| Titel: | Amerikanische Maschine zum Schneiden und Stopfen von Wurstfleisch; von Pintus. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. CVI., S. 410 | 
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                        CVI.
                        Amerikanische Maschine zum Schneiden und Stopfen
                           von Wurstfleisch; von Pintus.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Pintus, über die amerikanische Maschine zum Schneiden und Stopfen
                           von Wurstfleisch.
                        
                     
                        
                           Unter den vielen vortrefflichen neuen Ideen, mit denen die erfindungsreichen Köpfe
                              der Nordamerikaner die Mechanik bereichert haben, nehmen die Constructionen von
                              Maschinen und Apparaten für die Hauswirthschaft, eine hervorragende Stelle ein. Zu
                              diesen gehört auch die in Amerika neben der Nähmaschine in jeder Haushaltung
                              vorhandene, auch bei uns schon auf landwirthschaftlichen Ausstellungen mehrfach
                              gesehene Wurstmaschine, welche Fig. 19–22
                              darstellen.
                           Das Fleisch wird, in große Stücke geschnitten, mit dem Fette und Gewürz in den
                              Trichter gethan, der Darm auf die Ausflußröhre gezogen die Kurbel gedreht, und ohne
                              weitere Kunstfertigkeit und Handgeschicklichkeit die schönste Wurst vollendet. Die
                              in Fig. 19 an
                              dem Schwungrade befindliche Kurbel dreht nämlich mit diesem das an der Welle D befindliche kleinere Zahnrad, welches in das größere
                              Zahnrad an der Welle A, Fig. 20 und 22, eingreift.
                              Auf dieser Welle sitzen die doppelten Messer B in einer
                              Schraubenlinie angeordnet; zwischen je zwei Messern die Ringe c, c. Die Messer B greifen in den
                              scharfgeschliffenen Kamm I ein, der gleichfalls aus
                              einzelnen Messerklingen gebildet und an der umgebenden Hülle E, E befestigt ist.
                           Das in den Trichter gelegte Fleisch wird von den Messern B,
                                 B ergriffen, an dem Kamme I scherenartig
                              zerschnitten, und vermittelst der schraubenförmigen Anordnung der Messer nach der
                              vorderen Ausflußöffnung F hingedrängt. An diese kann
                              mittelst der Schraube F, Fig. 21, der kleine
                              conische Stopftrichter befestigt werden, auf den man den Darmaufzieht; derselbe wird durch
                              die vorwärts drängende Bewegung der Messer nach und nach gefüllt.
                           Der ganze Apparat, welcher bis auf die Wellen und Messer, die von Schmiedeeisen,
                              resp. Stahl, gefertigt werden, von Gußeisen und an der Innenseite des Trichters und
                              der Hülle verzinnt oder emaillirt ist, kann mittelst der in punktirten Linien
                              angedeuteten KlemmmschraubeKlemmmschraube an jede Tischplatte angeschraubt werden.
                           Der Preis dieser Maschinen, welche übrigens auch in Berlin vielfach angefertigt
                              werden, ist 15 bis 20 Thlr.; man kann in der Stunde ungefähr 50 bis 60 Pfd. Fleisch
                              damit verarbeiten.
                           Eine etwas veränderte Construction ohne Schwungrad, Räderübersetzung und
                              Klemmschrauben-Vorrichtung wird gleichfalls in Berlin mehrseitig verfertigt;
                              bei geringerer Leistungsfähigkeit haben diese einfacheren Apparate einen Preis von 8
                              bis 10 Thlr. (Wochenblatt der preußischen Annalen der Landwirthschaft, 1862, Nr.
                              2.)
                           
                        
                     
                  
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