| Titel: | Luftzuführung bei Mahlgängen, von Venot in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. XL., S. 169 | 
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                        XL.
                        Luftzuführung bei Mahlgängen, von Venot in Paris.
                        Aus Armengaud's
                              Génie industriel, April 1863, S. 192.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Venot's Luftzuführung bei Mahlgängen.
                        
                     
                        
                           Um eine Abkühlung der Mahlproducte zu erreichen, ist die Lüftung der Mühlsteine bis
                              jetzt eine Frage gewesen, mit der man sich viel beschäftigt hat und welche in Bezug
                              auf eine passende Vertheilung der Luft immer noch viel zu wünschen, übrig läßt. Es
                              ist in Wirklichkeit ziemlich schwierig, eine bedeutende Erhitzung zu vermeiden,
                              welche zwischen den Mühlsteinen namentlich dann entsteht, wenn sie sich mit einer
                              gewissen Geschwindigkeit umdrehen, das Mahlgut aber verhältnißmäßig nicht rasch
                              genug weggeführt wird.
                           Diese Uebelstände waren es der Hauptsache nach, welche Hrn. Venot veranlaßten, sich mit diesem Gegenstände eingehend zu beschäftigen
                              und die im Nachstehenden beschriebene Mühle zu construiren, bei welcher die
                              erwähnten Mängel beseitigt sind, indem eine gleichmäßige Vertheilung der
                              einströmenden Luft und ein rasches Wegführen des Mahlgutes bewirkt wird. Die Lüftung
                              wird durch die Windungen einer im Läuferauge angebrachten Schraube bewerkstelligt,
                              durch welche man einen starken kalten Luftstrom leitet. Das Wegschaffen des
                              Mahlgutes erfolgt durch die mehr oder weniger rasche Drehung eines
                              Schaufelapparates.
                           Figur 15
                              stellt einen Verticaldurchschnitt des in Rede stehenden Mechanismus in seiner
                              Anwendung auf ein Paar Mühlsteine dar; Fig. 16 ist die obere
                              Ansicht desselben.
                           Aus der Betrachtung dieser Figuren geht hervor, daß sich die Einrichtung in Bezug auf
                              die Bewegung des Läufers von den gewöhnlichen französischen Mühlen nicht
                              unterscheidet.
                           Das Mühleisen F geht durch die Büchse des Bodensteines
                              B hindurch und trägt die Haue d des Läufers.
                           Das Auge des Läufers ist mit einem aus zwei Stücken bestehenden gußeisernen Cylinder
                              f ausgefüttert, in welchen ein Metallkegel mit
                              schraubenförmigen Flügeln g eingesetzt wird, die mit
                              Schlitzen versehen sind, damit die aus dem Trichter A
                              kommende Frucht durch diese durchfallen kann. Die schraubenartige Form der Flügel
                              gestattet mit der Frucht zugleich einen starken Luftstrom durch sie hindurch
                              zwischen die beiden Mühlsteine zu leiten, welcher bei der Zerkleinerung der Frucht
                              sehr vortheilhaft einwirkt.
                           
                           Der Cylinder f ist oben durch einen Deckel f' geschlossen, in welchen die Oeffnung für die
                              Luft-Zuleitungsröhre e angebracht wird; die Luft
                              kommt auf gewöhnliche Weise aus dem Ventilator E.
                              
                           Das Getreide gelangt aus dem Trichter A durch ein Rohr in
                              das Läuferauge und sein Ausfluß wird hier durch das verschiebbare Rohrstück h regulirt, indem man letzteres mit Hülfe des Hebels r und der Schraube x mehr
                              oder weniger von der Schale i entfernt.
                           Das Wegschaffen des zwischen den Steinen herausgetretenen Mahlgutes wird durch die
                              Drehung der an den Armen l befestigten Schaufeln t bewirkt, deren Bewegungsgeschwindigkeit ins Verhältniß
                              mit der Menge des zwischen die Steine tretenden Getreides gesetzt werden kann. Zu
                              diesem Zwecke sind die Schaufelarme l an den Zahnkranz
                              o befestigt, welcher sich frei um den Cylinder f dreht und von mehreren auf dem Ringe n laufenden Rollen getragen wird; er erhält seine
                              drehende Bewegung von der Riemenscheibe H, durch die
                              Achse I und das Getriebe m.
                              
                           
                        
                     
                  
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