| Titel: | Verbesserungen an Gaslampen, von J. Webster in Birmingham. | 
| Fundstelle: | Band 167, Jahrgang 1863, Nr. XXIII., S. 102 | 
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                        XXIII.
                        Verbesserungen an Gaslampen, von J. Webster in Birmingham.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, October 1862, S. 214.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Webster's Verbesserungen an Gaslampen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen (patentirt in England am 4. Februar 1862) beziehen sich
                              einestheils auf die Brenner selbst, anderntheils auf die Schieber der beweglichen
                              Hängelampen.
                           Die Löcher der verbesserten Brenner werden so gebohrt, daß die Flamme nach abwärts
                              austritt und dann sauft in Gestalt eines Pilzes aufsteigt. Beim Argandbrenner werden
                              diese Löcher in einem den eigentlichen Brenner umgebenden Ring und nicht in der
                              oberen Fläche angebracht; es kann somit die Luft unmittelbar auf das austretende Gas
                              einwirken, wodurch eine vollkommenere Verbrennung erzielt wird. Die verbesserten
                              Schieber dienen als Ersatz der bisher bei den hydraulischen Verschlüssen
                              angewendeten Ketten und Gegengewichte.
                           Fig. 29
                              stellt einen verbesserten Schlitzbrenner, Fig. 30 einen
                              Argandbrenner dar; in Fig. 31–33 sind
                              verschiedene Modificationen des verbesserten Schiebers abgebildet.
                           a, Fig. 29, ist ein
                              einfacher Fledermausbrenner; er ist auf dem inneren Rande der Gallerte oder des
                              Glasträgers b und nicht in der Mitte (wie die
                              gewöhnlichen Brenner) angebracht. Die Oeffnung für das Gas ist bei c in Form eines Schlitzes in einer sanft gegen die Mitte
                              des Brenners aufsteigenden Richtung eingeschnitten; die Flamme tritt daher als eine
                              flache Zunge nach unten aus, so daß sie unter dem Einfluß des durch die Gallerte
                              stattfindenden Zuges aufwärts getrieben und in fast horizontaler Richtung erhalten
                              wird. Um die Berührung der Flamme mit dem Glase zu verhindern (wenn ein Glas
                              nothwendig ist), gibt man diesem die dargestellte Form, so daß, wenn die Gallerie
                              zur Aufnahme desselben groß genug ist, man kein Zerbrechen zu befürchten hat. Die
                              Schlitze sind in den Seiten des Brenners und nicht in dem vorderen Ende des Rohres
                              eingeschnitten, so daß die Flamme nahezu einen rechten Winkel mit dem Rohre d bildet. Um das Flackern der Flamme zu verhindern, muß
                              bei einem derartigen Brenner der Gasstrom vor dem Austritt getheilt werden; deßhalb
                              ist der Brenner innerlich durch eine vertical angebrachte Metallscheidewand in zwei Abtheilungen
                              getrennt, welche zwei halbkreisförmige Canäle bilden.
                           Fig. 30
                              stellt einen derartigen Argandbrenner dar, bei welchem die Oeffnungen seitlich bei
                              e, e angebracht sind, und zwar in kurzer Entfernung
                              von dem Rande, wodurch ein früherer Contact des Gases mit der Luft und mithin eine
                              vollkommenere Verbrennung desselben erzielt wird.
                           Fig. 31
                              stellt einen Durchschnitt des Schiebers für bewegliche Hängelampen dar, wobei die
                              Anwendung, von Ketten, Gegengewichten und Rollen umgangen wird.
                           f ist das feste Gaszuleitungsrohr, g das hydraulische Schieberohr; h ist das Wassergefäß, an welchem die Stopfbüchse j angebracht ist, die inwendig mit einem Gewinde zur Aufnahme der
                              Schraubenkappe k versehen ist. l ist ein metallener Mantel, dessen Enden entweder übergreifend oder nicht
                              ganz zu einer Röhre geschlossen sind, so daß er sich frei ausdehnen und
                              zusammenziehen kann. Dieser Mantel umgibt die Röhre f
                              und wird seinerseits von dem dicken Stück vulcanisirten Kautschuks m umgeben, welches als Feder wirkt, und den Mantel mit
                              einem gewissen Schluß an das feste Rohr andrückt. Dieser Schluß wird durch jede
                              weitere Drehung der Schraubenkappe k vermehrt, welche
                              den Kautschuk in senkrechter Richtung zusammenpreßt und ihn so zwingt, seine Kraft
                              in horizontaler Richtung auszuüben und den Mantel fester an das feste Rohr
                              anzudrücken. Dadurch wird die Reibung stark genug, um das erforderliche Gewicht
                              tragen zu können. Es wirkt also die Schraubenkappe k als
                              Regulator für die Stärke des Schiebers je nach dem zu tragenden Gewichte.
                           Fig. 32 ist
                              eine Modification der Hängelampe, wobei der Mantel und Kautschukring durch zwei
                              Metallfedern o ersetzt sind, deren jede ein ledernes
                              oder anderes Polster p hat. Diese Federn haben einen
                              fast halbkreisförmigen Querschnitt und sind lose an einen Ring r innerhalb der Stopfbüchse befestigt. Auch hierbei
                              wirkt die Schraube von k als Regulator: je tiefer sie
                              eingeschraubt wird, ein desto größeres Stück des Polsters drückt gegen das feste
                              Rohr und desto größer wird also die Reibung.
                           Das gleiche Resultat ergibt die Einrichtung Fig. 33, wobei die
                              Stopfbüchse eine conische Schraube s enthält, während
                              die Kappe eine cylindrische, aber aufgeschlitzte Schraube führt, so daß sie sich in
                              einem gewissen Verhältniß zusammenziehen kann. Wenn diese Kappe niedergedreht wird,
                              so muß sie in der conischen Schraube zusammengedrückt und so an das feste Rohr
                              angepreßt werden, daß eine zum Tragen der Lampe ausreichende Reibung entsteht.
                           
                        
                     
                  
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