, um etwa 1/4
                              seiner Breite bedeckt, und an dieser Stelle eben so viel Zwischenraum zwischen
                              beiden Messern unter einander bleibt. Dieses vollständige Uebereinandergreifen bewirkt, daß der unter
                              dem Drucke eines Messers befindliche Torfkegel, bevor er diesem entgeht, durch das
                              nächstfolgende Messer in zwei Theile getheilt wird, deren oberer über letzteres
                              gepreßt wird, und dadurch hindert, daß der schon darüber stehende Torf sich durch
                              Reibung mit demselben herumdreht, was die Wirkung der Schnecke aufheben würde; der
                              untere Theil gelangt schon, bevor er dem oberen Messer zu entweichen beginnt, unter
                              den Druck des nächst darunter folgenden. Die pressende Wirkung dieser Schnecke auf
                              den ihr einmal übergebenen Torf ist somit eine ununterbrochene, und deren Stärke,
                              von der Neigung der Messer abhängend, unbeschränkt. Dieses beständige Zerschneiden
                              und Zusammendrücken der Masse mit stets veränderter Geschwindigkeit der Bewegung
                              letzterer, und unter dem ununterbrochenen starken Drucke der Messer, bewirkt durch
                              gegenseitiges Zerreiben die dichteste und feinste Zertheilung und
                              Ineinanderschiebung aller ungleichartigen Theile der dieser Schnecke übergegebenen
                              Masse.
                           In einer vollen archimedischen Schnecke würde der Torf in einzelne, durch deren Gänge
                              getrennte, und von denselben umgebene Streifen getheilt, die ohne Anhalten, von der
                              andern Seite der umschließenden Wandung her, in Ruhe oder Bewegung befindliche
                              Masse, der Bewegung der Schnecke nicht würden widerstreben können. Die ganze Masse
                              würde so durch die Reibung an dem oberen oder unteren Gange mit herumgerissen
                              werden, statt nur mit jener, sie an der Drehung hindernden, Masse zusammen keilartig
                              heruntergedrückt zu werden, diese Schnecke somit nicht als Presse wirken.
                           Bei Anwendung einzelner langer, gleich breiter Messer, wie man sie in den schon lange
                              gebräuchlichen Thonschneidern hat, entsteht von oben an für jeden Thonkegel, sobald
                              oben das untere Ende eines Messers darüber hingegangen ist, eine vollständige
                              Unterbrechung des Druckes, bis er unter ein neues Messer gelangt, während dessen er
                              nur durch seine Schwere und das Anhaften an dem zeitweise daneben unter Druck
                              befindlichen Thon, nach Unten wirkt. Derselbe gestattet alsdann dem oben daneben
                              oder darunter unter Pressung befindlichen Thone einen Ausweg in sich und nach Oben,
                              sobald dieser Thon unten einen stärkeren Widerstand als die Wand jenes lose
                              liegenden Thones findet. Die zur Verschiebung jener oberen außer Druck befindlichen
                              Masse in sich erforderliche Kraft gibt somit die Grenze des Druckes ab, den diese,
                              unter Druck befindliche, resp. die Messer nach Unten ausüben können.
                           Die Befestigung der einzelnen Messer in einer Schraubenlinie um die Welle, und die
                              Möglichkeit, durch die äußeren Enden dieser Messer wieder eine solche Linie
                              construiren zu können, kann weder die Unterbrechung der Wirkung zweier dergestalt
                              hinter einander folgenden Messer auf die darunter befindliche Masse hindern, noch
                              auch nur die Hintereinanderfolge deren Wirkung darauf sichern. Eine derartig
                              construirte Schraubenlinie gibt somit dem ganzen Messersystem durchaus nicht den
                              Charakter und die Wirkung der Schraube; dieses ist vielmehr ein Conglomerat von
                              Messern, das ohne inneren Zusammenhang an der Welle sitzt, und deren jedes für sich
                              innerhalb enger Grenzen der Steifigkeit des Thones und des zu überwindenden
                              Widerstandes, Druck nach Unten ausübt, der schließlich desto gleichmäßiger und
                              stärker wird, je mehr einzelne Messer hierzu beitragen, und je mehr Gestalt und
                              Stellung dieser einzelnen Messer zu einander sich denen der oben beschriebenen
                              Schnecke nähern.
                           Bei der vollen Schnecke hebt also die durch dieselbe bewirkte Unterbrechung der Masse
                              die Ununterbrochenheit des Angriffes darauf auf; beim alten Thonschneider gestattet
                              die Unterbrochenen des Angriffes keine ununterbrochene Wirkung; es blieb somit nur
                              übrig. Ununterbrochenheit des Angriffes sowohl, wie der Masse, herzustellen, um eine
                              Schnecke für Bewegung der Masse zu gewinnen, und diese Wirkung ist bei der in Frage
                              stehenden Maschine vollkommen erreicht.
                           3) Ueber dem Boden des Cylinders, dicht unter der Ausflußöffnung, ist ein zweiter
                              Boden mit aufsteigendem Rande auf der Welle befestigt, der sich mit letzterer dreht.
