| Titel: | Verbesserungen in der Ausbringung von Gold, Silber und Kupfer aus ihren Erzen, von J. Mac Culloch in San Francisco. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LIII., S. 212 | 
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                        LIII.
                        Verbesserungen in der Ausbringung von Gold,
                           Silber und Kupfer aus ihren Erzen, von J. Mac Culloch in San Francisco.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, December
                              1860, S. 457.
                        Mac Culloch's Verbesserungen in der Ausbringung von Gold, Silber
                           und Kupfer aus ihren Erzen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen (patentirt in England am 1.
                                 März 1860) betreffen ein einfacheres und wohlfeileres Mittel, die
                              genannten Metalle als solche zu gewinnen. Ich zerkleinere zunächst die Erze durch
                              ein Stampfwerk oder jedes andere Mittel und concentrire, wenn erforderlich, die
                              erzhaltigen Theile durch Waschen und Schlämmen. Das so vorbereitete Erz mische ich
                              mit Holz- oder Thierkohle oder Oelen, Fetten u. dgl., wozu ich nöthigenfalls
                              noch Pflanzenabfälle, wie Sägespäne, trockenes Laub und Gras, Häcksel oder die
                              Extremente von pflanzenfressenden Thieren hinzufüge. Das so erhaltene Gemisch bringe
                              ich in Formen, wie sie sich zu der Anwendung von Hitze behufs der Reduction am
                              besten eignen. Um der zu formenden Masse mehr Festigkeit zu geben, und sie zum
                              Erhitzen auf hohe Temperaturen geeigneter zu machen, füge ich derselben noch Thon, oder irgend ein
                              anderes Bindungsmaterial hinzu. Nachdem nun Alles unter Wasserzusatz auf einer Mühle
                              vermischt worden, forme ich daraus Blöcke, Steine oder Kuchen, welche, bevor sie der
                              Hitze ausgesetzt werden, trocknen müssen.
                           Die Erze, welche ich vorzugsweise zu verarbeiten beabsichtige, sind goldführender
                              Schwefelkies und Arsenikkies, sowie die Schwefel- und Chlorverbindungen, die
                              schwefelsauren und kohlensauren Salze und die Oxyde des Silbers und Kupfers. Nachdem
                              dieselben in die oben beschriebene Form gebracht sind, stelle ich die Blöcke
                              entweder in einem nach Art der Ziegelöfen eingerichteten Ofen oder auch in einem
                              Feldofen auf und erhitze sie wie gewöhnliche Ziegel. Nach hinreichender Einwirkung
                              der Hitze und nach geschehener Abkühlung werden dann die Steine entfernt und
                              gepulvert.
                           Hierbei findet man das Gold und Silber in fein vertheilten metallischem Zustande, das
                              Kupfer ebenso oder als Oxyd, in der Masse vertheilt. Durch Schlämmen oder mittelst
                              Quecksilber geschieht die Trennung von den übrigen Gemengtheilen sehr leicht.
                           Ein bei der Herstellung der beschriebenen Ziegel oder Blöcke gute Resultate
                              lieferndes Verhältniß ist z.B. folgendes:
                           
                              
                                 gepulvertes Erz
                                 100
                                 Gewichtstheile
                                 
                              
                                 Holzkohle
                                 25
                                 „
                                 
                              
                                 Sägespäne oder andere
                                    vegetabilische    Substanzen
                                 50
                                 „
                                 
                              
                                 trockener Thon
                                 50
                                 „
                                 
                              
                           Es ist oben erwähnt worden, daß der Thon nur eine mechanische Wirkung hat, indem er
                              die Masse während des Formens und Brennens zusammenhält; die Wirkung der
                              kohlenstoffhaltigen Substanzen ist ebenfalls eine mechanische, indem sie die Masse
                              porös machen und so das Eindringen des Sauerstoffs gestatten, wodurch z.B. bei
                              Schwefelsilber u.s.w. die Entfernung des Schwefels bewirkt wird. In anderen Fällen
                              – bei kohlensauren Metallsalzen z.B. – wird durch den Kohlenstoff in
                              der porösen Masse eine leichtere Zersetzung veranlaßt, indem sich Kohlenoxyd bildet.
                              Hieraus ergibt sich der Unterschied in der Anwendung kohlenstoff-haltiger
                              Substanzen nach dieser Vorschrift von den übrigen Anwendungen derselben, sowie die
                              Möglichkeit, auch andere Substanzen als Thon dabei zu benutzen.