| Titel: | Neue Darstellung der fetten Copalfirnisse; von H. Violette in Lille. | 
| Fundstelle: | Band 167, Jahrgang 1863, Nr. XCVII., S. 371 | 
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                        XCVII.
                        Neue Darstellung der fetten Copalfirnisse; von H.
                           Violette in Lille.Ein Auszug dieser Abhandlung wurde bereits S. 70 in diesem Bande des polytechn. Journals mitgetheilt.
                           
                        Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, November 1862, S. 643.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Violette's Darstellung der fetten Copalfirnisse.
                        
                     
                        
                           Die Firnißfabrication ist jetzt noch eine handwerksmäßige Kunst und keine
                              Wissenschaft; der Verf. beabsichtigt daher die unsicheren Verfahrungsweisen der
                              Praxis durch bestimmte Vorschriften zu ersetzen, welche den Erfolg sicherstellen und
                              die Benachtheiligung der Gesundheit bei dieser Fabrication verhüten. Der Hauptzweck
                              der betreffenden Untersuchungen des Verfassers ist die Herstellung des fetten
                              Copalfirnisses, wozu man die beiden Varietäten des Copals, den harten und den halbharten
                              anwendetDer harte Copal kommt aus Calcutta oder Bombay; ersterer ist der
                                    vorzüglichere. Der halbharte Copal ist afrikanischen Ursprungs. Die dritte Varietät, den weichen Copal, wendet
                              man, seiner geringeren Widerstandsfähigkeit wegen, nur zu medicinischen Zwecken
                              an.
                           Trotz der ahlreichen Versuche von Seite der Chemiker und Praktiker kennt man kein
                              directes Lösungsmittel für den halbharten und den harten Copal. Man muß ihn, bevor
                              er in dem Gemisch von Oel und Terpenthinöl löslich wird, welches man in der
                              Firnißfabrication anwendet, durch die Hitze zersetzen. In der Regel aber wendet man
                              diese Hitze ohne bestimmte Regel an und benachtheiligt dadurch das Harz häufig. Der
                              Verf. hat sich daher bemüht die Wärmegrade genau festzustellen, bei welchen der
                              Copal so zersetzt wird, daß er in dem Lösungsmittel löslich wird, ohne jedoch seine
                              Farbe und seine sonstigen ursprünglichen Eigenschaften mehr als nothwendig zu
                              verändern. Er fand folgende Zahlen:
                           
                              
                                 
                                 Schmelzung.
                                 Destillation.
                                 
                              
                                 Harter Copal
                                 340°C.
                                 360°C.
                                 
                              
                                 Halbharter Copal
                                 180°C.
                                 230°C.
                                 
                              
                           Diese thermometrischen Grenzen sind in Folge der Verschiedenheiten der Handelswaare
                              nicht als unveränderlich oder absolut zu betrachten, sondern nur als
                              durchschnittliche Mittelzahlen für die Praxis, und entsprechen der allergeringsten
                              Aenderung in der Farbe des Copals.
                           Die in Rede stehenden Copale lösen sich, nach dem bloßen Schmelzen, weder in der
                              Kälte noch in der Wärme im Terpenthinöl auf; diese Löslichkeit hängt vielmehr von
                              einem gewissen Zersetzungsgrade ab, wie sich aus den Versuchen ergibt, welche in
                              nachstehender Tabelle zusammengestellt sind. Der zu diesen Versuchen angewandte
                              Apparat bestand aus einer kleinen gläsernen Retorte für den zu schmelzenden Copal
                              (aus Calcutta); sie tauchte in ein Zinnbad von ungefähr 360°C. und war mit
                              einer kleinen Kühlvorrichtung verbunden, worin die entwickelten Dämpfe sich als eine
                              klare gelbliche Flüssigkeit (Copalöl) condensirten.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 167, S. 373
                              Nr. des Versuchs; Gewicht des
                                 Copals; vor der Destillation; nach der Destillation; Verlust in Procenten des
                                 Copals; Menge des condensirten Oels; Löslichkeit des destillirten Copals in
                                 Terpenthinöl; Gramme; Unlöslich; Deßgl.; Etwas löslich.; Leichter löslich.; Sehr
                                 löslich.
                              
