| Titel: | Verbesserte Centrifugalmaschine, von Condroy in Douai (Frankreich). | 
| Fundstelle: | Band 165, Jahrgang 1862, Nr. XCIX., S. 417 | 
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                        XCIX.
                        Verbesserte Centrifugalmaschine, von Condroy in Douai (Frankreich).
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, Juni 1862, S. 341.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Condroy's verbesserte Centrifugalmaschine.
                        
                     
                        
                           Bei dieser Maschine (patentirt in England am 19. September 1861) werden die zu
                              centrifugirenden Substanzen in Körbe oder durchlöcherte Kästen gebracht, welche nöthigenfalls
                              mit Tuch, Drahtsieb etc. gefüttert sind, und in diesen ausgeschleudert. In den
                              Körben oder Kästen kann man schon vor dem Centrifugiren die Flüssigkeit zum Theil
                              ablaufen lassen. Nach Beendigung der Operation werden die Körbe oder Kästen aus der
                              Maschine genommen und durch neue, im Voraus gefüllte ersetzt.
                           Ueber dem großen hölzernen oder metallenen Gefäße a, Fig. 38, von
                              passendem Durchmesser befindet sich das Gestell b. In
                              der Mitte des Gefäßbodens ist die Pfanne k angebracht,
                              in welcher der Zapfen der verticalen Welle c läuft, an
                              deren oberem Ende sich der Frictionsconus j befindet.
                              Die Bewegung erfolgt durch die horizontale Welle k' mit
                              dem Conus m und der losen und festen Scheibe l und l'. Eine eiserne
                              Platte ist auf irgend eine Weise an den an der Welle festgekeilten Ring v befestigt und trägt eine gerade Anzahl von
                              Gelenk-Armen e. Wenn die Maschine steht, so
                              hängen die beweglichen Theile dieser Arme nach unten; sie tragen passende Rahmen aus
                              Winkeleisen h oder auch aus schwach gebogenen
                              Eisenplatten mit einem Loch in der Mitte. Auf diese Rahmen werden die Körbe oder
                              Kästen i mit der zu centrifugirenden Substanz gestellt.
                              Beim Eintritt der Bewegung veranlaßt die Centrifugalkraft, daß die bisher vertical
                              hängenden Arme eine horizontale Stellung annehmen, so daß die Körbe oder Kästen in
                              die punktirt angedeutete Lage kommen, worin sie so lange verbleiben, als die
                              Geschwindigkeit der Bewegung fortdauert, während die in demselben enthaltene
                              Flüssigkeit abgeschleudert wird.
                           Manche Substanzen müssen nach dem Centrifugiren noch mit einer reinen Flüssigkeit
                              gewaschen (gedeckt) werden. Zu diesem Zweck befindet sich oberhalb der horizontalen
                              Platte ein conisches Gefäß t mit radial vorstehenden und
                              auf die Körbe gerichteten Röhren, welche die Flüssigkeit durch Brausen a* ausströmen lassen. Die Länge und Richtung dieser
                              Röhren ist derart, daß die Flüssigkeit in die Mitte der Körbe oder Kästen trifft,
                              wenn diese in der horizontalen Lage (wie bei n)
                              befindlich sind. Die Flüssigkeit wird durch eine Röhre mit Hahn nach dem Gefäß t geleitet, aus welchem sie die Centrifugalkraft mit
                              Gewalt und ohne Verlust auf die Oberfläche der Substanzen treibt.
                           Fig. 38b
                                  zeigt eine eigenthümliche Einrichtung der Körbe oder durchlöcherten Kästen;
                              sie sind mit metallenem oder anderem Gewebe gefüttert und in Abtheilungen getrennt,
                              welche in einer Operation getrockneten und geformten Torf
                              zu Brennmaterial herstellen können. Die conische Form der Abtheilungen erleichtert
                              die Herausnahme des Inhaltes, wozu man auch die Böden beweglich machen könnte.
                           Die beschriebene Maschine kann auch zur Extraction des Saftes aus geriebenen Aepfeln
                              und Birnen und aus zerquetschten Trauben dienen. In beiden Fällen wird ein Theil
                              des Saftes durch Abfließen, ein weiterer durch Ausschleudern gewonnen und endlich
                              ein verdünntes Product durch Aufspritzen von Wasser erhalten. Besondere Röhren
                              leiten den Saft nach den betreffenden Behältern.
                           
                        
                     
                  
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