| Titel: | Schlichthobel mit Regulirvorrichtung von Vendrand in Villers-Cotterets. | 
| Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. LXIII., S. 249 | 
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                        LXIII.
                        Schlichthobel mit Regulirvorrichtung von Vendrand in Villers-Cotterets.
                        Aus Armengaud's
                              Génie industriel, Juni 1862, S. 288.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Vendrand's Hobel mit Regulator.
                        
                     
                        
                           Jeder Holzarbeiter weiß, wie schwierig es ist, einen Schlichthobel einzustellen und
                              zu reguliren, und wie viel Zeit und Mühe hierbei verschwendet werden muß. Die
                              Ursache davon ist die, daß zur Regulirung nur Hammerschläge nach allen Richtungen
                              hin angewandt werden und es ist daher zu verwundern, daß nicht schon mechanische
                              Einrichtungen existiren, um die Schneide schnell und genau zu stellen.
                           Diesem Bedürfniß soll der einfache Mechanismus abhelfen, welchen Vendrand als „Regulator“ dem Hobel
                              hinzugefügt hat und der die Schneide des Hobels in einem Augenblick um jede
                              gewünschte Entfernung vor- oder rückwärts stellen läßt.
                           Fig. 22
                              stellt den verbesserten Hobel im Längenschnitt dar. Es ist leicht, die
                              Regulirvorrichtung an jedem Hobel anzubringen, wozu nur die Keilnuthen entfernt zu
                              werden brauchen. Das Einsetzen geschieht nach folgender Anleitung.
                           Die Neigung des Eisens muß nach derjenigen des Regulators eingerichtet seyn; das
                              Keilloch muß etwas stärker geneigt seyn, damit das Eisen nicht oben das Holz
                              berührt; es soll nur unten an dem Support des Regulators und am Holz bloß unten und
                              namentlich an den Seiten anliegen, weil der Druck in der Mitte ausgeübt wird und das
                              nicht gut unterstützte Eisen dann leicht zittern könnte. Die Mitte des Keillochs muß
                              deßhalb etwas vertieft sehn. Auch müßen die beiden Klammern des Hebels gut auf der
                              Schraube des Eisens ruhen, damit dessen Unbeweglichkeit vollkommen sey. Sollte eine
                              der beiden Klammern nicht gut aufliegen, so müßte man die beiden Hebelarme etwas
                              richten; liegen sie aber gut auf und sitzt das Eisen genau richtig, so hält es der
                              Hebel sehr gut fest und der Erfolg ist vollkommen.
                           Um das Eisen einzustellen, schraubt man die Schraube des Hebels nur um eine
                              Viertel-Umdrehung auf; dann dreht man die Regulatorschraube ein wenig nach
                              der einen oder anderen Richtung, je nachdem das Eisen in die Höhe geschraubt oder
                              gesenkt werden soll. Ehe man festschraubt, ist es gut, sich erst zu überzeugen, ob
                              das Eisen die gewünschte Stellung erlangt hat, worauf auch die Druckschraube
                              angezogen wird.
                           
                           Wenn die Schneide des Eisens nicht mit der Sohle des Hobels parallel ist, so kann man
                              dieß dadurch bewirken, daß man das erste Glied des Zeigefingers auf den Regulator
                              stützt und dann das Eisen mit dem Daumen so weit drückt, bis es parallel steht; auf
                              der anderen Seite ist die Stellung der Finger zu vertauschen; dieß geht sehr leicht,
                              ohne daß man nöthig hätte die Druckschraube zu lösen.
                           Wenn man das Eisen ganz herausnehmen will, so dreht man die Druckschraube zweimal
                              herum, befreit das Eisen von seinem Halter und hebt es schief in die Höhe, bis die
                              Schraube von den beiden Klammern befreit ist.
                           Um das Eisen zu schärfen, braucht es von dem darauf liegenden nicht losgemacht zu
                              werden; man braucht letzteres nur so weit zurückzuschieben und dann festzuschrauben,
                              bis es bei der Arbeit nicht mehr stört.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
