| Titel: | Benson's Hochdruckdampfkessel. Nach einem Vortrage von J. J. Russell zu Wednesbury in der Institution of Mechanical Engineers zu Birmingham. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. LXIV., S. 246 | 
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                        LXIV.
                        Benson's Hochdruckdampfkessel. Nach einem Vortrage von J. J.
                              Russell zu Wednesbury in der Institution of Mechanical Engineers zu Birmingham.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, August 1861, S. 68.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Ueber Benson's Hochdruckdampfkessel.
                        
                     
                        
                           Der im Folgenden beschriebene Dampfkessel ist von Benson
                              in Cincinnati erfunden und seit 3–4 Jahren in etwa 50 Exemplaren in Amerika
                              verbreitet. Nachdem der Berichterstatter nunmehr seit 10 Monaten einen solchen
                              Kessel in Gebrauch hat, ist er in der Lage, folgende Mittheilungen über denselben zu
                              machen. Der Kessel dient zur Speisung einer Maschine von 60 Pferdekräften, und hat
                              sich in seiner Construction und Wirksamkeit so bewährt, daß jetzt ein zweiter
                              größerer errichtet worden ist, bei welchem noch einige Verbesserungen, die sich aus
                              dem Gebrauche des ersteren ergaben, angebracht worden sind; dieser letztere ist in
                              Fig.
                                 7–9 dargestellt. Fig. 7 ist ein
                              Vorderaufriß mit dem Reservoir und der Circulationspumpe; Fig. 8 ein
                              Längendurchschnitt des Kessels, und Fig. 9 ein hierauf
                              senkrechter Querschnitt.
                           Der eigentliche Kessel besteht ganz aus den Röhren A, die
                              in horizontalen Reihen über dem Feuer angebracht sind. B,
                                 B sind die Thüren an der Vorder- und Hinterwand des Kessels, um die
                              Röhren befestigen, lösen und herausnehmen zu können. C,
                              Fig. 7,
                              ist das Wasser- und Dampfreservoir; D ist die
                              Circulationspumpe, welche das Wasser aus C saugt und
                              durch die kleine Maschine E getrieben wird. F ist die Haupt-Speiseröhre von der
                              Circulationspumpe, mit welcher die untersten Röhren jeder Schichte verbunden sind.
                              G ist die Hauptabflußröhre, mit welcher die obersten
                              Röhren jeder Schichte verbunden sind, und in welche Dampf und Wasser aus den Röhren
                              gelangen, um nach dem oberen Theil des Reservoirs C zu
                              strömen.
                           Die Circulationspumpe – in Fig. 12 im Durchschnitt
                              dargestellt – ist eine einfache direct wirkende Pumpe mit einem mit Metall
                              geliedertenKolben;
                              sie hat statt des Saug- und Druckventils ein einziges Schieberventil H, welches weder Voreilen noch Deckung hat, so daß die
                              Wirkung ebenso zuverläßig wie constant ist.
                           Die Pumpe saugt das Wasser aus dem Reservoir durch die gewöhnliche
                              Einströmungsöffnung I, welche um den Cylinder herumgeht,
                              und treibt dasselbe durch die Ausströmungsröhre K
                              mittelst der Röhre F in die Siederöhren. Der in diesen
                              erzeugte Dampf wird mit dem Wasser durch die Röhren in die Höhe getrieben und
                              gelangt durch die Röhre G in das Reservoir C, worin sich Dampf und Wasser trennen; letzteres wird
                              durch die Pumpe dann wieder in die Röhren getrieben.
                           Wenn der Kessel angefeuert wird, füllt man das Reservoir so weit mit Wasser, daß
                              dieses gleich hoch mit der fünften oder sechsten Röhrenreihe steht (s. d. punktirte
                              Linie in Fig.
                                 7). Da die Circulationspumpe anfangs bei noch fehlendem Dampfe still
                              steht, so läßt man den Schieber H, Fig. 12, von seinem Stand
                              durch den Wasserdruck heben, so daß das Wasser direct, ohne durch die Pumpe hindurch
                              zu gehen, nach den Röhren fließt. Nach dem Anzünden des Feuers treibt der
                              entwickelte Dampf die Pumpe.
