| Titel: | Beschreibung einer Universal-Flachzange. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. CIII., S. 405 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CIII.
                        Beschreibung einer
                           Universal-Flachzange.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Ueber einer Universal-Flachzange.
                        
                     
                        
                           Wie sehr angenehm es für den Arbeiter ist, eine Anzahl von Werkzeugen in einem
                              einzigen vereinigt zu finden, mit dem er alle an dem Arbeitsstück vorkommenden
                              Arbeiten vornehmen kann, ohne daß er jeden Augenblick genöthigt ist das eine
                              Werkzeug fortzulegen und das andere herzunehmen, ist eine bekannte Sache. Ebenso
                              bekannt ist es aber auch, wie dergleichen Werkzeuge gewöhnlich so monströs und
                              unzweckmäßig sind, daß sich ein gerechtes Mißtrauen dagegen eingeschlichen hat. Sie
                              finden deßhalb auch im Allgemeinen nur geringe Anwendung, obgleich einige derselben
                              gewiß Empfehlung verdienten.
                           
                           In Folgendem habe ich ein solches Universalwerkzeug zu beschreiben, welches wohl zu
                              den Ausnahmen jener Regel gehören dürfte. Ich fand dasselbe vor Kurzem bei den
                              Hofbronzefabrikanten Bernstorff und Eichwede in Gebrauch, die eine Anzahl gleicher Exemplare von Gebrüder Greb aus Remscheidt bezogen hatten. Fig. 34 und 35 zeigen ein
                              solches in 2/5 der wirklichen Größe.
                           In seiner allgemeinen Form gleicht das Werkzeug einer Flachzange. a ist das Maul derselben. An jedem der beiden Backen
                              befindet sich ein Ansatz b und f, die beide zusammen einen vollständigen Hammerkopf bilden, b die Bahn und f die
                              Finne.
                           In die beiden Schenkel sind nahe am Scharnier zwei kleine Stahlplättchen c, c eingesetzt, die nach innen zu scharf geschliffen
                              sind, und zusammen eine sehr wirksame Kneipzange zum Abkneipen von Drähten und
                              Nägeln bilden.
                           Die Enden der Schenkel sind endlich noch, das eine d zu
                              einem Schraubenzieher, das andere e zu einem Spitzbohrer
                              ausgebildet. Der Spitzbohrer e darf natürlich nicht eine
                              zu scharfe Spitze haben, um nicht der Hand des Arbeiters gefährlich zu werden.
                           Mir scheint das Werkzeug sehr empfehlenswerth für Schlosser, die oft Schlösser
                              anzuschlagen und nachzusehen oder ähnliche kleinere Arbeiten vielfach außer dem
                              Hause zu beschaffen haben.
                           Außerdem ist es gewiß sehr nützlich für kleinere Haushaltungen, wo gewöhnlich alle
                              die hier vereinigten Werkzeuge einzeln in dem sogenannten Nagelkasten liegen. A. Hörmann. (Monatsblatt des hannoverschen Gewerbevereins,
                              1861, Nr. 12.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