                           Alle diese Copale sind wenig gefärbt, die ersteren sehr wenig, die letzteren, längere
                              Zeit erhitzten, mehr.
                           Um die Löslichkeit im Terpenthinöl zu bestimmen, wurde eine Reihe von Versuchen unter
                              Anwendung des in Fig. 13 dargestellten Apparates ausgeführt. Dieser besteht aus der
                              Glasflasche A mit Wasser und etwas Schrot; eine
                              untergesetzte Lampe erhitzt das Wasser zum Kochen; der Dampf tritt in das durch zwei
                              Korke verschlossene Glasrohr B, in welches die kleinere
                              Röhre D und das Dampfabzugsrohr C eingesetzt sind. In D befindet sich das
                              Gemisch von Lein- und Terpenthinöl, so wie ein kleines Sieb zur Aufnahme der
                              bestimmten Menge Copal, welcher also ebenso wie das Lösungsmittel einer constanten
                              Temperatur von 100°C. ausgesetzt wird.
                           Die halbharten Copale verhalten sich ebenso wie die harten und die
                              Lösichkeitsbedingungen sind ungefähr dieselben.
                           Nach obiger Tabelle kann man annehmen, daß die Copale in dem erwähnten Gemische erst
                              dann löslich werden, wenn sie 20 bis 25 Proc. ihres Gewichtes durch die Destillation
                              verloren haben. Ueber 25 Proc. hinaus werden sie immer löslicher, aber auch immer
                              dunkler und liefern deniger Ausbeute an Firniß, wegen des vorherigen größeren
                              Verlustes. Die geringste Färbung entspricht dem niedrigsten erforderlichen
                              Temperaturgrad, nämlich etwa 360°C. Hieraus folgt die Nothwendigkeit de
                              Erhitzung der Copale auf diesen Punkt und eines Verlustes von 25 Proc. ihres
                              Gewichtes.
                           Irdessen ist zu erwähnen, daß Copal, welcher 10 Proc. seines Gewichtes durch
                              Destillation verloren hat und weder in gewöhnlichem, noch in sorgfältig durch Mischung mit
                              hygroskopischen Substanzen entwässertem, noch auch in wiederholt rectificirtem
                              Terpenthinöl löslich ist, sich sehr leicht in solchem Terpenthinöl auflöst, welches
                              durch längere Einwirkung von Luft und Licht verdickt ist. Wenn man also diese noch
                              unerklärte Erscheinung durch irgend ein rascher wirkendes Mittel hervorbringen
                              könnte, welches leicht anwendbar und nicht zu theuer wäre, so würde man dadurch die
                              Firnißfabrication erheblich fördern.
                           Neue Methode für die Darstellung des fetten Firnisses.
                              – Damit man sich die Nachtheile vergegenwärtigen kann, welche dieses neue
                              Verfahren vermeidet, beschreibt der Verf. das ältere. Bei
                              demselben werden angewandt:
                           
                              
                                 Harter oder halbharter Copal
                                 3
                                 Kil.
                                 
                              
                                 Terpenthinöl
                                 4–5
                                 „
                                 
                              
                                 Leinöl
                                 1,50
                                 „
                                 
                              
                           Der Copal wird über freiem Feuer in einem kupfernen Kolben geschmolzen, dann das Oel
                              und nach gehöriger Vermischung das Terpenthinöl vorsichtig zugesetzt. Dabei sind
                              besondere Vorsichtsmaßregeln und lange Erfahrung nothwendig; der Erfolg ist auch
                              nicht selten unbefriedgend. Von den zahlreichen Unannehmlichkeiten sind zu erwähnen:
                              de Ströme dicken und scharfen Dampfes, welche die Luft verpesten, die großen
                              Verluste an verdampfendem Terpenthinöl (da dieses in eine siedende Mischung gegossen
                              wird) und die Feuersgefahr.
                           Das neue Verfahren, welches in rationeller Weise an Stelle
                              der alten Praxis treten soll, besteht darin, daß man 1) den Copal bei 360°C.
                              schmilzt und ihn 20–25 Proc. seines Gewichtes verlieren läßt, und 2) ihn nach
                              der Schmelzung in einem passenden Gemisch von Leinöl und Terpenthinöl bei
                              100°C. auflöst.Man löst bei 100°C. auf, um die Operation zu beschleunigen; die Lösung
                                    geht aber auch in der Kälte leicht von statten.
                              
