| Titel: | Verbesserung des auf Rollen laufenden Hobels; von Dr. August Vogel jun. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. CXI., S. 418 | 
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                        CXI.
                        Verbesserung des auf Rollen laufenden Hobels; von
                           Dr. August Vogel
                           jun.
                        Vogel's Verbesserung des auf Rollen laufenden Hobels.
                        
                     
                        
                           Vor einiger Zeit habe ich einen auf Rollen laufenden Hobel neuer Construction
                              beschrieben.Polytechn. Journal Bd. CLV. S.
                                       252. Die ersten Exemplare dieses Instrumentes waren von Holz angefertigt und ich
                              habe schon in der damaligen Beschreibung bemerkt, daß es wahrscheinlich nothwendig
                              werden dürfte, den ganzen Hobelkasten statt von Holz in der Folge aus Gußeisen
                              anfertigen zu lassen, indem das Schwinden der Holzsohle des Rollenhobels begreiflich
                              nicht wohl zu vermeiden ist, wodurch unter Umständen ein Steckenbleiben der Rollen
                              bedingt werden müßte. Es sind nun nach meiner Angabe von Hrn. Mechaniker Falter in München mehrere neue Exemplare des Rollenhobels
                              ausgeführt worden, deren ganzer Hobelkasten aus Gußeisen statt in Holz angefertigt
                              ist. An dem ganzen Rollenhobel ist somit nichts mehr von Holz, als die innere
                              Ausfüllung, welche durch 4 Schrauben an jeder Seite des eisernen Hobelkastens
                              befestigt ist.
                           Durch die Construction des Hobelkastens in Eisen wird nicht nur ein Schwinden der
                              Sohle des Hobels vollkommen unmöglich gemacht und dadurch das Steckenbleiben der
                              beiden Rollen verhindert, sondern der Hobel gewinnt auch sehr bedeutend an Gewicht,
                              so daß dem Arbeiter mittelst dieser Vorrichtung die Anwendung des Druckes und
                              Schwunges wesentlich erleichtert, ist. Außerdem erhält das Werkzeug dadurch ein
                              äußerst gefälliges Ansehen.
                           In dieser neuen Form hat der Rollenhobel von Fachmännern bereits vielfältige
                              Anerkennung gefunden und da durch die Ausführung des Hobelkastens in Gußeisen statt
                              in Holz der Preis nur wenig erhöht wird, – in Berücksichtigung der größeren
                              Stabilität und Brauchbarkeit aber eine so geringe Preiserhöhung gar nicht in
                              Betracht kommen kann, so glaube ich, daß durch weitere Ausbildung der von mir
                              vorläufig zur Ausführung gebrachten Idee eine allgemeinere Einführung des
                              Werkzeuges, natürlich unter Einschränkungen, die der Praktiker leicht herauszufinden
                              vermag, in den betreffenden Werkstätten angebahnt werden könnte.
                           Von den mannichfachen anerkennenden Urtheilen, welche mir bisher über die Anwendung
                              und Brauchbarkeit des Rollenhobels zugegangen sind, erwähne ich nur, daß der hervorragendste Technologe
                              unserer Zeit, Hr. Director Karmarsch in Hannover, welcher
                              auf meine Bitte mit dem Werkzeuge Versuche anstellen ließ, „die Idee für
                                 eine richtige und praktisch empfehlenswerthe“ erklärt hat, mit der
                              Bemerkung: „daß die Arbeit mit dem Hobel durch Rollen erleichtert werde,
                                 kann nicht bezweifelt werden; in Fällen also, wo es wesentlich auf diese
                                 Erleichterung ankömmt, wird der Rollenhobel seine geeignete Stelle
                                 finden.“