| Titel: | Ueber die Porosität der Porzellanröhren; von Résal und Minary. | 
| Fundstelle: | Band 164, Jahrgang 1862, Nr. LXXVII., S. 286 | 
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                        LXXVII.
                        Ueber die Porosität der Porzellanröhren; von
                           Résal und
                           Minary.
                        Aus den Comptes rendus, März 1862, t. LIV p.
                              682.
                        Résal und Minary über die Porosität der
                           Porzellanröhren.
                        
                     
                        
                           Im vorigen Jahre veröffentlichte Hr. Sainte-Claire Deville in den Comptes rendus t. LII p. 524 (polytechn. Journal Bd. CLX S. 359) eine Abhandlung: „über
                                 den Einfluß, welchen die Wandungen gewisser Gefäße auf die Zusammensetzung
                                 durchgehender Gase ausüben.“ Bezüglich derselben theilten ihm Résal und Minary
                              folgende Thatsache mit:
                           
                              „Wir beabsichtigten für unsere Untersuchungen über die Zusammensetzung des
                                 Roheisens möglichst reine Kohle zu erhalten, und brachten daher Zuckerkohle, um
                                 sie bei voller Weißglühhitze zu calciniren, in ein innen glasirtes
                                 Porzellanrohr, so daß dieses vollständig gefüllt wurde; wir beobachteten hierbei
                                 eine ununterbrochene Entbindung von Kohlenoxydgas und Stickgas während der
                                 ganzen Dauer der Operation, welche wir auf sieben Stunden beschränken mußten,
                                 obgleich nach dieser Zeit die Gasentbindung noch so stark war wie früher.
                                 Nachdem wir das Rohr zerbrochen hatten, bemerkten wir, daß die innere Glasur
                                 sich gehoben hatte; die kleinen Erhabenheiten derselben lieferten den
                                 augenscheinlichen Beweis, daß die Gase des Feuerraums in das Innere eingedrungen
                                 waren, obgleich der überwundene Gegendruck nicht weniger als 4 Decimeter
                                 Wassersäule betrug.
                              
                           
                              Als wir solche Kohle in einem schmiedeeisernen Rohr calcinirten, welches wir in
                                 ein thönernes Rohr steckten, um die oxydirende Wirkung der Flamme zu vermeiden,
                                 zeigte sich die Gasentbindung nur während eines verhältnißmäßig sehr kurzen
                                 Zeitraumes.“
                              
                           Hr. Deville bemerkt bezüglich
                              dieser Versuche, daß es, um sich gegen die Folgen der Porosität sicher zu stellen,
                              sehr rathsam ist, die porzellanenen Röhren und Gefäße, welche stark erhitzt werden
                              sollen, äußerlich mit einer Schicht Feldspathglasur zu
                              überziehen. So geschützte porzellanene Kolben konnte er zur Bestimmung der
                              Dichtigkeit des Tellurdampfes ohne Nachtheil bis auf 1440° C. erhitzen.