| Titel: | Eine Stahlklemme für chemische Laboratorien etc.; von Fr. Stolba in Prag. | 
| Autor: | František Štolba | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. XLVII., S. 182 | 
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                        XLVII.
                        Eine Stahlklemme für chemische Laboratorien etc.;
                           von Fr. Stolba in Prag.
                        Mit einer Abbildung.
                        Stolba's Stahlklemme.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 169, S. 182
                              Nebenstehende Figur stellt in natürlicher Größe eine höchst einfache Vorrichtung
                                 dar, welche in gewissen Fällen den Quetschhahn vortheilhaft zu ersetzen vermag.
                                 Zwei dünne Stahlfedern sind nämlich mittelst der Halter a, a der Art mit einander verbunden, daß man durch Verschiebung der
                                 beiden Halter eine eingeklemmte Kautschukröhre einem beliebig starken Drucke
                                 aussetzen kann.
                              
                           Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht a aus zwei
                              kurzen Stahlstreifen, welche, an den Außenseiten der beiden längeren stehend, mit
                              denselben einen rechten Winkel bilden und durch kreuzweise gewundene Drähte fest
                              verbunden sind.
                           Soll die Vorrichtung gebraucht werden, so haucht man die längeren Federn durch
                              Einschieben einer Messerklinge oder dergl. und Drehen derselben etwas aus und
                              schiebt das Kautschukröhrchen ein.
                           Diese Stahlklemme gestattet einen sehr sicheren und dichten Schluß, und der Druck
                              läßt sich durch Auseinander- oder Aneinanderschieben der beiden Halter so
                              reguliren, daß man Flüssigkeiten mit beliebiger Schnelligkeit auslaufen oder
                              heraustropfen lassen kann, und sich auch ein Gasstrom beliebig reguliren läßt, so
                              daß man die Klemme, wenn sie einmal eingestellt ist, nur sich selbst zu überlassen
                              braucht.
                           Dagegen entbehrt sie des Vortheiles des Quetschhahnes, nur mit einer Hand regiert zu
                              werden, weßhalb sie denselben an der Bürette nicht ersetzen kann.
                           Ich bediene mich dieser Vorrichtung schon seit längerer Zeit bei
                              Kohlensäurebestimmungen, um die mit Säure gefüllte Pipette des Kohlensäureapparates
                              recht dicht zu schließen, wobei auch das sehr geringe Gewicht im Vergleich zum
                              messingenen Quetschhahn angenehm ist; ferner bei Tropfvorrichtungen, Aspiratoren und
                              Gasentwickelungen.