| Titel: | Ueber eine neue Bereitungsart des reinen oxydirten Wassers; von F. Duprey. | 
| Fundstelle: | Band 167, Jahrgang 1863, Nr. X., S. 38 | 
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                        X.
                        Ueber eine neue Bereitungsart des reinen
                           oxydirten Wassers; von F. Duprey.
                        Aus den Comptes rendus,
                              t. LV p. 736.
                        Duprey, über eine neue  Bereitungsart des reinen
                           oxydirten Wassers.
                        
                     
                        
                           Wenn man einen sehr raschen Strom reiner Kohlensäure in destillirtes Wasser leitet
                              und in dasselbe von Zeit zu Zeit Baryumsuperoxyd wirft, so entsteht vollkommen
                              reines oxydirtes Wasser.
                           Nachdem sich so viel kohlensaurer Baryt gebildet hat, daß er den Durchgang des Gases
                              behindert, decantirt man die klare Flüssigkeit, welche alles gebildete oxydirte
                              Wasser enthält und leitet neuerdings den Kohlensäurestrom in dieselbe: es wird sich
                              eine neue Quantität oxydirten Wassers bilden, sobald man wieder Baryumsuperoxyd
                              hineinwirft.
                           Auf diese Weise kann man ein Wasser erhalten, welches mit gänzlich neutralem und
                              reinem oxydirten Wasser in starkem Verhältniß gemischt ist und sich unter der
                              Luftpumpe concentriren läßt. Man muß jedoch besorgt seyn, einen hinreichend raschen
                              Strom von Kohlensäure zu unterhalten, damit dieselbe gegenüber den kleinen
                              Quantitäten von Baryumsuperoxyd, welche man nach und nach zusetzt, stets in
                              Ueberschuß vorhanden ist.
                           
                           Ueberdieß muß man das Baryumsuperoxyd sehr fein pulverisiren, weil die groben Stücke
                              der Zersetzung entgehen.
                           Das kohlensaure Gas wurde bei allen meinen Versuchen vorher genau gewaschen, indem
                              ich es durch Flaschen leitete, welche in Wasser suspendirten kohlensauren Kalk
                              enthielten. Es ist folglich einleuchtend, daß das entstandene oxydirte Wasser nur
                              durch die Wirkung der Kohlensäure erzeugt wurde. Dieser Versuch beweist also, daß
                              man das oxydirte Wasser ebensogut mit den Sauerstoffsäuren wie mit den
                              Wasserstoffsäuren erhalten kann.
                           Das beste Reagens für oxydirtes Wasser ist sicherlich das übermangansaure Kali,
                              welches seinen Sauerstoff vollständig entbindet, wenn man es in ein Wasser gießt,
                              welches nur sehr geringe Mengen von oxydirtem Wasser enthält. Man könnte dieses Salz
                              zum Titriren des oxydirten Wassers benutzen, da die Entfärbungserscheinungen sehr
                              empfindlich sind.