                           Die Schmelzung des Copals bei genau 360°C. ist eine sehr schwierige Operation.
                              Im Kleinen und im chemischen Laboratorium ist sie aber licht ausführbar und der
                              Verf. beschreibt daher zunächst das Verfahren hiebei, wozu er sich des Apparates
                              Fig. 14
                              bediente.
                           E ist ein kleiner Glaskolben, in welchen man 1 Grm.
                              gepulverten harten Copal bringt, und den man an der einen Seite der Waage F aufhängt, um ihn dann durch die Tara G ins Gleichgewicht zu bringen. Letzteres stört man dann
                              wieder durch das Gewicht von 0,25 Grm. in der Schale H;
                              hierauf senkt man den Kolben frei in den Cylinder einer passend regulirten Lampe. Der
                              Copal schmilzt, destillirt und stößt Dämpfe aus; nach und nach steigt er in die
                              Höhe, und wenn die Waage im Gleichgewicht steht, hat er ein Viertel seines Gewichtes
                              verloren. Er ist dann vollkommen löslich und gibt, nach dem Eingießen von 2
                              Kubikcentimeter Terpenthinöl und 1 Kubikcent. Leinöl in den Kolben, einen
                              vorzüglichen Firniß.
                           Um die Versuche in größerem Maaßstabe auszuführen, kann man sich des Apparates Fig. 15
                              bedienen.
                           I ist ein irdener Schmelztiegel von 2 Decimeter
                              Durchmesser und 3 Decim. Höhe; man erhitzt ihn in einer gewöhnlichen Feuerung bis
                              zum dunkeln Rothglühen, so daß hineingeworfene Zinkkörner schmelzen, Antimon aber
                              nicht schmilzt.
                           J ist ein Glaskolben mit flachem Boden, welcher 300
                              Gramme gepulverten harten Copal enthält und, wie bei dem vorhin beschriebenen
                              Versuche, an einer Waage aufgehängt ist. Man bringt ihn frei in den erhitzten
                              Tiegel, welchen man mit einem durchbohrten Deckel verschließt. In die eine
                              Waagschale legt man eine Tara zur Herstellung des Gleichgewichtes, in die andere,
                              dem Kolben entsprechende, aber 75 Gramme, also ein Viertel des Copalgewichtes.
                           Die Dämpfe, welche sich nach dem Schmelzen des Copals entwickeln, gehen durch K in den Kamin; man kann sie auch anzünden und so an der
                              Kolbenmündung eine hellleuchtende Flamme erzeugen. Nachdem der Copal ein Viertel
                              seines Gewichtes verloren hat, steigt der Kolben in die Höhe und verläßt von selbst
                              den heißen Tiegel.
                           Man läßt nun den Copal sich verdicken, überzieht damit die innere Wandung des Kolbens
                              und gießt in diesen, während er noch lauwarm ist, 450 Grm. Terpenthinöl und 150 Grm.
                              Leinöl; man erhält dann einen schönen Firniß; das Terpenthinöl muß vorher entwässert
                              und das Leinöl trocknend gemacht worden seyn.
                           Zur Fabrication des Firnisses im Großen schlägt der Verfasser die Anwendung der in
                              Fig. 16
                              und 17 nach
                              zwei Verticalebenen im Durchschnitt dargestellten und von ihm geprüften Apparate
                              vor:
                           L Block von Gußeisen, etwa 150 Kilogr. schwer, über dem
                              Rost eines gemauerten Ofens angebracht; er muß so dick seyn, daß er keinen
                              Wärmeverlust während der Operation bemerken läßt.
                           M ist eine kleine viereckige Schale von versilbertem
                              Kupfer, welche 51 Grm. Copalstücke enthält; sie befindet sich in einer Höhlung des
                              Eisenblockes von 10 Centim. Breite, 5 Centim. Höhe und 20 Centim. Tiefe, welche
                              durch die Platte N verschlossen werden kann.
