| Titel: | Verbesserungen an Buttermaschinen, als Mittheilung patentirt für J. H. Johnson in London. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LXXIV., S. 263 | 
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                        LXXIV.
                        Verbesserungen an Buttermaschinen, als
                           Mittheilung patentirt für J. H.
                              Johnson in London.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, December
                              1860, S. 451.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Johnson's Verbesserungen an Buttermaschinen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen (patentirt in England am 20.
                                 December 1859) bestehen in der Anwendung von Reibscheiben, welche in
                              verticalem oder horizontalem Sinne rotiren, und dergestalt eingerichtet sind, daß
                              die Milch oder der Rahm nicht durch die Centrifugalkraft herausgeschleudert werden
                              kann. Eine dieser beiden Scheiben kann feststehen, während die andere rotirt, oder
                              beide können in entgegengesetzter Richtung rotiren. Zwischen den inneren Flächen der
                              Scheiben ist ein Raum gelassen, damit die Milch frei hinzutreten kann. Letzteres
                              geschieht durch eine in der festen Scheibe befindliche Oeffnung, welche mit einem
                              oben auf der Buttermaschine angebrachten Trichter communicirt. Die Peripherien der
                              Scheiben berühren einander beinahe, und die eine kann mit einer ringförmigen
                              Hervorragung versehen seyn, welche in eine entsprechende ringförmige Vertiefung der
                              andern Scheibe greift und dadurch eine vollkommenere Zerreibung des zwischen beide
                              Flächen gelangenden Rahms bewerkstelligt. An der inneren Fläche einer oder beider
                              Scheiben sind Arme oder Hervorragungen angebracht, wodurch nicht nur die Milch
                              stärker durcheinander gearbeitet, sondern auch eine centrifugale Thätigkeit erzeugt
                              wird, welche die Milch nach außen schleudert und sie rascher der reibenden Wirkung
                              beider Scheiben aussetzt. An der einen Seite der Buttermaschine ist ein kleines
                              Fenster angebracht, um sich von dem Fortgang der Operation durch den Augenschein
                              überzeugen zu können. Mit den Scheiben ist noch eine geeignete Rührvorrichtung
                              verbunden, um die Milch, nachdem sie die Scheiben verlassen hat, noch tüchtig
                              durcheinander zu arbeiten. Die Scheiben und der Rührapparat werden mittelst einer
                              Kurbel in Bewegung gesetzt, deren Achse ein Stirnrad enthält, welches in ein an dem
                              äußeren Ende der Scheibenachse befindliches Getriebe greift.
                           Fig. 12
                              stellt den Apparat in der Endansicht, Fig. 13 im
                              Längendurchnitte und Fig. 14 im
                              Horizontaldurchschnitte dar. Die Figuren 15, 16, 17 und 18 sind
                              Separatansichten einzelner Details. A ist die Kurbel,
                              B das an ihrer Achse befindliche Stirnrad, welches
                              in das Getriebe C greift, E
                              ist die Achse, woran die Schläger d, d befestigt sind;
                              F, F' sind die Scheiben, g und g' die Theile derselben, zwischen denen die reibende
                              Einwirkung auf den Rahm oder die Milch vor sich geht; H
                              ist der Trichter, in welchen die Milch gegossen wird; I
                              die Oeffnung, durch welche dieselbe zwischen die Scheiben gelangt; J, J ist der offene Raum zwischen den Scheiben; K das Fensterchen. N, N und
                              N¹, N¹
                              Fig. 15
                              und 16 sind
                              Hervorragungen an den inneren Flächen der Scheiben. Fig. 18 stellt eine sehr
                              wirksame Modification der Rührvorrichtung dar. Der Körper der Buttermaschine besteht
                              aus einem viereckigen Kasten M, worin die Welle E des Rührapparates gelagert ist. Diese Welle ist an dem
                              einen Ende mit der Achse des Getriebes C fest verbunden,
                              während gegen das andere Ende derselben eine Schraube L
                              Fig. 13 sich
                              lehnt; durch Lösung der letzteren kann sie leicht losgemacht und herausgenommen
                              werden. An der Welle des Getriebes C und im Inneren der
                              Maschine ist die rotirende Scheibe F befestigt. Die
                              Achse des Getriebes geht durch die Mitte der stationären Scheibe F, welche an dem Ende des Kastens befestigt ist. An dem
                              oberen Theile der letzteren befindet sich das Loch I zur
                              Einführung der Milch. Der Abstand der Oberflächen beider Scheiben oder der Grad des
                              Druckes zwischen denselben läßt sich mittelst Schrauben oder anderen geeigneten
                              Vorrichtungen leicht reguliren. Diese Scheiben berühren einander nahezu an ihren
                              äußeren Rändern. Die eine derselben ist mit einem hervorragenden Kranze g¹ versehen, welcher in einer entsprechenden
                              Rinne der andern rotirt. Diese Theile sind nicht unumgänglich nöthig; sie dienen
                              jedoch dazu, die Milch oder den Rahm zwischen den Flächen der Scheiben zu
                              bearbeiten, bevor sie der Einwirkung der Schläger ausgesetzt wird, was auch dadurch
                              geschehen könnte, daß man größere Flächen der Scheiben, ähnlich zwei Mühlsteinen mit
                              einander in Berührung brächte, und die Milch zwischen denselben hindurchleitete.
                           Folgendes ist die Wirkungsweise des Apparates. Die mit der Butterbereitung
                              beschäftigte Person beginnt die Kurbel zu drehen und zugleich Milch oder Rahm durch
                              den Trichter einzufüllen. Die Milch gelangt sofort in den Raum zwischen beiden
                              Scheiben, wird von den Hervorragungen an den inneren Flächen derselben ergriffen und
                              nach tüchtiger Bearbeitung zwischen die reibenden Ränder der Scheiben geworfen. Von
                              da gelangt die Milch in den eigentlichen Butterkasten, wo die Schläger fortfahren
                              die Milch durcheinander zu arbeiten, bis der Butterproceß vollendet ist. Den
                              Eintritt dieses Momentes kann der Arbeiter durch das Fensterchen K beobachten. In 2 bis 3 Minuten ist die Arbeit
                              fertig.
                           Die rotirenden Schläger sind, wie die Figuren 13, 14 und 17 zeigen,
                              spiralförmig auf ihrer Welle angeordnet, so daß jedes Flüssigkeitstheilchen durch
                              einen oder mehrere derselben getroffen wird. Derselbe Zweck kann durch die in Fig. 18
                              dargestellte Winkelstellung der Schlagarme auf eine wirksame Weise erreicht
                              werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