                           Die Circulationspumpe treibt mehr Wasser durch die Röhren, als darin verdampft wird.
                              Die an dem jetzt seit 10 Monaten im Betriebe befindlichen Kessel benutzte Pumpe ist
                              doppeltwirkend, hat 6'' Durchmesser, einen Hub von 9'' und macht 40 Umdrehungen in
                              der Minute. Der Widerstand, welchen sie zu überwinden hat, beträgt 7–10 Pfd.
                              auf den Quadratzoll, und ihre gesammte Betriebskraft 1/2 Pferdestärke. Unter diesen
                              Verhältnissen treibt sie 9- bis 11mal so viel Wasser durch den Kessel, wie
                              darin verdampft wird, was nach der Erfahrung mehr als zum größten Effect dienlich
                              ist, indem 8- bis 9mal die verdampfte Menge als das richtige Verhältniß
                              gelten kann. Bei der Geschwindigkeit von 40 Umdrehungen ist die Pumpe im Stande,
                              einen Kessel von 100 Pferdestärken zu bedienen, wenn mit Niederdruck gearbeitet
                              wird. Wird mit überhitztem Hochdruckdampf und Expansion gearbeitet, so reicht sie
                              für einen Kessel von 150 Pferdestärken aus, und consumirt in diesem Falle nur 1/3
                              Proc. oder 1/300 der gesammten vom Dampfe producirten Leistung, und bei der
                              Anwendung der verbesserten Röhrenkniee, deren Beschreibung weiter unten folgt, ist
                              wegen des verminderten Widerstandes eine noch geringere Betriebskraft zu erwarten.
                              Die Pumpe braucht bei einem Dampfdruck von 80 oder 100 Pfd. keine größere
                              Betriebskraft, als wenn der Druck nur 20 Pfd. beträgt, weil der Druck des Dampfes
                              gegen beide Flächen des Pumpenkolbens gleich groß und nur der Widerstand des Wassers
                              in den Röhren, der mit vermehrter Geschwindigkeit wächst, zuüberwinden ist. Das Abflußrohr
                              G, durch welches Dampf und Wasser aus den Röhren in
                              das Reservoir abgegeben werden, hatte ursprünglich nur 5 Zoll lichte Weite; man fand
                              es aber zu eng, und hat ihm deßhalb bei dem neuen Kessel 10 Zoll Weite gegeben. Das
                              Reservoir C empfängt sein Wasser durch einen Giffard'schen Injector.
                           Es wurde von vorn herein angenommen, daß die Circulation einer Wassermenge, welche
                              das 9- bis 11fache der verdampften Wassermenge beträgt, ausreichend sey, um
                              alle in den Röhren sich bildenden Niederschläge sofort weg zu waschen und also
                              zugleich die Belästigung durch den Kesselstein zu beseitigen; und dieß ist bis zu
                              einem gewissen Grade der Fall, insofern alle losen Niederschläge durch das Wasser in
                              das Reservoir übergespült werden. Eine gewisse Steinbildung findet aber dabei immer
                              noch statt, doch ist dieselbe nicht so bedeutend, um Schwierigkeiten zu bereiten
                              oder die Röhren zu beschädigen. Die meisten Niederschläge bilden sich in den
                              untersten Röhrenreihen; doch können sie sich nicht in einer gefährlichen Dicke
                              anhäufen, weil sie in Folge der Ausdehnung und Zusammenziehung, welcher die Röhren
                              unter der wechselnden Temperatur ausgesetzt sind, immer wieder aufspringen und von
                              der Wand sich ablösen. Von Zeit zu Zeit wird auch alles Wasser aus den Röhren
                              ausgetrieben, so daß sie sehr heiß – freilich nicht zu heiß – werden,
                              und wenn sich dann die Niederschläge abgelöst haben, so werden sie mit dem
                              circulirenden Wasser in das Reservoir übergespült. Der Schmutz und der Stein, welche
                              sich in dem Reservoir ansammeln, werden durch einen Ausblasehahn, der täglich
                              drei- bis viermal geöffnet wird, aus diesem entfernt. Es bedarf ungefähr 1/4
                              Minute, um durch den Ausblasehahn alle im Reservoir angesammelten fremden Körper zu
                              entfernen; dann besteht der Strahl wieder in einem vollen Wasserkörper. Aus den
                              Abrundungen der ausgeblasenen Steintheile ergibt sich, daß dieselben in den Röhren
                              gebildet, dann abgelöst und hierauf in das Reservoir übergeführt worden sind.
