| Titel: | Zug-Schere von Mitchell und Brunton in Greenwich. | 
| Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. XXV., S. 100 | 
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                        XXV.
                        Zug-Schere von Mitchell und Brunton in Greenwich.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Mitchell's und Brunton's Zug-Schere.
                        
                     
                        
                           Nur eine geringe Anzahl von allgemein angewendeten Instrumenten ist bis jetzt so
                              wenig Verbesserungen unterworfen gewesen, als die Scheren, die weder ihrer Form, noch ihrer sonstigen Einrichtung nach, zum
                              Schneiden von Metallen und zum Zertheilen anderer Gegenstände irgend bedeutend
                              verändert worden sind. Ihre wesentlichen Bestandtheile sind bekanntlich zwei
                              Schneideblätter oder Backen, welche beweglich mit einander verbunden, allmählich mit
                              entsprechender Kraft zusammengedrückt werden und mehr schiebend und drückend, als schneidend wirken. Alle Verbesserungen aber
                              bezogen sich, den alten Mechanismus beibehaltend, entweder nur auf Härtung und
                              Vervollkommnung der Schneideblätter, oder auf die verschiedene Anordnung derselben
                              behufs ihrer Anwendung zum Schneiden besonderer Materialien, als: Metall-,
                              Tuch-, Papier-, Näh- etc. Scheren. Kürzlich haben nun die HHrn.
                              Mitchell und Brunton aus
                              Greenwich – wie das Mechanics' Magazine vom 18.
                              April 1862 mittheilt – eine sehr beachtenswerte Verbesserung erfunden, welche
                              sich bei allen Scheren anbringen läßt, und durch welche das Schneiden mit denselben
                              sehr erleichtert wird (der erstere der Genannten ist ein Schneidermeister, der
                              letztere ein Mechaniker).
                           Bei dieser in England patentirten Verbesserung werden die Schneidekanten während des
                              Schließens, indem sie neben einander vorbeigehen, zu gleicher Zeit gegenseitig verschoben, und erhalten dadurch eine mehr ziehende als schiebende und drückende Bewegung, welche
                              den Arbeiter in den Stand setzt, eine größere Stärke des Stoffes mit Leichtigkeit zu
                              durchschneiden, als dieß mit gewöhnlichen Scheren, trotz eines angewendeten sehr starken Druckes,
                              möglich ist. Diese verbesserte Schere ist auf verschiedene Zeugdicken probirt
                              worden, und man war jedesmal von dem großen Unterschiede in der Wirkung bei
                              verhältnißmäßig sehr geringem Kraftaufwande, welchen sie gegen Scheren der
                              gewöhnlichen Construction beansprucht, überrascht. Wir zweifeln nicht, daß diese
                              einfache Verbesserung, welche durch Fig. 48 und 49
                              veranschaulicht ist, bald überall, sogar auch bei den Metallscheren Anwendung finden
                              werde. (Deutsche Industriezeitung, 1862, Nr. 24.)
                           
                        
                     
                  
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