| Titel: | Doppelte Kreissäge zum Durchschneiden starker Baumstämme in der Quere; ausgeführt von Worssamm und Comp. in Chelsea (England). | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. LX., S. 248 | 
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                        LX.
                        Doppelte Kreissäge zum Durchschneiden starker
                           Baumstämme in der Quere; ausgeführt von Worssamm und Comp. in Chelsea (England).
                        Aus Armengaud's
                              Génie industriel, April 1863, S. 206.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Worssamm's doppelte Kreissäge.
                        
                     
                        
                           Im Mechanics' Magazine ist eine zum Sägen dicker
                              Baumstämme in der Quere geeignete und für die Docks von Kronstadt bestimmte Maschine
                              veröffentlicht worden, welche sich von den gewöhnlichen Kreissägen durch die
                              Anwendung zweier kreisförmigen Sägeblätter von geringem Durchmesser unterscheidet,
                              mit denen man aber trotzdem Holzstücke von großem Durchmesser sägen kann. Um
                              dasselbe Resultat durch eine Säge mit einem einzigen kreisförmigen Sägeblatte zu
                              erreichen, müßte dieselbe wenigstens einen Durchmesser von 2,10 Meter haben, wodurch
                              ihr Preis auf ungefähr 3000 Fr. gesteigert werden würde, während die von Worssamm u. Comp. ausgeführten
                              Sägen nur einen Durchmesser von 1 Meter haben und nicht mehr als 225 Fr. kosten.
                           Abgesehen von dem hohen Durchschnittspreise der großen Sägen sind dieselben sowohl
                              bei dem anfangs vorzunehmenden Härten, als auch während der Arbeit, wenn sie
                              wenigstens zwischen den Führungen keine genügende Unterstützung erhalten, dem
                              Verbiegen sehr ausgesetzt, wodurch Reibungswiderstände und Verluste an Triebkraft
                              entstehen. Die Dicke des Sägeblattes muß außerdem bei einer solchen Größe ziemlich
                              bedeutend seyn, um eine schlängelnde Bewegung zu vermeiden, welche durch die große
                              Geschwindigkeit der Treibwelle von 100 Umdrehungen in der Minute entsteht.
                           Fig. 34
                              stellt die Seitenansicht einer doppelten Kreissäge dar, welche zur Vermeidung der
                              erwähnten Nachtheile der Kreissägen von großem Durchmesser mit nur einem Sägeblatte
                              construirt wurde.
                           Man sieht, daß der Apparat aus den beiden Sägeblättern A
                              und B besteht, die in ein und derselben Verticalebene
                              arbeiten und über einander angebracht sind, um den Holzblock von beiden Seiten
                              zugleich zu sägen, das heißt, die eine Hälfte desselben durch das obere Sägeblatt,
                              die andere durch das untere.
                           Die beiden Sägeblätter und ihr Triebwerk werden an einem starken gußeisernen Gestelle
                              C angebracht, welches verschiebbar auf einen
                              gußeisernen Sockel D aufgesetzt ist, der auf den
                              Fußboden der Werkstatt dauerhaft befestigt wird. Das Vorrücken des Gestelles findet
                              auf eine selbstthätige Weise durch einen besonderen, von der kleinen Scheibe p getriebenen Mechanismus statt. Die Welle der oberen
                              Säge A ist auf eine Führung befestigt, welche durch die
                              Schraubenspindel mit der Handhabe in bewegt wird, wie bei den Hobelmaschinen der
                              Hobel gehoben und gesenkt wird. Diese Einrichtung ist getroffen, um die Säge leicht
                              auswechseln oder schärfen zu können.
                           Die beiden Sägen werden durch einen und denselben Riemen E getrieben, welcher über die beiden Scheiben F und G hinweggeht, von denen letztere
                              mittelst der Schraube g eine Spannrolle bildet. Die
                              Länge des Riemens wird durch diese Spannrolle so regulirt, daß sie der
                              Geschwindigkeit der Sägen, dem Vorrücken des Holzblockes und der Härte des zu
                              sägenden Holzes angemessen ist.
                           Die Maschine wird durch eine Zwischenwelle getrieben, welche die Scheibe p in Bewegung setzt, und entweder über oder unter dieser
                              befestigt seyn kann.
                           Außer den gewöhnlichen Führungen, welche die Säge unterstützen müssen, werden noch
                              andere b, b' angeordnet, um die schwankenden Bewegungen
                              und das Biegen der Sägen zu vermeiden. Die Führungen sind scharnierartig befestigt,
                              damit die Sägen die passende Stellung annehmen und den Holzblock stets treffen
                              können, ohne daß dieselben der Stützen zur Erhaltung ihrer verticalen Stellung
                              entbehren; und endlich damit die Sägeblätter den einmal gebildeten Schnitt weiter
                              verfolgen. Der Durchmesser einer jeden Säge beträgt 1 Meter; dieselbe macht 100
                              Umdrehungen in der Minute, wiegt ungefähr 3000 Kilogr. und erfordert eine
                              Betriebskraft von 6 Pferden.
                           
                        
                     
                  
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