| Titel: | Verbesserungen in der Anfertigung der Kanonen, von William Clay, Eisen- und Stahlfabrikant zu Liverpool. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LXX., S. 255 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXX.
                        Verbesserungen in der Anfertigung der Kanonen,
                           von William Clay,
                           Eisen- und Stahlfabrikant zu Liverpool.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, December
                              1860, S. 471.
                        Clay's Verbesserungen in der Anfertigung der Kanonen.
                        
                     
                        
                           Der Hauptzweck dieser Erfindung (patentirt in England am 9. März 1860) besteht darin, die Anfertigung von Kanonen aus
                              Schmiedeeisen, Stahl oder einer Kombination dieser Metalle zu erleichtern und die
                              Fabricationskosten zu vermindern, zugleich aber die Festigkeit des Rohrs zu
                              vergrößern. Der letztere Zweck wird dadurch erreicht, daß ich die Fasern des Stahls
                              oder Eisens concentrisch oder spiralförmig, anstatt der Länge nach, wie dieses beim
                              Walzen der Kanonen gegenwärtig gebräuchlich ist, rings um die Achse der Masse sich
                              legen lasse. Dadurch wird die Festigkeit und seitliche Widerstandskraft des Rohrs
                              vermehrt. Ich lasse nämlich mittelst eines geeigneten Mechanismus die Metallmasse um
                              ihre eigene Achse rotiren, während sie in die erforderliche cylindrische oder
                              conische Form gewalzt wird. Diese Rotation wird so lange fortgesetzt, bis das Stück
                              die verlangte Gestalt angenommen hat. Der hiezu dienende Apparat hat mit der
                              Maschine zur Anfertigung von Achsen Aehnlichkeit, welche ich mir am 7. März 1854 in England patentiren ließ.
                           Eine Modification des Apparates zum Walzen der Eisenmassen für den vorliegenden Zweck
                              besteht in einer Combination von Walzen, zwischen denen der Eisenblock um seine
                              eigene Achse rotirt und auf diese Weise die verlangte Umgestaltung erleidet.
                           
                           Conische oder cylindrische, massive oder hohle Massen können auch zwischen flachen
                              Platten oder conischen Flächen gewalzt werden, welche so angeordnet sind, daß sie im
                              Querschnitt einen keilförmigen Raum darbieten. Dieser Fläche kann eine regelmäßig
                              rotirende oder eine hin- und hergehende Bewegung ertheilt werden. Der
                              nämliche Zweck läßt sich auch durch eine Combination von flachen Platten oder
                              conischen Flächen mit einer oder mehreren Walzen erreichen. Zur Herstellung hohler
                              Cylinder oder Kegel bediene ich mich geeigneter Kerne.