| Titel: | Heizapparate für Bügeleisen, von Chambon-Lacroisade in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. XLIV., S. 176 | 
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                        XLIV.
                        Heizapparate für Bügeleisen, von Chambon-Lacroisade in Paris.
                        Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, Februar 1863, S. 65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Chambon-Lacroisade's Heizapparate für
                           Bügeleisen.
                        
                     
                        
                           Die bisher von den Schneidern, Hutmachern, Büglerinnen u.s.w. angewandten
                              Vorrichtungen zum Erhitzen der Bügeleisen bestanden meist darin, daß die Eisen dem
                              offenen Feuer in einem sehr unvollkommenen, festen oder beweglichen Ofen oder sogar
                              auf einer Kohlenpfanne ausgesetzt wurden, wodurch sich der Gesundheit schädliche
                              Gase in den Arbeitsräumen verbreiteten.
                           Die im Folgenden beschriebenen, zu dem gleichen Zweck dienenden Oefen des Hrn. Chambon-Lacroisade in Paris (rue du Faubourg-Saint-Denis, 186) sind
                              bequem, gesund und zweckmäßig; sie sind ebenso geeignet für den Gebrauch im
                              Gewerbebetrieb wie in den kleineren Haushaltungen. Als Brennmaterial dienen nur
                              Kohks, deren Rauch durch ein besonderes Rohr aus dem Arbeitsraum abgeleitet wird.
                              Man kann diese Oefen auch zum Erwärmen des Zimmers benutzen, sowie ohne große Kosten
                              ein Kochgefäß dabei anbringen.
                           Die Bügeleisen kommen mit dem Feuer nicht in directe Berührung und leiden daher nicht
                              an der polirten Fläche; sie gelangen der Reihe nach, wie sie am heißesten sind, von
                              selbst unter die Hand des Arbeiters. In 20 Minuten und bei einer täglichen Auslage
                              für Kohks von nur 10–30 Centimes (1–2 1/2 Sgr.) kann man vier
                              Bügeleisen und selbst mehr erbequem erhitzen und heiß erhalten.
                           Die Figuren
                                 4–8 stellen einen solchen Bügeleisen-Ofen dar; Fig. 4 ist ein Aufriß des
                              Heizapparates, Fig.
                                 5 ein senkrechter Durchschnitt durch die Achse und Fig. 6 eine obere Ansicht
                              desselben; Fig.
                                 7 ist eine Seitenansicht des Bügeleisens und Fig. 8 eine Ansicht des
                              Rostes allein.
                           Der Ofen mit doppeltem Mantel ist ganz aus Eisen gegossen und hat die Gestalt eines
                              senkrechten Prismas. Der Rost liegt unten und die Bügeleisen werden in den
                              Zwischenraum beider Wände gesteckt. Der innere Ofenmantel ist oben durch einen
                              besonders geformten Deckel geschlossen, durch welchen das mit ihm in einem Stücke
                              gegossene Zugrohr hindurchgeht. Der Ofen steht mit drei Füßen auf einem kleinen
                              Tischchen, dessen Platte
                              beweglich ist und durch Drehung ein Eisen nach dem andern zur Hand des Arbeiters
                              bringt.
                           Der in den Figuren dargestellte Ofen ist für sechs gewöhnliche Plätteisen
                              bestimmt.
                           A innerer Mantel, oder eigentlicher Ofen; er ist aus
                              einem Stück gegossen und an seinem unteren Theile innen mit einem Rande mit drei
                              Einschnitten zum Einlegen und Herausnehmen des Rostes versehen.
                           B Rost mit runden Stäben (Fig. 8) und drei Füßen zum
                              Auflegen desselben.
                           C äußerer Mantel, in welchen der Ofen eingesetzt wird,
                              und worin er auf einem inneren Rande ruht; dieser Mantel endigt in drei angegossenen
                              Füßen und hat oben Einschnitte zur Aufnahme der Eisen.
                           Die sechs Seiten jedes Mantels endigen unten in rundliche Spitzen, ähnlich denen der
                              Bügeleisen; dadurch wird das Gewicht der einzelnen Theile sehr vermindert.
                           D sind vier an den äußeren Mantel angegossene Griffe zum
                              Abnehmen des Apparates von seinem Tischchen.
                           E gegossenes Rauchrohr, mit einem halbkugelförmigen
                              Ansatz, welcher als Deckel für den Ofen A dient. Eine
                              kreisförmige Vertiefung, welche über einen Rand an der Oeffnung des Ofens paßt, hält
                              das Rohr in seiner Stellung fest. In dem Ansatze oder Deckel sind mehrere
                              Vertiefungen mit Einschnitten zur Aufnahme der zu erhitzenden Gaufrireisen
                              angebracht. Das Rohr kann, wenn man den Ofen mit Kohks beschicken will, an den Ohren
                              F mittelst einer Zange (mit hölzernem Griff)
                              aufgehoben werden, und ist durch das Blechrohr G
                              verlängert, dessen unterer Theil durch die Schraube H an
                              dem Rohr E befestigt ist; diese Schraube dient zugleich
                              zum Aufhängen des abgenommenen Rohres an den Haken, die oben an dem Bügel I angebracht sind, welcher zum Unterstützen des
                              Rauchrohres vorhanden ist. Dieser Bügel ist unten an den äußern Mantel des Ofens
                              festgeschraubt.
                           K Platte des Tischchens, worauf die drei Füße des Ofens
                              stehen; sie ist schalenartig vertieft und mittelst eines Rundeisens in dem
                              gegossenen Dreifuß L drehbar. Die kleine blecherne
                              Schale M dient als Aschenfall.
                           N, N sind die in dem Zwischenraum der Mäntel A und C aufgehängten
                              Bügeleisen. Sie bestehen aus Gußeisen und der Griff ist nur mit einem Ende an der
                              Platte befestigt (Fig. 7); der Griff besteht aus einem heiß gebogenen T Eisen, an dessen einer Seite die Kante abgehauen, und
                              dessen andere Seite während des Gusses in die Platte eingesetzt ist.
                           Beim Gebrauche des Apparates, der sich aus dem Vorstehenden ergibt, erhitzt sich der
                              innere Ofenmantel durch das bei dem starken Zuge gut brennende Feuer zum
                              Rothglühen und bringt daher die Bügeleisen auf die erforderliche Temperatur.
                           Die verschiedenen Oefen weichen untereinander nur durch die je nach dem Zwecke
                              wechselnden Dimensionen ab; einige haben noch einen blechernen, das Rauchrohr
                              umgebenden Wasserbehälter, welcher mittelst eines kleinen Hahns immer heißes Wasser
                              liefert.
                           Der mit Nr. 3 bezeichnete Ofen, welcher in den Figuren 4–8 dargestellt
                              ist, wiegt im Ganzen nur 18 Kilgr. 135 Grm.; die sechs Plätteisen von der Größe der
                              in Fig. 7
                              abgebildeten wiegen zusammen 7 Kilgr. 215 Grm. Alle Stücke sind so construirt, daß
                              sie leicht zu gießen sind und aus dem Gusse ohne weitere Bearbeitung fertig
                              hervorgehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
