| Titel: | Ueber die Eigenschaften des Cadmiums; von B. Wood. | 
| Fundstelle: | Band 167, Jahrgang 1863, Nr. LXX., S. 286 | 
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                        LXX.
                        Ueber die Eigenschaften des Cadmiums; von B. Wood.
                        Aus dem Répertoire
                                 de Chimie appliquée November 1862, S. 428.
                        Wood, über die Eigenschaften des Cadmiums.
                        
                     
                        
                           Wood bemerkt in seiner bezüglichen AbhandlungChemical News, September 1862, S. 135; aus dem
                                    Journal of the Franklin Institute., daß die Eigenschaften des Cadmiums noch nicht so studirt worden sind, wie
                              sie es verdienen, und
                              hebt die einander widersprechenden Angaben darüber in den Lehrbüchern der Chemie
                              hervor.
                           Der Schmelzpunkt des Cadmiums kommt nach ihm demjenigen des Bleies nahe, indem er
                              315–316° C. entspricht. Bei einer etwas höheren Temperatur
                              verflüchtigt sich das Cadmium, indem es erstickende orangegelbe Dämpfe erzeugt,
                              welche, in gewisser Menge eingeathmet, eine widerlich süße und styptische Empfindung
                              auf den Lippen und einen andauernden Messinggeschmack im Hintermund veranlassen,
                              wobei sie Kopfweh nebst Brustbeklemmung und Eckel hervorbringen.
                           Man nimmt allgemein an, daß das Cadmium, obgleich selbst sehr dehnbar und hämmerbar,
                              spröde Legirungen liefert. Dieß ist wahr für die Legirungen desselben mit dem Golde,
                              Platin, Kupfer, und in gewissen Verhältnissen mit dem Quecksilber; so beschrieb Berthier (Traité des
                                 essais, t. II p. 530) ein bei 75° C.
                              schmelzbares silberweißes Cadmiumamalgam, welches 21,70 Proc. Cadmium enthält, in
                              Oktaedern krystallisirt, und außerordentlich hart und spröde ist.
                           Die Legirungen des Cadmiums mit dem Blei, Zinn, und, in gewissen Verhältnissen mit
                              dem Silber und Quecksilber, sind hingegen sehr dehnbar.
                           Eine Legirung von 2 Theilen Silber und 1 Theil Cadmium ist vollkommen hämmerbar, sehr
                              hart und sehr zäh. Gleiche Theile Silber und Cadmium bilden eine Legirung, welche
                              ebenfalls hämmerbar, aber weniger zäh ist; eine Legirung von 2 Th. Cadmium mit 1 Th.
                              Silber ist hingegen spröde.
                           Gleiche Theile Cadmium und Quecksilber bilden ein sehr plastisches, cohärentes und
                              sehr hämmerbares Amalgam; mit 2 Th. Quecksilber und 1
                              Th. Cadmium ist das Amalgam fast eben so hämmerbar, aber weniger cohärent.
                           Man verdankt Wood auch die Kenntniß von Legirungen, deren
                              Schmelzpunkt durch ihren Cadmiumgehalt sehr erniedrigt ist.Man s. seine Abhandlung im polytechn. Journal Bd. CLXIV S. 108. So schmilzt die (als Wood'sche bekannte) Legirung
                              von 2 Th. Cadmium, 2 Th. Blei und 4 Th. Zinn leichter als die entsprechende d'Arcet'sche Legirung mit Wismuth. In seinen Legirungen
                              mit dem Silber und Antimon erhöht das Cadmium die Schmelzbarkeit nicht.