| Titel: | Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit Aluminium oder dessen Legirungen; als Mittheilung patentirt für Thomas Bell in Gateshead. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. LXXIV., S. 285 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LXXIV.
                        Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit
                           Aluminium oder dessen Legirungen; als Mittheilung patentirt für Thomas Bell in Gateshead.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, Januar 1862, S. 28.
                        Bell, Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit
                           Aluminium.
                        
                     
                        
                           Das Patent, welches sich der Genannte am 13. Mai 1861 in England ertheilen ließ,
                              betrifft die Zersetzung der geschmolzenen Aluminiumverbindungen (z.B. des
                              wasserfreien Doppelchlorids von Aluminium und Natrium) durch die galvanische
                              Elektricität, ferner die Anwendung der letzteren zum Ueberziehen der Metalle mit
                              Aluminium. Mittelst dieses Verfahrens kann z.B. das Kupfer auf seiner Oberfläche in
                              Aluminiumbronze verwandelt werden.
                           Das anzuwendende Bad besteht aus dem Doppelchlorid von Aluminium und Natrium in
                              wasserfreiem Zustande, welches bei der Temperatur von etwa 360° F.
                              (182° C.) in geschmolzenem Zustande erhalten wird. Die negative Elektrode
                              bildet das Stück von Kupfer oder sonstigem Metall, welches mit Aluminium überzogen
                              werden soll. Als auflösliche positive Elektrode kann man Aluminium anwenden, es ist
                              aber ökonomischer, eine Composition von Kohle und wasserfreier Thonerde zu benutzen.
                              Aus dieser Composition werden in einer Form Cylinder gepreßt und dieselben vor ihrer
                              Anwendung in einem geschlossenen Behälter calcinirt. Bei diesem Proceß wird daß
                              Chloraluminium mit dem Chlor erzeugt, welches sich durch die Wirkung des
                              elektrischen Stromes entbindet. Ein Gemisch von Thonerde und Steinkohlentheer,
                              geformt und calcinirt, entspricht sehr gut. Auch eine aus Gaskohks angefertigte
                              positive Elektrode kann man benutzen. Bei Anwendung einer aus Kohlenstoff, mit oder
                              ohne Zusatz von Thonerde, bestehenden positiven Elektrode, lösen sich während der
                              Operation kleine Kohlenstückchen ab, und verunreinigen das Bad; um diesem Mißstand
                              abzuhelfen, kann man die Elektrode in ein poröses thönernes Gefäß einschließen,
                              welches man in das, das Doppelchlorid enthaltende Bad, stellt.
                           Anstatt des Doppelchlorids von Aluminium und Natrium kann man auch Kryolith anwenden,
                              welcher aber eine höhere Temperatur zum Schmelzen erfordert.
                           Nachdem eine Ablagerung von Aluminium auf Kupfer bewerkstelligt worden ist, braucht
                              man das Kupferstück auf nur die geeignete Temperaturzu erhitzen, damit sich beide
                              Metalle mit einander verbinden, und folglich die Oberfläche des Kupfers in
                              Aluminiumbronze verwandelt wird.