| Titel: | Verbesserter Apparat zur Papierfabrication; von C. Gardner in Maidstone, Kent. | 
| Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. CXIII., S. 421 | 
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                        CXIII.
                        Verbesserter Apparat zur Papierfabrication; von
                           C. Gardner in Maidstone,
                           Kent.
                        Aus dem London Journal of arts, Januar 1861, S.
                              12.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Gardner's verbesserter Apparat zur Papierfabrication.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 20. März
                                 1860) bezieht sich auf den Siebcylinder der Papiermaschine und besteht
                              einestheils in einer Modification desselben zur Erzeugung von geripptem Papier.
                              Hiezu werden an der Oberfläche des Cylinders Vertiefungen und Rinnen angebracht,
                              welche mit dem Innern des Cylinders durch passende Oeffnungen oder Durchzüge in
                              Verbindung stehen. In den erforderlichen Zwischenräumen sind ferner senkrecht auf
                              diese Vertiefungen und Rinnen Querrippen oder Querrinnen angebracht. Während des
                              Einschneides können auf dem Cylinder endlich beliebige Zeichen, Namen u.s.w.
                              angebracht werden. Im Innern des Cylinders befindet sich ein durch irgend eine Pumpe
                              oder dergleichen luftleer zu erhaltender Raum.
                           Eine andere Modification bezieht sich auf die Fabrication von Velinpapier; es soll
                              nämlich die Oberfläche des Cylinders mit einem Drahtsieb bedeckt werden, die Oberfläche
                              selbst aber aus einer Anzahl neben einander liegenden Metallstreifen mit
                              Vertiefungen bestehen, welche in passenden Entfernungen Schlitze oder Oeffnungen zur
                              Verbindung mit dem Vacuum-Raume im Inneren besitzen. Diese Streifen sollen
                              zum Auflegen und Stützen des Drahtsiebes dienen und somit den Unterlage-Draht
                              ersetzen.
                           Fig. 19 gibt
                              einen Querschnitt eines solchen Cylinders mit seinem Vacuum-Raume, wie er
                              sich zur Darstellung von geripptem Papier eignet; Fig. 20 ist die
                              entsprechende Seitenansicht mit theilweisem Längendurchschnitt desselben
                              Cylinders.
                           A ist ein Messingcylinder, auf dessen Oberfläche
                              mittelst Scheiben oder in anderer Weise die messingenen Streifen B, B so angebracht sind, daß zwischen den aneinander
                              stoßenden Kanten die Oeffnungen a, a bleiben. Diese
                              Kanten sind abgeschrägt, so daß an ihrer Basis hinreichender Raum zum Bedecken der
                              Löcherreihe b, b an der Oberfläche des Cylinders übrig
                              bleibt. Diese Löcher stellen die Verbindung mit dem Innern des Cylinders her. Eine
                              Reihe feiner paralleler Rinnen b¹ (Fig. 20) ist
                              quer über sämmtliche Streifen geschnitten, und über diese mit Rinnen hinreichend
                              versehene Oberfläche wird die Papiermasse ausfließen gelassen. Die im Innern
                              befindliche Vacuumkammer C bleibt während der Notation
                              des Cylinders unbeweglich; sie paßt auf die Röhre D, in
                              welche sie sich durch den Spalt c öffnet; durch irgend
                              ein Pumpwerk wird in dieser Röhre die Luftleere erhalten. Die Verbindung zwischen
                              der Luftleere-Kammer und der inneren Wandung des Cylinders wird mittelst
                              Lederstreifen oder einer andern passenden Verpackung luftdicht erhalten.
                           Da die Rinnen zwischen den Metallstreifen so wie die auf denselben angebrachten
                              Querrinnen in directer Verbindung mit der inneren Kammer stehen, so wird die
                              unmittelbar über der Oeffnung von C befindliche Masse
                              durch die Luftleere gleichmäßig ausgetrocknet, indem das Wasser in dem Maaße als
                              frischer Zeug vor diese Mündung gelangt, ausgesaugt wird. Es wird hiernach das
                              Drahttuch ganz entbehrlich.
                           Bei den Cylindern für Velinpapier müssen die Querrinnen an der Oberfläche der
                              Metallstreifen viel breiter und ein Drahttuch über den Cylinder gelegt seyn; diesem
                              Tuch dienen die Metallstreifen als Unterlage.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
