| Titel: | Clegg's Gasuhr mit den Verbesserungen von Krunschröder. | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. XLV., S. 179 | 
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                        XLV.
                        Clegg's Gasuhr mit den
                           Verbesserungen von Krunschröder.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, October 1862, S. 277.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Clegg's neue Gasuhr mit Krunschröder's Verbesserungen.
                        
                     
                        
                           Diese Gasuhr war von den HHrn. Bischoff, Brown und  Comp. in London (Langham Works, George-street, Great Portland-street), welche die verschiedenen Patente Clegg's erworben haben, auf die
                              vorjährige Londoner Industrie-Ausstellung geliefert worden. Bekanntlich hat
                              Samuel Clegg fast ein halbes Jahrhundert sich mit großem
                              Erfolg mit Gasapparaten beschäftigt, und schon im Jahr 1815 das erste Patent auf
                              seine Gasuhr erhalten. Noch im Jahr 1858, zwei Jahre vor seinem Tode, hat er diese
                              verbessert und vervollkommnet. Er war überzeugt, daß die Angaben derselben von
                              etwaigen Veränderungen im Wasserstande (sey es in Folge von Verdunstung oder von
                              Wasserzusatz) unabhängig gemacht werden müssen. Ehe er jedoch seine Ideen zur
                              schließlichen Ausführung bringen konnte, starb er, und erst einer seiner
                              Angestellten, Hr. Krunschröder, hat dieselben
                              verwirklicht. Fig.
                                 23 ist eine Vorderansicht des verbesserten Meßapparates, worin einige
                              Theile im Durchschnitt gezeichnet sind, und Fig. 24 ist ein
                              Querdurchschnitt desselben.
                           Derselbe besteht im Wesentlichen aus einer Trommel (oder einer Reihe excentrischer
                              Kammern), die um ein mittleres Luftgefäß angebracht ist, welches das Steigen und
                              Sinken je nach der Höhe des Wasserstandes gestattet. Die Folgen der Reibung auf den
                              Lagern sind somit vermieden und der Meßapparat kann solid construirt werden; ist
                              derselbe einmal regulirt, so behält er seine Genauigkeit bei jedweder Aenderung im
                              Wasserstand oder im Druck.
                           Der hohle Mitteltheil der Trommel ist hinten geschlossen, vorne hat er einen in der
                              Mitte durchbohrten Deckel. Diese Oeffnung liegt aber unterhalb des Wasserspiegels,
                              so daß der Mitteltheil der Trommel gasdicht verschlossen ist. In dem Mitteltheil
                              befindet sich ein hohler Schwimmer, zwischen welchem und dem Vordertheil der Trommel
                              ein Raum bleibt, in den das Gas durch eine Abzweigung des Gasrohres geleitet wird,
                              welche in die Oeffnung in der Mitte des Vordertheils der Trommel gesteckt wird. Die
                              Achse a der Trommel ist in der Mitte des Hintertheils
                              der Trommel a¹ und andererseits in der Mitte des
                              Vordertheils a² des Schwimmers befestigt. Auf
                              diese Weise dreht sich die Meßtrommel um ihre Achse a.
                           Die Vorderseite der Trommel a³ ist, wie oben
                              erwähnt, überall geschlossen mit Ausnahme der Mittelöffnung a⁴, welche sich stets unter dem Wasserstande in und außerhalb der
                              Trommel befindet. Das hintere Ende der Achse a der
                              Meßtrommel liegt in einem Lager oder Loch in dem Rahmen b, welcher in festen Achsen oder Hälsen c, c
                              sich bewegt, von denen einer am hintern Ende der Uhr, der andere nahe an dem
                              Vordertheil oberhalb des gleich zu beschreibenden Ablaufgefäßes angebracht ist.
                           Der Rahmen b wirkt so als Hebelrahmen, indem die Achse
                              a der Trommel von demselben an der einen Seite
                              seiner Achsen getragen wird, während an der anderen Seite dieser Achsen der Rahmen
                              an ein umgekehrtes, als Regulator wirkendes Gefäß d
                              befestigt ist. dieses Regulatorgefäß ist unten offen, aber an den Seiten und oben
                              geschlossen.
                           Das Vorderende der Achse a der Trommel geht durch einen
                              Schlitz in dem Hebelrahmen b, daher dieses Ende, während
                              der Rahmen b sich auf seinen Achsen bewegt, sich