                           Die Verbindung der Röhrenenden unter einander war an den älteren Kesseln dieser
                              Construction durch rechts- und linksgängige Gewinde ausgeführt, welche an die
                              Röhrenenden angeschnitten und in die Kniee eingeschraubt waren; allein bei dieser
                              Verbindung mußte jedesmal eine ganze Röhrenabtheilung herausgenommen werden, wenn
                              eine einzige Röhre ausgewechselt werden sollte. Bei großen Kesseln macht dieß,
                              abgesehen von der Schwierigkeit der Handhabung und der Zugänglichkeit, zu viel
                              Störung. Bei dem neuen Kessel ist deßhalb eine andere Verbindungsweise, welche das
                              Herausnehmen einzelner Röhren gestattet, in Anwendung gebracht worden. Diese
                              verbesserten Kniee zeigen Fig. 10 und 11. An den Röhrenenden
                              befinden sich angeschweißte Bundringe, und die Enden der Kniee haben dagegen
                              entsprechende Vertiefungen. Die Kniee werden nun gegen die Bundringe der Röhren
                              durch einen Schraubenbolzen M angezogen, welcher durch
                              eine Bohrung im Knie hindurchgeht, und in der Mitte zwischen den beiden Röhren
                              liegt. Das Gewinde des Schraubenbolzens geht in einer Platte N, welche sich gegen die inneren Flächen der Bundringe anlegt. Die
                              Durchgangsöffnung des Kniees ist zur Seite des Befestigungsbolzens ausgebogen, damit
                              der Querschnitt derselben nicht verengt wird. Bei dieser Einrichtung können die
                              einzelnen Röhren durch die am vorderen und hinteren Ende befindlichen Thüren B beliebig herausgenommen und ausgewechselt werden. Die
                              Enden der Röhren gehen durch die Röhrenplatten hindurch, welche die gußeisernen
                              Kniee gegen die unmittelbare Einwirkung des Feuers schützen, und entweder auf dem
                              Mauerwerk des Ofens aufruhen, oder oben an Tragbalken Q
                              aufgehängt sind. Die Verbindung zwischen den Röhren und dem Reservoir läßt sich
                              durch Ventile aufheben, so daß Wasser und Dampf, so lange eine Reparatur dauert, im
                              Reservoir zurückgehalten werden können.
                           Der hauptsächliche Vortheil dieses Kessels besteht darin, daß in demselben
                              Hochdruckdampf mit größerer Sicherheit erzeugt wird, als in den gewöhnlichen Kesseln
                              niedrig gespannter Dampf. Das Reservoir C ist der
                              einzige Theil des Kessels, welcher so viel Dampf enthält, daß durch denselben eine
                              Explosion veranlaßt werden könnte; er hat deßhalb, um dem Dampfdruck möglichst
                              kräftig zu widerstehen, eine möglichst einfache Gestalt, die zugleich die größte
                              Sicherheit gewährt, und ist der Einwirkung des Feuers entzogen. Die schädlichen
                              Einflüsse der übermäßigen Erhitzung und der wechselnden Temperatur, welche sonst
                              gewöhnlich die Beschädigungen und Explosionen der Kessel veranlassen, sind dadurch
                              gänzlich beseitigt. Nur das Röhrensystem ist dem unmittelbaren Feuer ausgesetzt; die
                              Röhren haben aber einen so kleinen Fassungsraum, daß eine etwaige Explosion keinen
                              Schaden verursacht, sondern höchstens durch das auslaufende Wasser das Feuer
                              verlöscht. Es hat sich dieß bereits an einem Kessel des Berichterstatters bestätigt.
                              Als während des Betriebes von Kessel und Maschine eine Röhre zersprang, war die
                              Wirkung hiervon so unbedeutend, daß man den Vorfall nicht einmal sogleich bemerkte,
                              sondern erst durch die sinkende Dampfspannung und das in das Feuer niederfallende
                              Wasser aufmerksam gemacht wurde.
