| Titel: | Dampfkessel von Th. Hughes in Birmingham. | 
| Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. III., S. 12 | 
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                        III.
                        Dampfkessel von Th. Hughes in Birmingham.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, April 1862, S. 211.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Hughes' Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Dieser Dampfkessel (patentirt in England am 24. Juli 1861) ist im Durchschnitt in
                              Figur 10
                              dargestellt.
                           e, e ist das Mauerwerk des Ofens, f, f sind die Roststäbe; h ist ein Fundament,
                              worauf das Hauptrohr i, i mittelst eines Fußes ruht; am
                              unteren Ende desselben ist das mit einem Hahn versehene Rohr j befestigt, welches zum Ausblasen des Kessels dient.
                           k ist das Speiserohr; das Wasser soll etwa bis zur
                              punktirten Linie l, l stehen, wie man außen an einem
                              Wasserstandsrohr erkennt; letzteres ist unten mittelst einer Röhre mit dem Hauptrohr
                              i etwa bei dem kleinen runden Loche n verbunden, während das Loch p dazu dient, um ein Rohr aufzunehmen, welches außen am Ofen mit einem
                              Hahn versehen ist.
                           Das Hauptrohr i ist vorn und hinten mit einem Vorsprung
                              zum Auflegen der damit verbundenen Roststäbe versehen, und mit einer Hülle q umgeben, um die unmittelbare Berührung der Flamme zu
                              verhindern. Das Innere dieser Hülle hat Vorsprünge, um ihre concentrische Stellung
                              zu erhalten.
                           r, r ist die Basis der Dampfkammer, von welcher s die Kuppe mit dem Mannloch t, dem Sicherheitsventil u und dem Dampfrohr
                              v ist. Alles dieß wird auf dem oberen Rande des
                              Hauptrohres i dadurch erhalten, daß der Boden von r ein concentrisches Loch von gleicher Größe mit der
                              Röhre i enthält, welches mit einer starken Flantsche a* versehen ist, so daß das Ende von i hindurchgeht und mittelst einer eingeschnittenen
                              Schraube b dampfdicht damit verbunden werden kann.
                           Die Kammer r, r ist mit einem Kreis von verticalen Röhren
                              a', a' versehen, welche mit der Deckel- und
                              Bodenplatte dampfdicht verbunden sind. Sie bilden den Weg für die Feuergase, bei
                              ihrem Durchgange von dem Raum zwischen der Wandung von r,
                                 r und dem äußeren Mantel c', c' nach dem Fuchse
                              b', b'. Dieser Fuchs ist mittelst eiserner Bänder an
                              diesem Mantel befestigt, welcher die Hitze um die Basis der Dampfkammer
                              zusammenhält.
                           Der Deckel d', d' besteht aus zwei oder mehreren Stücken,
                              damit er zum Zweck der Ausleerung von Staub und Flugasche geöffnet werden kann. Der
                              Fuchs b' kann mit einem Register versehen seyn. Auf das
                              Rohr i sind zwei Ringe e',
                                 e' durch heißes Aufziehen befestigt. Diese haben vier hohle Vorsprünge,
                              welche eingeschnitten sind, um rechts und links gewundene Schrauben aufnehmen zu
                              können. Entsprechend diesen hohlen Vorsprüngen ist das Hauptrohr durchbohrt, so daß
                              die Schlangenröhren f', g', h' innerlich und äußerlich
                              mit dem Hauptrohr verbunden sind. Vollkommene Dichtung der Verbindungsstellen wird
                              durch einen weichen Metallring bewirkt.
                           Die Schlangenröhren müssen eine diagonale Lage haben, damit das Feuer einen
                              gewundenen Weg machen und alle Röhrentheile bei seinem Aufsteigen nach a', a' bestreichen kann.
                           Beim Gebrauche dieses Kessels wird das Rohr sowie die gewundenen Röhren mit Wasser
                              gefüllt, worauf dieses nach dem Anzünden des Feuers sehr rasch zum Kochen kommt,
                              während der Dampf, so rasch er sich entwickelt, eine Ueberhitzung durch die
                              röhrenförmigen Feuerzüge erfährt, wenn er sich nach der Kuppe s und dem Rohre v begibt. Es ist somit das
                              Volum des Wassers verringert, die Heizfläche vermehrt und es wird also in einer bestimmten Zeit
                              mit geringem Kohlenaufwand eine sehr beträchtliche Menge überhitzten Dampfes
                              erzeugt. Dabei kann, wenn der Wasserstand vernachlässigt werden sollte, keine
                              gefährliche Explosion stattfinden.
                           
                        
                     
                  
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