                              Dabei reißt er alle am hintereren geschlossenen Theile des Cylindermantels
                              herabgedrückte Masse mit herum nach der vorderen Oeffnung, durch deren unteren Theil
                              diese entweichen muß, weil die hinten stets von Neuem herabkommende Masse deren
                              weitere und beständige Herumdrehung nicht gestattet. Gleichzeitig entweicht der auf
                              der vorderen Cylinderhälfte herabkommende Thon direct durch den oberen Theil
                              derselben Oeffnung. Indem also dieser drehbare Boden die Hälfte der herabkommenden
                              zerkleinerten und innig gemengten Torfmasse von Unten durch die Oeffnung preßt,
                              wirkt er, als ob diese Masse von Unten von einer der oberen entgegengesetzt
                              pressenden Schnecke käme, und führt so einen in der ganzen Oeffnung gleichmäßigen
                              Druck herbei.
                           Ohne diesen drehbaren Boden würde die aus der Oeffnung entweichende Torfmasse mit
                              ganz ungleichmäßigem Drucke oben rasch, unten langsam aus der Oeffnung kommen, und
                              somit nicht zur Erzeugung gleichmäßiger Stränge geeignet seyn. Da nun bis jetzt
                              keine Maschine bekannt ist, die in jeder Dimension aufgeworfenen Torf jeder
                              Beschaffenheit ununterbrochen selbständig nachzieht, mischt und mit unbeschränkter
                              Druckkraft ununterbrochen im gleichmäßigen Strahl auspreßt, so ist in dieser
                              Schnecke eine im Princip und der Wirkung ganz neue Presse gegeben, die in allen Fällen, wo es auf
                              Zerkleinern, Mischen, Pressen und Formen plastischer Substanzen ankommt, verwendbar
                              ist.
                           Je steifer (trockener) eine zu verarbeitende Torfmasse ist, desto sauberere
                              Torfsteine lassen sich daraus pressen, bis zur vollständigen Politur, und um so
                              dichter und fester sind dieselben; desto sauberer und bequemer lassen sich die
                              Steine auf die Karren und in den Trockenräumen abstellen; desto weniger Raum zum
                              Trocknen gebrauchen dieselben; es können sofort 4–6 Stück Steine hochkantig
                              über einander gestellt werden, ohne Eindrücke zu erleiden; desto rascher endlich
                              trocknen sie, aber desto mehr Kraft erfordert deren Herstellung, und um so leichter
                              können sie durch Uebereinanderstellen beim Trocknen vor Sonne und Zug geschützt
                              werden, um nicht rissig zu werden. Dahingegen Preßtorfziegeln aus nasserer,
                              weicherer Torfmasse bei weitem weniger Kraft zur Herstellung erfordern, jedoch beim
                              Absetzen auf Karren und den Trockenräumen leichter äußeren Eindrücken und
                              Verletzungen ausgesetzt sind, eines größeren Trockenraumes bedürfen, da nur wenige,
                              ja oft gar keine über einander gestellt werden können, langsamer trocknen, und
                              später nochmals zum Zusammenstellen in die Hand genommen werden müssen, was bei
                              ersteren nicht der Fall ist.
                           Im Sommer 1859 wurde auf einer Braunkohlengrube bei Frankfurt a. O. eine derartige
                              Maschine, Nr. 9 nach Schlickeysen's Katalog, an eine
                              wasserhebende Locomobile von 8 Pferdekräften provisorisch mit angehangen, und mit
                              etwa 1 1/2 Pferdekraft deren Messerwelle pro Minute
                              dreimal gedreht, wobei sie in 10 Stunden 50 Tonnen Braunkohlen klein durcharbeitete.
                              Bei genügender Kraft würde dieselbe in 12 Touren pro
                              Minute in gleicher Zeit 200 Tonnen durchgearbeitet haben. Die zu verarbeitende Masse
                              war eine seit Jahren angesammelte Halde von einigen Hunderttausend Tonnen
                              ausgesiebter klarer Kohle, zu 3/4 erdige und 1/4 Fettkohle. Dieselbe wurde vor dem
                              Verarbeiten in große, 5 Fuß tiefe Sümpfe eingekarrt, die mit 24 Fuß langen
                              Seitenwänden von 1 zölligen Bretern und festen Cementböden versehen waren, darin mit
                              Grubenwasser übergossen, und einige Tage stehen gelassen. Dann wurde die Masse über
                              die Maschine gekarrt und eingestürzt, in derselben auf das Innigste durchgearbeitet,
                              und kam unten aus der Mundöffnung in vier Strängen als vollkommene Stückkohle
                              heraus, die zu je 12–16 Stück abgeschnitten und auf Karren abgefahren wurde,
                              und 24 Stunden unter Dach einzeln aufgestellt, sodann nach anderen 24 Stunden in die
                              Vorrathsmagazine gebaut wurden, wo sie nach einigen Tagen zum Verkauf trocken genug
                              waren. Bis zum Herbst waren viele Tausend Tonnen in dieser Art geformt, und sind von
                              diesen kaum 2–3 Tonnen Staub abgefallen, obschon die hoch aufgeschichteten
                              Haufen auf beiden offenen Giebeln des Schoppens Sonne und Regen ausgesetzt waren. Diese Braunkohlensteine
                              hielten auch beim Fahren fest zusammen, und blieben fest im Feuer bis zuletzt als
                              Stücke im Brande. Die damit im Haushaltungs- und Fabrikgebrauche angestellten
                              Versuche sind so ausgefallen, daß die Gewerkschaft diese Preßmethode beizubehalten
                              sich entschlossen hat.
