| Titel: | Dampfreiniger von Pougault in Decize (Nièvre-Depart.). | 
| Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. XCVII., S. 414 | 
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                        XCVII.
                        Dampfreiniger von Pougault in Decize (Nièvre-Depart.).
                        Aus Armengaud's
                              Génie industriel, Juli 1862, S. 4.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Pougault's Dampfreiniger.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat bezweckt die Befreiung des Dampfes vom mitgerissenem Wasser, welches
                              bekanntlich bei Dampfmaschinen mancherlei Nachtheile mit sich bringt.
                           Die Anwendung dieses Reinigers gewährt nach dem Erfinder folgende Vortheile:
                           1) die Wasserstöße verschwinden vollkommen und mit ihnen die Veranlassung zu
                              plötzlichen Brüchen und häufigen Beschädigungen der Maschine, so wie zu dem häufigen
                              Undichtwerden der Verbindungen und Ventile;
                           2) der Gang der Maschine wird regelmäßiger;
                           3) das Schmieren der Oeffnungen, Schieber, Kolben und Cylinder kann leicht bewirkt
                              werden, wodurch also die Reibung und mithin die Abnutzung vermindert und die
                              Möglichkeit erhöht wird, den guten Gang der Maschine zu erhalten; daraus entspringt
                              erhebliche Brennmaterialersparniß;
                           4) es findet stets eine Vermehrung der Maschinenkraft um mindestens 1/10 statt, und
                              zwar ohne Vermehrung des Brennmaterialaufwandes;
                           5) die Reinigung der Kolben wird viel seltener;
                           
                           6) die Abnutzung der Kolben- und Schieberstangen, sowie der Stopfbüchsen ist
                              geringer;
                           7) die Ingangsetzung und Wartung der Maschine ist leichter;
                           8) die Ausdehnung der Dampfleitungsrohre ist regelmäßiger und das Undichtwerden der
                              Verbindungen seltener;
                           9) endlich erhält man aus dem Apparat viel destillirtes Wasser, was auf Schiffen von
                              Wichtigkeit ist.
                           Wie Fig. 39
                              und 40
                              zeigen, besteht dieser Reiniger wesentlich aus einem Behälter A, in welchem sich die längliche bronzene Kugel B Befindet; dieselbe ist hermetisch geschlossen und zur Führung mit einer
                              Stange c verbunden, welche unten ein Ventil und außerdem
                              ein Gegenwicht e zum Entlasten der Kugel trägt.
                           Wenn dieser Apparat bei kleinen oder mittleren Maschinen bis zu 20 Pferdekräften
                              angewendet wird, so besteht er bloß aus dem Behälter A,
                              dem eigentlichen Reiniger, in welchen der Dampf direct mittelst eines aus dem Kessel
                              kommenden Rohres eintritt. Der Dampf wird darin von Wasser und sonstigen fremden
                              Stoffen in Folge des Dichtigkeitsunterschiedes befreit; die sich absetzenden
                              Beimischungen, welche schwerer als der Dampf sind, sammeln sich am Boden des
                              Behälters und der gereinigte Dampf gelangt durch ein Rohr aus dem oberen Theile des
                              Behälters in die Maschine.
                           Bei größeren Maschinen, von mehr als 20 Pferdekräften, ist der Apparat so
                              eingerichtet, wie er in der Abbildung dargestellt ist, d.h. er ist mit dem Gefäße
                              G versehen. Der Dampf tritt in dasselbe durch das
                              angegossene horizontale Rohr und reinigt sich darin ebenso, wie in dem Behälter A bei den kleinen Maschinen.
                           Das Wasser und die übrigen fremden Stoffe fließen aus G
                              durch das Rohr J nach A; ein
                              anderes Rohr L verbindet den oberen Theil von A mit dem Dampfrohr, um die ausgedehnte Luft austreten
                              zu lassen.
                           Bei Maschinen mit Dampfmantel ersetzt dieser das unnöthig werdende Gefäß G.
                           Das im Behälter A sich ansammelnde Wasser hebt die
                              entlastete Kugel B, wenn es eine gewisse Höhe erreicht
                              hat. Dadurch wird der bei K befindliche Ausgang geöffnet
                              und das Wasser fließt ab, bis die Kugel ihren Sitz wieder eingenommen hat.
                           Wie man sieht, wiederholt sich in dieser Weise der stoßweise Austritt des Wassers
                              u.s.w. unter dem Einflusse des Dampfdruckes. Der Apparat enthält keine leicht
                              verletzlichen Theile und besteht ganz aus Bronze; er bietet also die Garantie einer
                              großen Haltbarkeit bei nur selten nothwendigen Reparaturen.
                           
                           Die Vortheile, welche den Maschinen aus der Anwendung des auf diese Weise
                              gewissermaßen getrockneten Dampfes erwachsen, sind aus dem Vorstehenden
                              einleuchtend.
                           
                        
                     
                  
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