                           Aus dem Hintergrunde der Höhlung vermittelt eine Röhre die Verbindung mit dem Kühlapparate O von gewöhnlicher Construction, an dessen Ausgang die
                              Röhre in die geschlossene Vorlage P mündet.
                           Zunächst wird der Gußeisenblock allein auf höchstens 400°C. erhitzt, was man
                              am beginnenden Schmelzen eines eingelegten Zinkstückes erkennt. Alsdann schiebt man
                              die Schale mit dem Copal ein, schließt die Oeffnung und unterhält ein gelindes
                              Feuer, damit der Block über 10 Minuten lang seine Hitze behält. Es sammeln sich
                              alsdann die condensirten Dämpfe des Copals als gelbes klares Oel in der Vorlage P. Die Destillation ist beendigt, wenn etwa 10–12
                              Kubikcentim. Oel, also ein Viertel des Copalgewichtes condensirt sind. Man nimmt nun
                              die Schale heraus und gießt den Copal in dünne Scheiben, wo er sich dann leicht bei
                              gewöhnlicher Temperatur in dem Oelgemisch auflöst.
                           Ein anderer Apparat ist in Fig. 18 dargestellt. Q ist eine kupferne, innen versilberte Blase von 50
                              Centim. Durchmesser, in welche 5 Kilogr. Copal durch die obere, nachher sorgfältig
                              zu verschließende Oeffnung eingeschüttet werden; die Blase ruht auf Zapfen und kann
                              mittelst einer Kurbel bewegt werden. R ist der Ofen zum
                              Erhitzen der Blase, er ist mit dem beweglichen Dome S
                              und einem Kamin versetzen. T ist der Kühlapparat. U ist das Ableitungsrohr für die entwickelten Dämpfe,
                              welches einerseits durch eine Stopfbüchse mit dem einen hohlen Zapfen der Blase,
                              andererseits mit der Vorlage für das condensirte Oel verbunden ist.
                           Nach Beschickung der Blase gibt man ein gelindes Feuer und dreht die Blase langsam
                              um, wobei der Copal sich zusammenballt und regelmäßig an die Wandung festsetzt.
                              Alsbald beginnt die Dampfentwickelung; die Menge des sich condensirenden Oeles zeigt
                              hinreichend genau die Stärke des Feuers an, welches darnach regulirt werden kann;
                              die Blase dreht man ununterbrochen. Die Operation ist beendet, wenn das verlangte
                              Oelquantum, dem beabsichtigten Copalverlust entsprechend, erhalten ist Man nimmt nun
                              S ab, löst das Rohr U
                              und hebt die Blase mittels eines kleinen Krahns heraus, um sie durch eine andere zu
                              ersetzen. Den geschmolzenen Copal gießt man in ein flaches weites Gefäß in dünne
                              Tafeln aus.
                           Wie der Verf. bemerkt, hat dieser Apparat gegen den vorigen den Vortheil, daß die dem
                              Feuer ausgesetzten Copaltheile unaufhörlich erneuert werden, so daß das Harz weniger
                              verändert wird; da aber die Stärke des Oelabflusses die einzige Richtschnur für die
                              Leitung des Feuers bildet, so kann man die Temperatur nicht genau innehalten.
                           Ein dritter Apparat ist in Fig. 19 dargestellt. Er
                              unterscheidet sich von
                              dem vorhergehenden nur dadurch, daß die Blase feststeht und der Copal bewegt
                              wird:
                           a ist eine cylindrische Blase von innen versilbertem
                              Kupfer; ihr Durchmesser beträgt 1 Meter, ihre Höhe 70 CentimeterDer Verf. empfiehlt, bei allen Apparaten kein Eisen in Berührung mit dem
                                    Copal anzuwenden, da sich dieser sonst augenblicklich schwarz färbt.; sie hat einen flachgewölbten Deckel und ist ganz in den Ofen eingemauert.
                              Die Oeffnung b ist dicht verschließbar und dient zum