                           Wesentlich eigenthümlich ist dieser Kesselconstruction die Anwendung der
                              Circulationspumpe, durch welche eine ununterbrochene und regelmäßige Circulation des
                              Wassers in dem die Heizfläche des Kessels bildendenRöhrensystem unterhalten
                              wird.Dieses Princip wurde bereits von J. Fr. Spencer
                                    angewandt; man s. die Beschreibung seines Hochdruckkessels im polytechn.
                                    Journal Bd. CLVII S. 241. A. d. Red. Dieses Princip der künstlich erzeugten Wassercirculation gibt erst dem
                              Röhrenkessel seinen vollständigen Erfolg, weil er, in Verbindung mit der
                              Circulation, bei dem kleinsten Aufwand von Material das größte Maaß von Sicherheit
                              gewährt, während bei der natürlichen Circulation der Dampf sich viel zu rasch bilden
                              und das Röhrensystem durch die Hitze zerstört werden würde. Man kann der künstlichen
                              Wassercirculation den Vorwurf machen, daß der Betrieb des Kessels von ihr abhängig
                              ist, und daher durch sie gestört werden kann; es ist jedoch noch nie eine hierdurch
                              veranlaßte Störung vorgekommen, was wohl hauptsächlich der Einfachheit der
                              Pumpenconstruction zu verdanken ist. Während der 10 Monate, in welchen der Kessel
                              ununterbrochen im Gange war, hat die Circulationspumpe stets gut gearbeitet, und
                              wenn Störungen vorkamen, so waren sie nur durch äußere Veranlassungen herbeigeführt,
                              wie z.B. im verflossenen Winter durch Einfrieren des Wassers. Beim Anlassen macht
                              der Umstand, daß die Circulationspumpe noch nicht im Betriebe ist, gar keine
                              Schwierigkeit, weil vor Beginn der Dampfbildung das Wasser in den Röhren nicht zu
                              circuliren braucht, die Pumpe selbst aber bei ihrer geringen Betriebskraft mit der
                              beginnenden Dampfbildung sogleich in Thätigkeit gesetzt werden kann.
                           Ein anderer Vortheil des Kessels besteht darin, daß er leicht transportabel ist. Das
                              größte Stück, das Reservoir, ist nur 1/10mal so groß als ein gewöhnlicher, für
                              Erzeugung einer gleichen Dampfmenge bestimmter Kessel, und die Röhren können
                              bündelweise verpackt werden. Man hat daher nicht nur ein viel geringeres Gewicht,
                              sondern auch ein geringeres Volumen zu transportiren. Die Raumersparniß, welche der
                              aufgestellte Kessel gewährt, ist ebenfalls sehr bedeutend; er nimmt nur 1/6 bis 1/4
                              des Raumes ein, den ein Cornischer von gleicher Stärke braucht.
                           Die Kosten solcher Kessel betragen, wenn ihre Stärke 25 Pferdestärken überschreitet,
                              eingerechnet die Circulationspumpe und die Armatur, wenig mehr als die der
                              gewöhnlichen Kessel, weil viele Theile mehrmals vorkommen. Kleinere Kessel kosten
                              freilich verhältnißmäßig mehr, weil man immer die Pumpe haben muß, die in kleineren
                              Dimensionen beinahe eben so viel kostet als in größeren. Bei diesem Vergleich ist
                              angenommen, daß der Dampfdruck 25 bis 50 Pfund auf den Quadratzoll beträgt. Da aber
                              der neue Kessel besonders für hohe Spannungen von 100 bis 150 Pfund bestimmt ist, so
                              werden die Anlagekosten, auf die Pferdestärke bezogen, noch viel billiger. Und in
                              allen Fällen wird der Transport und die Aufstellung billiger. Die durchschnittliche
                              Dicke der Kesselröhrenbeträgt nicht über 1/8 Zoll, und da ihre gesammte Oberfläche als directe
                              Heizfläche wirkt, so kann man hieraus abnehmen, wie viel an Gewicht gegen die
                              gewöhnlichen Kessel mit 3/8 bis 1/2 Zoll Dicke erspart wird. Endlich muß noch darauf
                              aufmerksam gemacht werden, daß an Kesseln dieser Art Reparaturen sich sehr leicht
                              vornehmen lassen.
