| Titel: | Ofen für Sägespäne, Gerberlohe und anderes fein zertheiltes Brennmaterial, von André. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. X., S. 41 | 
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                        X.
                        Ofen für Sägespäne, Gerberlohe und anderes fein
                           zertheiltes Brennmaterial, von André.
                        Auszug aus einem Bericht von Burnat im Bulletin de la Société
                                 industrielle de Mulhouse, 1861, t. XXXI p. 276.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        André's Ofen für Sägespäne und anderes fein zertheiltes
                           Brennmaterial.
                        
                     
                        
                           Dieser Ofen (patentirt für Emil Müller in Mülhausen) ist
                              eine Abänderung des von dem Ingenieur Krafft in Straßburg
                              construirten, welcher bereits im polytechn. Journal Bd. CXLVIII S. 137 ausführlich
                              beschrieben wurde. Ueber den Ofen von Krafft bringt
                              unsere Quelle außer dem früher Mitgetheilten noch einige Angaben, welche dessen
                              Brauchbarkeit und Nützlichkeit bestätigen und dessen zunehmende Verbreitung darthun.
                              Der von André angegebene Ofen, welcher in Fig. 19 u.
                              20
                              dargestellt ist, unterscheidet sich von dem ursprünglichen Krafft'schen dadurch, daß die bei diesem letzteren vorhandene plötzliche
                              Erweiterung des Ofenschachtes einerseits durch eine allmähliche, von oben nach unten
                              zunehmende Erweiterung und andererseits durch in der Mitte des Schachtes, an dessen
                              unterem Theile angebrachte Prismen aus feuerfesten Steinen ersetzt ist.
                           In der Zeichnung stellt A, B den Vordertheil des zu
                              erhitzenden Kessels dar. Das Brennmaterial wird von oben in den Schacht C, D gegeben, und fällt auf die über dem Roste E sich erhebenden Prismen F,
                                 F, die auch durch eigens hergestellte kleine Gewölbe ersetzt werden
                              können.
                           Die Hauptverbrennung durch die unterhalb des Rostes E
                              eintretende Luft findet in der Feuerkammer G statt,
                              welche indessen bei gewöhnlichen Kesseln wegbleiben kann.
                           Ob der veränderte Ofen Vortheile vor dem älteren Krafft'schen darbietet, ist aus dem Burnat'schen
                              Berichte nicht ersichtlich; die darin ausgesprochenen Vortheile gründen sich auf
                              theoretische Betrachtungen und nicht auf specielle Versuche, wie sie hier zum
                              Vergleiche erforderlich gewesen wären.
                           Ueber die Verbrennung und Ausnutzung von Gerberlohe in dem André'schen Ofen (welcher wie der Krafft'sche vollkommen rauchverzehrend ist) hat der Verfasser einige Versuche
                              angestellt, welche indessen nach seiner Meinung nicht ausreichend seyn dürften, da
                              sie nicht lange genug fortgesetzt wurden, auch dabei nicht hinreichend auf die
                              zweckmäßigste Stärkedes
                              Luftzuges Rücksicht genommen werden konnte. Der Kessel arbeitete mit 1 1/2
                              Atmosphärendruck.
                           1. Versuch. Verbrauchte Lohe in 12 Stunden: 1420 Kilogrm.
                              Dieselbe war vorher mehrere Wochen lang über einem Dampfkessel aufbewahrt und mithin
                              gut getrocknet worden.
                           Verdampftes Wasser, auf 4° C. reducirt, per Kil.
                              Lohe: 1,85 Kil.
                           Temperatur der Gase am Register: 256° C.
                           2. Versuch. Verbrauchtes Brennmaterial in 12 Stunden: 340 Kil. Lohe und 1025 Kil.
                              Sägespäne.
                           Verdampftes Wasser per Kil. Brennmaterial: 1,39 Kil.
                           Temperatur der Gase am Register: 253°.
                           3. Versuch: Verbrauchtes Brennmaterial in 12 Stunden:
                              Steinkohlen von Epinac, in Stücken, 414 Kil.
                           Verdampftes Wasser per Kil. Kohle: 4,54 Kil.
                           Temperatur des Rauches am Register: 250°.
                           
                        
                     
                  
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