| Titel: | Säemaschine von E. Legrand. | 
| Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. CVII., S. 411 | 
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                        CVII.
                        Säemaschine von E. Legrand.
                        Aus
                           Armengaud'sGénie industriel, Januar 1861, S. 45.
                        Legrand's Säemaschine.
                        
                     
                        
                           Die Vortheile guter Säemaschinen, besonders solcher, welche zugleich zum
                              Düngerausstreuen vor oder nach der Saat dienen können, sind allgemein anerkannt. Die
                              in Fig. 17 dargestellte sehr einfache Maschine (patentirt in Frankreich am 19. März
                                 1861) kann sowohl Körner wie Dünger in beliebiger Menge ausstreuen.
                           Sie besteht aus einem rechteckigen Kasten S mit zwei
                              getrennten Abtheilungen A und B, deren erste für die Samenkörner, die zweite für den Dünger bestimmt
                              ist.
                           Unter diesem Kasten befindet sich der ebenfalls mit zwei Abtheilungen a und b versehene Trichter
                              T, dessen Röhren unten in eine Pflugschar auslaufen,
                              welche die Furchen bilden. Beide Röhren sind in einem Stück gegossen, und durch die
                              Flantschen und Schrauben A und d mit dem Querstück D' verbunden. Dieses
                              oscillirt auf Achsen, die von den beiden Gestellen S
                              getragen werden, welche sich zu beiden Seiten des Trichters T befinden. Um ferner eine zu große Abweichung der Röhren D nach hinten zu verhindern, ist noch ein gespaltener
                              eiserner Stab r angebracht, der bis zur Stange f geht, welche die Achse der Häufler F bildet.
                           
                           Unter jeder der Kammern A und B bewegt sich eine endlose Kette C über die
                              Rollen c und c'. Die Rolle
                              c wird direct durch die Nabe des Bewegungsrades R gedreht, während c' seine
                              Umdrehung durch die Zwischenräder R² und R¹ erhält.
                           Die Ketten C nehmen bei ihrem Vorübergehen eine gewisse
                              Menge Samen und Dünger mit, welche Substanzen dann unvermischt durch T und D in die Furchen
                              fallen. Man regulirt die ausfallenden Mengen durch die kleinen Schützen v, v' in den Wänden der Kammern A und B.
                           Die Breite der Kette C ist nach der Art der Sämereien
                              veränderlich.
                           Der Apparat kommt durch die Bewegung in Gang, wenn ein Pferd zwischen die Deichseln
                              E gespannt wird und ihn über das Feld zieht; die
                              Häufler F schließen die zum Aussäen gebildete
                              Furche.
                           Um die Maschine über gewöhnliche Wege zu transportiren, hebt man den Mechanismus der
                              Röhren mittelst einer Kette in die Höhe, welche man an einem Nagel in dem
                              Verbindungsbalken der Deichseln befestigt; dann oscillirt der ganze Mechanismus auf
                              den Achsen des Querstabes D' und in dem Rahmen S.
                           Die Zahl der Ausfallröhren muß natürlich je nach der Natur des Saatgutes verändert
                              werden.