                           Dampf und Wasser werden zwar gemeinschaftlich aus dem Röhrensystem in das Reservoir
                              übergeführt, allein sie werden doch vollständig von einander getrennt, und der Dampf
                              strömt völlig trocken ab. Hiervon hat man sich dadurch überzeugt, daß man oberhalb
                              und unterhalb des Abflußrohres G im Reservoir
                              Abblasehähne anbrachte, wobei man fand, daß durch den oberen Hahn nur Dampf und
                              durch den unteren nur Wasser ausströmte. Diese vollständige Absonderung des Wassers
                              vom Dampf hat ihren Grund darin, daß das Reservoir der directen Einwirkung des
                              Feuers nicht ausgesetzt ist, und der Wasserspiegel in demselben fast ganz ruhig
                              bleibt. Zugleich kann der Dampf in diesem Kessel überhitzt werden, indem man ihn aus
                              dem Reservoir durch das Rohr R nach dem oberen Theile
                              des Feuerraumes in das Röhrensystem S leitet, aus dem er
                              dann durch das Rohr T nach der Maschine abströmt. Die
                              Ueberhitzungsröhren S sind in gleicher Weise angeordnet
                              und mit einander verbunden, wie die für die Dampfbildung bestimmten Röhren A.
                           Dieser Kessel verdampft, mit Kleinkohle von Staffordshire geheizt, 5 1/2 Pfund Wasser
                              mit 1 Pfund Kohle, wobei das Reservoir und die Dampfleitungsrohre noch nicht gegen
                              äußere Abkühlung geschützt sind. Vom ersten Anfeuern an wird binnen 25 Minuten Dampf
                              von 10 Pfd. Spannung erzeugt und die Circulationspumpe in Gang gesetzt, 10 Minuten
                              später beträgt die Dampfspannung 35 Pfund, und die Maschine wird in Gang gesetzt,
                              und noch 10 Minuten später, also im Ganzen 45 Minuten nach dem ersten Anfeuern,
                              arbeitet die Maschine mit ihrer vollen Kraft. Die Heizfläche betrug bei dem
                              Versuche, der zur Ermittelung dieser Werthe besonders angestellt wurde, 460
                              Quadratfuß, d.h. nur 7/10 der gesammten Heizfläche, und 3/10 waren außer Thätigkeit
                              gesetzt. In der Mittagszeit und zu anderen Zeiten, während welcher die Maschine
                              stillsteht, schließt man das Register, öffnet die Feuerthüre, bedeckt das Feuer mit
                              Asche und Kohlenklein, und erhält die Circulationspumpe in einem so langsamen Gang,
                              als es nur die Construction derselben gestattet; dadurch wird die Dampferzeugung
                              unterbrochen, und zugleich werden die Röhren gegen übermäßige Erhitzung geschützt.
                              Soll dann die Maschine wieder in Gang gesetzt werden, so wird 5 bis 10 Minuten
                              vorher das Feuer geschürt und mit frischen Kohlen gespeist; dieß genügt, um für den
                              vollen Gang der Maschine wieder regelmäßig die gehörige MengeDampf zu erzeugen. Die
                              Dampfspannung kann übrigens in diesen Kesseln nicht mit derselben Gleichmäßigkeit
                              auf einer gewissen Höhe erhalten werden, als in den gewöhnlichen Kesseln, weil der
                              Dampfraum verhältnißmäßig klein ist; doch ist die Gleichmäßigkeit, welche erzielt
                              werden kann, immer noch für alle praktischen Zwecke ausreichend.
                           Um sicher zu seyn, daß die Spannung, mit welcher der Dampf der Maschine zuströmt,
                              eine gewisse Grenze niemals übersteige, und um zu verhindern, daß der Maschine aus
                              einer durch den kleinen Dampfraum hervorgerufenen, übermäßigen Spannung eine Gefahr
                              erwachse, hat der Berichtstatter das (im polytechn. Journal Bd. CLXII S. 1
                              beschriebene) Regulirungsventil Z, welches seinem Zweck
                              vollständig entspricht, in die Leitung eingeschaltet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