                           Die ganze Manipulation ist so einfach, daß sie auf allen Gruben eingeführt zu werden
                              verdient. Der Erfolg dieses gelungenen Versuches mit Braunkohle veranlaßte den
                              Verfasser, diese Versuche mit Torf, sowohl erdigem, als faserigem, mit einer solchen
                              Maschine anzustellen, und fand er zu diesem Zwecke die größte Bereitwilligkeit und
                              freundlichstes Entgegenkommen von Seiten des Erfinders, des Hrn.
                              Maschinenfabrikanten Schlickeysen zu Berlin. Es würde zu
                              weit führen, alle die vielen einzelnen Versuche aufzuführen, welche alle höchst
                              gelungen zu nennen sind, und selbst aus dem von allen erdigen Bestandtheilen leeren
                              Fasertorf ein Brennmaterial darstellten, dessen Urstoff gar nicht mehr zu erkennen
                              ist. Halbtrockener Torf und frisch gepflügter Torf wurden nach einander eingeworfen
                              und durchgearbeitet; die innig gemischte und ganz zerarbeitete Masse kam unten als
                              Ziegelstränge aus der Maschine, von einer Consistenz weicher Thonpreßziegeln, die
                              abgeschnitten und nach 24stündigem Stehen im Freien die Härte von trockenem Holze
                              hatten, und von tiefbrauner Farbe waren, so daß sie sich fein hobeln, sägen und
                              schnitzeln ließen. Dieß gab dem Verfasser Veranlassung, bei Projectirung eines
                              großen Torfbetriebes in Lievland, 1/4 Stunde von der schiffbaren Pernau, bei
                              Ausbeutung eines 6 Werst im Umfang habenden Hochmoores, welches 16 Fuß über den
                              Wasserstand emporgewachsen ist, und nur aus Fasertorf besteht, die Anlage zweier Schlickeysen'schen Maschinen, Nr. 6 seines Kataloges, zu
                              veranschlagen. Es sind diese Maschinen aufgestellt, und werden durch eine Locomobile
                              von 12 Pferdekräften betrieben; der Torf wird aufgepflügt, und je nach der
                              Beschaffenheit der Witterung, einmal mit einer Egge gewendet, durch Waggons
                              unmittelbar über die Trichter der Maschine gefahren, durch diese verarbeitet, die
                              herausgepreßten Torfziegelstränge auf angeschobenen Ablaufkarren zerschnitten, auf
                              diesen in die Trockenräume gefahren, und es ist durch diese Maschinen gelungen, mit
                              Zuhülfenehmen von 4 Pferden und 26 Menschen, täglich 60,000 Stück Torfsteine zu
                              fertigen, deren 8 auf den Kubikfuß gehen, und 1200 Stück einen Faden Kiefernholz von
                              196 Kubikfuß ersetzen, und wovon 1200 Stück einen Rubel Silber zu stehen kommen,
                              demnach also 2/3 billiger sind, als 1 Kubikfaden Kiefernholz, welcher 3 Rubel S.
                              kostet.
                           Die Beschreibung dieser Torfwirthschaft, sammt Anlagekosten und Arbeitslöhnen,
                              behalte ich mir für spätere Zeit vor, glaube aber vollkommen berechtigt zu seyn, die Schlickeysen'sche Maschine, als die zur Torfbereitung
                              geeignetste, empfehlen zu können, worauf ich schon in meinen Schriften über
                              Torfwesen und Brennmaterialien aufmerksam gemacht habe, ohne jedoch zu jener Zeit
                              eine Erfahrung im Großen als Beleg aufführen zu können.
                           Näheres über die Schlickeysen'schen Maschinen nebst
                              Preiscourant findet sich in der Schrift von C. Schlickeysen: „Die Maschinenziegelei,“ Berlin 1860,
                              im Commissionsverlag von Gustav Bohlemann (woraus die
                              Beschreibung der Schraube zur Bewegung plastischer Körper im polytechn. Journal Bd. CLVII S. 14 mitgetheilt wurde); ferner im
                              London Journal of arts, Juliheft 1856 (woraus die
                              für England patentirte Maschine zur Anfertigung von Ziegeln und Röhren im polytechn.
                              Journal Bd. CXLII S. 88 mitgetheilt
                              wurde).