                              zeitweise in einer größeren und zeitweise in einer kleineren Entfernung von der
                              Bewegungsachse des Rahmens zu befinden vermag; aber die Achse a der Trommel wird jederzeit in ihrer richtigen Stellung erhalten mittelst
                              eines verticalen Schlitzes in der Platte oder dem Rahmen e oberhalb des Ueberlaufgefäßes, welches an der Vorderseite der Uhr
                              angebracht ist; f ist ein Gewicht, welches am Rahmen b verschoben und beliebig befestigt werden kann, um den
                              richtigen Gang des Regulirgefäßes und der Meßtrommel zu adjustiren.
                           Das in Fig. 23
                              dargestellte Wasserniveau ist das der horizontalen Stellung des Rahmens b entsprechende. Es kann bald höher, bald niedriger,
                              niemals aber so niedrig seyn, daß es bis unter den oberen Rand der Oeffnung a⁴ an der Vorderseite der Meßtrommel sinkt, sonst
                              würde das Gas durch jene
                              Oeffnung in das Gehäuse gelangen. g ist das
                              Ueberlaufgefäß an der Vorderseite der Uhr; dasselbe ist durch eine Scheidewand g¹ (Fig. 24) getheilt, so daß
                              immer in einem Theil des Gefäßes das Wasser bis oben an die Wand g¹ stehen muß, daher das untere offene Ende des
                              Gaszuleitungsrohres h stets vom Wasser geschlossen
                              bleibt und folglich kein Gas daraus in das Gefäß g
                              gelangen kann. Etwa die Scheidewand g¹
                              überfließendes Wasser kann durch das Abzugsrohr g² abziehen. Das Gasrohr h tritt von oben
                              in die Uhr, ist an der Vorderseite derselben gebogen und reicht fast bis zum Boden
                              des Ueberlaufgefäßes g hinunter. Es hat zwei Arme h¹ und h²; der erstere h¹ geht
                              seitwärts, bis er unter die Vorderseite des umgekehrten oder
                              Regulator-Gefäßes gelangt, dann steigt das Rohr schräg in die Höhe, bis es
                              über den höchsten Wasserstand im hinteren Theil des umgekehrten Gefäßes kommt, läßt
                              aber dabei einen Zwischenraum zwischen dem oberen Ende von h¹ und der inneren Oberfläche dieses Gefäßes, so daß letzteres im
                              Wasser frei steigen und sinken kann, ohne das Röhrenende da zu berühren, wo dieses
                              im Gefäße über das Wasser hervorragt.
                           Es ist hiernach klar, daß das Regulirgefäß stets mit Gas über dem Wasserstand des
                              Gasmessers gefüllt ist und daß sein Steigen die Achse a
                              der Meßtrommel hinabzudrücken strebt; die Wirkung dieses Bestrebens wird durch die
                              Stellung des oben erwähnten Gewichtes an dem Rahmen b
                              regulirt. Dadurch, daß das Zweigrohr h¹ von vorne
                              nach hinten im Regulirgefäß geneigt ist, wird verhindert, daß Gas aus der Uhr durch
                              Rückwärtsneigen derselben genommen werden kann, da hierdurch das Wasser darin in dem
                              Rohre h¹ hinabfließen müßte.
                           Das Wasser wird in den Apparat durch das Rohr i
                              eingeführt, welches ebenso wie das Gasrohr und das Ableitungsrohr an dessen
                              Vorderseite befindlich ist. An dem oberen Theile des Regulators d ist eine biegsame Klappe angebracht, welche bei ihrer
                              Berührung mit dem inneren Ende der Abführungsröhre den Austritt des Gases aus der
                              Uhr verschließt.
                           Das Gas geht aus dem Einströmungsrohr zur Meßtrommel durch das Zweigrohr h², welches an der
                              Vorderseite der Trommel durch die Oeffnung a⁴
                              eintritt und bis zum höchsten passenden Wasserstand der Gasuhr hinaufreicht, nämlich
                              etwas weniger hoch über das Wasser als das Rohr h¹, welches noch ein wenig über den
                              höchsten Wasserstand hinaufreicht. Das Wasser in der Uhr kann nicht über die Mündung
                              des Rohres h² steigen, da es sonst durch dasselbe
                              in das Ueberlaufgefäß hinab fließen würde.
                           k ist eine endlose Schraube an dem Vorderende der
                              Trommelachse, welche in
                              das Getriebe l an der Achse m eingreift, mittelst deren die Umdrehungen der Trommel in gewöhnlicher
                              Weise gezählt werden. Das Wasser der Uhr kann man durch die Oeffnung n entleeren.
                           
                        
                     
                  
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