| Titel: | Ammoniakgewinnung aus den Gasen der Steinkohlenfeuerungen, Kohksöfen u.s.w., von J. A. Manning in London. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. XLIX., S. 179 | 
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                        XLIX.
                        Ammoniakgewinnung aus den Gasen der
                           Steinkohlenfeuerungen, Kohksöfen u.s.w., von J. A. Manning in
                           London.
                        Aus dem Practical
                                 Mechanic's Journal, December 1861, S. 238.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Manning, über Ammoniakgewinnung aus den Gasen der
                           Steinkohlenfeuerungen etc.
                        
                     
                        
                           Die Gase der Steinkohlenfeuerungen von Gießereien und anderen Fabriken, so wie von
                              Kohksöfen, welche bisher verloren gingen, können in folgender Weise zur Gewinnung
                              von Ammoniak benutzt werden.
                           Man leitet in die Gase bei ihrem Eintritt in den Hauptkamin einen Dampfstrom und
                              condensirt diesen, nachdem er sich mit den Bestandtheilen des Rauches beladen hat,
                              in passendem Apparate, wodurch man eine ammoniakalische Lösung erhält, die man dann
                              zur Darstellung von schwefelsaurem Ammoniak etc. benutzen kann.
                           Einer der hierzu verwendbaren Apparate ist in Fig. 27 in seiner
                              einfachsten Form dargestellt; derselbe kann je nach Bedürfniß und nach der
                              Oertlichkeit mannichfach modificirt werden.
                           Der Rauch oder die sonstigen auszunutzenden Gase treten durch den horizontalen Canal
                              C, D in dem gemauerten Unterbau B in den eisernen Cylinder oder Kamin A, in welchem, wenn erforderlich, durch den Ventilator
                              E ein künstlicher Zug erzeugt wird. Dieser
                              Ventilator befindet sich in einer am Kamin angebrachten Büchse, und reicht zum Theil
                              in den Kamin hinein. Man bedarf seiner namentlich zu Anfang des Feuerns, doch reicht
                              sehr oft auch die bloße Wirkung des Dampfstrahls aus.
                           Die Röhre H führt den Dampf ein. Er geht durch einen
                              Hahn, durch die Röhre I, und tritt mittelst des
                              Mundstückes K in den Kamin. Die durch den Dampfstrom
                              emporgerissenen Gase gehen durch das gebogeneRohr M in die Condensatoren, welche in dem großen
                              Kühlgefäß N angebracht sind. O ist eine ringförmige Rinne, welche im Innern um das Ranchrohr geht, und
                              etwa condensirte Flüssigkeit sammelt und nach dem Condensator leitet.
                           Der Kühler N wird durch das Wasserrohr Q am Boden stets mit Wasser gefüllt erhalten, während
                              das verbrauchte warme Wasser durch R abfließt.
                           Das Ende der Röhre M reicht noch eine gewisse Strecke in
                              das erste kugelförmige Condensirgefäß T, und es hängt
                              daran eine kleine convexe Scheibe U, welche dient um
                              Dampf und Gase auszubreiten. Aus T geht der Strom weiter
                              durch V, über die Scheibe W
                              in die zweite Kugel X, und ebenso in die dritte und
                              vierte ähnlich eingerichtete. Die Einzelheiten dieses Condensirapparates können
                              natürlich verschiedene Einrichtungen erhalten.
                           Das unterste Rohr a tritt durch eine Stopfbüchse am Boden
                              von N in das auf einem Fundamente ruhende Reservoir b, in welchem sich die condensirte ammoniakalische
                              Flüssigkeit ansammelt. Dieses Behältniß ist mit einem Mannloch c versehen, um die festen Substanzen entfernen zu
                              können, während ein Hahn d zum Ausleeren der
                              Ammoniakflüssigkeit dient. Zur Abführung der nicht condensirten Gase dient der Hahn
                              e.
                           Dieser Apparat, welcher die vollkommenste Gewinnung des Ammoniaks gestattet, dient
                              ebenso zur Entfernung alles schädlichen Rauches, und macht daher hohe Kamine ganz
                              überflüssig. (Patentirt in England am 3. Mai 1861.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
