| Titel: | Reid's Gas-Regulator. | 
| Fundstelle: | Band 164, Jahrgang 1862, Nr. XLVII., S. 177 | 
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                        XLVII.
                        Reid's Gas-Regulator.
                        Aus den Transactions of the Royal Scottish Society,
                              1861; durch das Mechanics' Magazine, Januar 1862, S.
                              50.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Reid's Gas-Regulator.
                        
                     
                        
                           Die gewöhnlichen Druckregulatoren für Gasleitungen lassen bezüglich der Einfachheit
                              und Sicherheit wenig zu wünschen übrig. Sie bestehen meist aus einem cylindrischen
                              eisernen Behälter (für ein Rohr von 12'' hat derselbe einen Durchmesser von 3' und
                              gleiche Tiefe), welcher mit Wasser gefüllt ist und in dem ein blecherner Gasometer
                              schwimmt, der durch sein Fallen oder Steigen den Gaszufluß mittelst eines conischen
                              Ventils regulirt. Solche Regulatoren finden ihren Platz am besten beim Austritt der
                              Hauptleitung aus dem Gasbehälter; ihr Einfluß bewirkt einen fast gleichmäßigen Druck
                              auf weite Strecken in der Leitung. Indessen hört die Gleichmäßigkeit nach gewissen
                              Entfernungen auf, wenn eine Aenderung in dem Niveau der Leitung oder andere störende
                              Einflüsse sich geltend machen.
                           Der Reid'sche Regulator soll den Druck reguliren, wenn er
                              durch Niveauunterschiede erhöht wird; er wird nicht am niedrigsten Punkt der Leitung
                              angebracht, wo der Druck in anderer Weise regulirt werden kann, sondern am Hauptrohr
                              bei dessen erster Erhöhung um beispielsweise 100–150 Fuß. An dieser Stelle
                              wird derselbe den erhöhten Druck auf jedes beliebige Maaß reduciren.
                           
                           Die in Fig. 17
                              und 18
                              dargestellte Vorrichtung paßt auf das Leitungsrohr, und wird mit demselben unter die
                              Erdoberfläche versenkt.
                           Damit ein solcher Apparat sehr empfindlich für die geringsten Druckveränderungen sey,
                              läßt sich dabei das Pendel mit besonderer Wirksamkeit in Anwendung bringen. Wenn
                              dieses genau auf stählerne Unterlagen aufgehängt wird, und sich innerhalb des die
                              Röhre enthaltenden Gefäßes befindet, wobei eine eiserne conische Scheibe
                              gleichzeitig das passende Ventil des Rohres und die „Linse“ des
                              Pendels bildet, so kann man das Instrument so in seinen Schwingungen und Stellungen
                              reguliren, daß es die Oeffnung des Gasrohres genau nach dem zu erreichenden
                              gleichmäßigen Druck modificirt.
                           A ist das Eintritts-, B das Austrittsrohr. C ist das Ventil;
                              dasselbe bildet einen Kugelabschnitt, der genau auf den inneren Rand des
                              Eintrittsrohres paßt und sich demselben, je nach der Geschwindigkeit des Gasstromes,
                              mehr oder weniger nähert. Diese Klappe ist an der Pendelstange P befestigt und bewegt sich damit ohne Reibung. Die
                              Stange geht oben durch den Deckel der Ventilkammer hindurch, welcher einen
                              abgestumpften Kegel bildet und eine ringförmige gußeiserne Schale trägt (Fig. 18), in
                              welcher 1 Zoll hoch Quecksilber steht; in dieses taucht eine an der Pendelstange
                              befestigte umgekehrte Schale ein, und stellt so bei frei bleibender Beweglichkeit
                              des Pendels einen vollkommenen Verschluß des Raumes her. Oberhalb der
                              Quecksilberschale befindet sich an der Pendelstange ein Kreuzkopf, welcher mit der
                              Ebene der Schwingungen einen rechten Winkel bildet, und an dessen Enden sich zwei
                              feine Stahlspitzen befinden, die auf Stahlunterlagen in gleicher Ebene mit dem
                              Quecksilber ruhen. Durch Schrauben können die Spitzen eingestellt werden; sie bilden
                              eine feste Stütze für das Pendel und dessen Zubehör.
                           Das Pendel trägt oben die Gewichte W, W, welche jede
                              Vibration der Klappe verhindern. Damit sie die erforderliche Wirkung gehörig
                              ausüben, müssen sie sehr genau eingestellt seyn; ihre Trägheit zerstört die Neigung
                              zu Vibrationen. Auch das Gewicht S erfüllt diesen Zweck;
                              da es auf einer horizontalen Schraube angebracht ist, so kann durch seine Bewegung
                              nach rechts oder links die gewünschte Hemmung des Gasstromes erreicht werden.
                           Die Wirkung des Regulators ist folgende:
                           Wenn der Druck an der Außen- oder Hinterseite der Klappe durch den
                              Gasverbrauch in den Hauptröhren sich vermindert, so gibt die Klappe nach und öffnet
                              dem Gasstrom den Durchgang, und umgekehrt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
