| Titel: | Rädertheil- und Fräsmaschine von Joh Zimmermann in Chemnitz. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LXVIII., S. 252 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXVIII.
                        Rädertheil- und Fräsmaschine von Joh Zimmermann in
                           Chemnitz.
                        Aus der sächsischen Industrie-Zeitung, 1861, Nr.
                              1.
                        Mit einer Abbildung.
                        Zimmermann's Rädertheil- und Fräsmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine ist namentlich für solche Anstalten von großer Wichtigkeit, welche
                              viele Räder von feinen Theilungen verwenden, bei welchen es auf große Genauigkeit ankommt,
                              die bekanntlich bei den, nach gezahnten Modellen gegossenen Rädern nicht erreicht
                              werden kann.
                           Man findet diese Maschinen in England in mehreren Spinnereimaschinenfabriken zu
                              Dutzenden neben einander aufgestellt, was insofern von Vortheil ist, als hierbei ein
                              Arbeiter zwei bis drei Maschinen bedienen kann, wodurch die Arbeit, wie natürlich,
                              billiger wird. Ein Arbeiter kann bei zwei Maschinen in den feineren Theilungen per Tag 350 bis 400 Zähne schneiden.
                           Diese Maschine unterscheidet sich von einer in England gebräuchlichen vorzüglich
                              dadurch, daß dieselbe nicht bloß zum Schneiden von Rädern allein, sondern auch zu
                              anderen, fast in jeder Maschinenfabrik vorkommenden Arbeiten bequem verwendbar ist,
                              z.B. zum Riffeln (Canneliren) von cylindrischen und conischen Reibahlen, zum
                              Ausfräsen der Schneidbohrer, zum Nuthen von kleinen Wellen etc. Mit Hülfe einiger
                              einfachen Apparate ist sie ferner nützlich verwendbar zum Einschneiden der Schlitze
                              in Schraubenköpfe, Fräsen von vier- und sechskantigen Muttern u. dgl. m.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 159, S. 252
                              
                           
                           Die Maschine arbeitet, indem sie durch das dabei stehende Vorgelege a, welches durch Kraft betrieben, die
                              Antriebriemenscheibe b in rotirende Bewegung setzt,
                              deren Welle ein Diagonalrad und ein zweites dergleichen treibt, welches auf der
                              Frässpindel sich befindet. Die horizontale Nachstellung des Frässupports, geführt
                              auf einem Prisma, geschieht vermittelst einer Schraube selbstthätig. Das
                              Fortstellen, wenn je ein Zahn fertig ist, geschieht leicht und sicher durch
                              Umdrehung der Welle d, der Wechselräder e, f (welche, der Theilung entsprechend, die
                              Zähne-Anzahl haben) und des Zwischenrades g,
                              ferner der Schneckenwelle h und wiederum des Wurmrades
                              k, auf dessen Achse sich das zu theilende Rad
                              befindet. Das Einspannen des Dornes oder Bolzens, worauf das zu schneidende Rad
                              sitzt, geschieht wie bei einer Drehbank.