| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Chenille, von John Rickard und William Rickard zu Derby. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. XC., S. 326 | 
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                        XC.
                        Verbesserungen in der Fabrication der Chenille,
                           von John Rickard und William Rickard zu Derby.
                        Aus dem London Journal of Arts, Novbr. 1860, S.
                              266.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Rickard's Verbesserungen in der Fabrication der
                           Chenille.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen in der Fabrication der Chenille (patentirt in England am 29. Februar 1860) beziehen sich auf eine neue
                              mechanische Anordnung, welche in Fig. 12 in der
                              Seitenansicht und in Fig. 13 im Grundrisse
                              dargestellt ist. a, a sind die Endgestelle der Maschine,
                              welche die Schienen b, b und die Hauptwelle c, c tragen. Die letztere erhält ihre Bewegung von einem
                              Riemen, welcher um die Rolle d, d läuft und die Bewegung den anderen Organen
                              der Maschine mittheilt. e, e ist ein endloses Band,
                              welches durch die Rolle f getrieben, den Wagen g, g vermittelst der Rolle h
                              und die Zwirnhaken i, i vermittelst der Rolle k in Bewegung setzt. Letztere befindet sich an einem
                              Cylinder l, l, um welchen die Bänder m, m laufen, wodurch die genannten Zwirnhaken in
                              Rotation gesetzt werden. Die an dem unteren Theile des Wagens befindliche Achse n, n setzt die höher gelegene Achse o, o
                              Fig. 13 mit
                              Hülfe der Rolle p und des Bandes q, q in Rotation. Eine an der Achse o, o
                              befindliche endlose Schraube r setzt ein an der Achse
                              der Treibräder t, t befestigtes Schraubenrad s, s in Thätigkeit, wodurch der Wagen g, g veranlaßt wird längs der Schienen b, b langsam sich hinzubewegen. u, u sind hohle Spindeln, welche die mit Seide gefüllten Spulen u*, u* tragen und mit
                              Flügeln versehen sind.
                           Die Spulen und Flügel werden durch Riemen v, v, welche um
                              die an der Achse n, n befestigten Rollen geschlagen
                              sind, in Rotation gesetzt. Zwei permanente Dräthe w, w
                              sind an die Haken x, x befestigt, und durch die hohlen
                              Spindeln u, u, welche die Seidenspulen tragen, sowie um
                              die Stifte y, y geführt. Diese Drähte können mittelst
                              der Haken x, x nach Bedürfniß gespannt werden. An der
                              Achse n, n befindet sich eine Rolle z, z, welche mittelst eines Riemens eine an die Achse
                              2,2 befestigte Rolle 1,1 treibt. Die Achse 2,2 ist mit kreisrunden Messern 3,3
                              versehen. 4,4 sind Spulen, welche die centralen Fäden 5,5 aus Baumwolle, feinem
                              Draht oder sonstigem Material enthalten. Diese Fäden sind über die an der
                              Vorderseite des Wagens g, g befindlichen Leitwalzen 6,6
                              geführt.
                           Fig. 15
                              stellt den Schneideapparat nach einem größeren Maaßstabe dar. 7 ist ein an dem
                              Träger 8 befestigter eiserner Stift, welcher die permanenten Drähte, zwischen denen
                              das kreisrunde Messer 3 rotirt, an dieser Stelle auseinander hält. 9 ist die fertige
                              Chenille, welche über eine in dem Träger 11 gelagerte Rolle 10 läuft.
                           Bei Anfertigung der Chenille mittelst dieser verbesserten Procedur, wird der Wagen
                              g, g zuerst an das spinnende Ende der Maschine
                              gebracht. Nachdem man einen der mittleren Drähte oder Fäden 5,5 durch jede der
                              Spindeln u, u unter und zwischen den beiden permanenten
                              Drähten w, w gesteckt, und einen andern über und unter
                              die Rollen x, x
                              Fig. 12
                              geführt hat, werden diese Fäden oder Drähte mit einander an ihre Haken i, i befestigt. Wird nun die Maschine in Gang gesetzt,
                              so bewegt sich der Wagen g, g langsam längs der Schienen
                              b, b hin, während durch die Umdrehung der Spulen u*, u* und Flügel die Seide
                              um die permanenten Drähte w, w und einen der feinen
                              Drähte oder Fäden 5,5 geflochten wird. Diese Seide wird an ihrer oberen Fläche nur durch die kreisrunden
                              Messer 3 aufgeschnitten, zugleich unten in der Mitte zwischen die beiden feinen
                              Drähte oder Fäden 5,5 gefaßt und mittelst der Haken i, i
                              zur Chenille geflochten. Die Qualität der letzteren hängt von der Geschwindigkeit
                              der Bewegung des Wagens ab, und diese wird vermittelst der Rolle p
                              Fig. 13
                              regulirt. Die Dicke der Chenille hängt von der Dicke der permanenten Drähte w, w ab.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