                              Einbringen von 100 Kilogr. Copal.
                           c ist der von außen zu bewegende Rührer mit verticaler
                              Achse; d eine mit einem Korkpfropf verschlossene Röhre
                              zum Ausleeren des präparirten Copals; e ist das
                              Abzugsrohr für die Destillationsdämpfe.
                           Auch hier bietet der Oelabfluß die einzige Richtschnur für die Leitung des Feuers;
                              indessen ließe sich wohl ein Indicatorstopfen von einer schmelzbaren Legirung
                              anbringen.
                           Der Rührer muß stets in Bewegung seyn; anfangs geht dieß, wegen der teigigen
                              Beschaffenheit der Masse, schwer, dann aber um so leichter, je flüssiger der Copal
                              wird, wornach man auch die Operation einigermaßen leiten kann. Nach etwa zwei
                              Stunden entspricht das sich ansammelnde Oel dem vierten Theil des Copalgewichtes,
                              worauf man den Copal durch d ausfließen läßt und in
                              Tafeln formt.
                           Eigentliche Darstellung des fetten Firnisses. –
                              Nachdem der Copal in einem der beschriebenen Apparate die vorbereitende Destillation
                              erlitten hat, ist die Darstellung des Firnisses sehr leicht; man braucht den Copal
                              nur in einem Wasser- oder Dampfbad in der erforderlichen Menge des
                              Oelgemisches aufzulösen. Hierzu kann man sich mit Vortheil der in Fig. 20 dargestellten
                              Einrichtung bedienen. f ist ein cylindrisches Gefäß von
                              verzinntem Kupfer oder verzinktem Eisen; die Höhe desselben beträgt, ebenso wie der
                              Durchmesser, 1 Meter. Es ist mit einem Deckel zur Verhütung des Verdunstens und mit
                              einem hölzernen Mantel zur Wärmehaltung versetzen, und dient zur Aufnahme des
                              Oelgemisches und des geschmolzenen Copals. Dieser liegt auf dem Sieb g von verzinnten Eisendrähten, welches 20 Centimeter
                              tief in die Flüssigkeit taucht. Die Erwärmung der letzteren geschieht mittelst der
                              kupfernen Schlange h, welche am Boden des Gefäßes liegt
                              und mit einem Dampfkessel verbunden ist. Der Hahn j
                              dient zum Entleeren des Firnisses.
                           Man bringt in das Gefäß zunächst ein Gemisch von 100 Kil. Leinöl und 300 Kilogr.
                              Terpenthinöl, und darauf 100 Kilogr. präparirten Copal.
                           
                           Man erwärmt durch den Dampf, und befördert dadurch die Auflösung, welche ohne alle
                              Handarbeit und ohne Verlust vor sich geht, so daß beiläufig 5 Hektoliter Firniß
                              erhalten werden.
                           Copalöl. – Das Copalöl, welches etwa ein Viertel
                              des rohen Copals bildet, hat eine Dichtigkeit von 0,80; es brennt an der Luft mit
                              sehr heller Flamme, ist in Leinöl und Terpenthinöl löslich, und löst selbst den
                              weichen und halbharten Copal auf. Man könnte dieses Oel daher mit Vortheil bei der
                              Firnißdarstellung benutzen, wenn man ihm seinen starken und durchdringenden Geruch
                              benehmen könnte; man würde so den Destillationsverlust des Copals vollkommen wieder
                              ersetzen.
                           Der Verf. wünscht, daß strebsame und umsichtige Fabrikanten sich bemühen möchten den
                              löslichen Copal darzustellen, und so die Industrie
                              mit einem neuen Producte zu bereichern, welches in einem wichtigen und bisher ganz
                              der Empirie überlassenen Gewerbszweige eine vollkommene Umwälzung hervorbringen
                              würde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
