| Titel: | Apparat um nicht leuchtende brennbare Gase und atmosphärische Luft mit Kohlenwasserstoff-Dämpfen zu imprägniren; von L. P. Mongruel aus Paris. | 
| Fundstelle: | Band 169, Jahrgang 1863, Nr. LXXXVI., S. 336 | 
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                        LXXXVI.
                        Apparat um nicht leuchtende brennbare Gase und
                           atmosphärische Luft mit Kohlenwasserstoff-Dämpfen zu imprägniren; von L. P. Mongruel aus Paris.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, Juli 1863, S. 13.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Mongruel's Apparat zum Carbonisiren der atmosphärische Luft und des
                           Leuchtgases.
                        
                     
                        
                           Diesen Apparat (patentirt in England am 17. März 1862) stellt Figur 13 im verticalen
                              und Fig. 14
                              im horizontalen Durchschnitt dar. Derselbe ist in zwei Haupttheile abgetheilt: der obere
                              Theil bildet ein Reservoir für die flüchtige Flüssigkeit (den flüssigen
                              Kohlenwasserstoff)Hinsichtlich der von Mongruel zum Carbonisiren der
                                    atmosphärischen Luft etc. benutzten flüssigen Kohlenwasserstoffe sehe man v.
                                    Winiwarter's Bericht über die mit der neuen
                                    Beleuchtung in London angestellten Versuche, in diesem Bande des polytechn. Journals S. 73.A. d. Red., und der untere Theil eine Verdampfungskammer für die hineingebrachte
                              flüchtige Flüssigkeit.
                           a, a ist das Gehäuse des Apparates; a' der Deckel; b der
                              Zwischenboden, welcher die zwei Abtheilungen c' und h trennt; b' ist der untere
                              Boden von concaver Form, in der Mitte mit einem trichterförmigen Loch b'' von etwas weniger als einem halben Zoll im
                              Durchmesser versehen; c ist ein Stöpsel für die Oeffnung
                              zum Eingießen der Flüssigkeit in den Apparat; auf demselben ist ein sechseckiger
                              Kopf angebracht, um ihn mittelst eines Schlüssels schließen zu können, und an der
                              Druckstelle ist er mit einer Lederscheibe versehen; der Stöpsel ist ferner mit einer
                              Schale umgeben, welche einen hydraulischen Verschluß bildet.
                           c', c' ist die obere Abtheilung oder Kammer, welche als
                              Reservoir für die flüchtige Flüssigkeit dient. d ist ein
                              Schwimmer von verbleitem Kupfer, um die Höhe der Flüssigkeit im oberen Reservoir
                              anzuzeigen; er ist in der Mitte durchbohrt und oben mit einem Rohr d' versehen, dessen Länge, zur Dicke des Schwimmers
                              addirt, gleich ist der Höhe des Reservoirs c' plus der
                              aus der Dicke des Stöpselhalses resultirenden Differenz. b'' ist ein senkrecht zum Boden b in der Achse
                              des Stöpsels c befestigter Stab, um den Schwimmer zu
                              führen, durch welchen er geht und dann in das Rohr d'
                              eintritt.
                           e ist ein an seinem oberen Theile von dem massiven
                              Stöpsel q bedecktes Rohr, welches luftdicht anschließend
                              durch die Abtheilung b geht und in die Kammer h beiläufig einen Zoll tief hineinreicht. f ist ein Schwimmer von verbleitem Kupfer, welcher die
                              Höhe der auf dem Boden der Dampfkammer h befindlichen
                              Flüssigkeit anzeigt; ein an diesem Schwimmer befestigter Stab g tritt in das Rohr e und reicht über dessen
                              obere Mündung hinaus, welche mit dem Stöpsel g'
                              verschlossen ist, damit keine Dämpfe und Gase entweichen können. Diesen Stöpsel kann
                              man durch eine Glasglocke ersetzen, deren unterer Theil in eine das Rohr e umgebende kreisförmige Nuth gesteckt wird und einen
                              hydraulischen Verschluß bildet; der Stand des Stabes g
                              läßt sich dann stets beobachten, ohne daß man von der Röhre e den Stöpsel abnimmt.
                           h, h ist die untere Kammer zur Entwickelung von Dämpfen;
                              diese Dampfkammer
                              enthält drei Abtheilungen: die Abtheilungen i, i dienen
                              für den Ein- und Austritt des Gas- oder Luftstromes und für das Spiel
                              der Schwimmer; die Abtheilung j, j enthält die
                              Dochtanordnung k, k'; die Scheidewände j dieser Abtheilung sind mit ihren unteren Enden an den
                              Apparat befestigt und mit Löchern versehen, deren Anzahl von oben nach unten
                              allmählich zunimmt. Die Anordnung der gewebten hohlen Dochte, welche die ganze
                              Abtheilung j, j ausfüllt, ist zwischen zwei über
                              einander befindlichen Drahtgeweben eingeschaltet, welche durch Ständer gehalten
                              werden. Die Flüssigkeit l, in welche die Dochte k' tauchen, steigt in denselben in die Höhe und
                              verdunstet an deren Oberflächen; indem sie die zur beständigen Speisung des
                              Gas- oder Luftstromes erforderlichen Dämpfe erzeugt, ändert sie jedoch ihr
                              Niveau niemals. – m ist ein Rost von Drahtgaze,
                              mit Maschen von beiläufig 39/1000 Zoll, welcher verhindert, daß fremde Körper, die
                              in der im Reservoir c' befindlichen Flüssigkeit etwa
                              enthalten sind, mit derselben in die Kammer h durch die
                              Röhre n gelangen, welche an ihrem oberen Ende
                              trichterförmig gestaltet, an ihrer unteren Oeffnung aber eben geschliffen ist. o ist ein Schwimmer, auf welchem ein Stab mit conischer
                              Basis angebracht ist, der ein Ventil bildet, um die untere Oeffnung der Röhre n luftdicht zu schließen und das Auslaufen der
                              Flüssigkeit zu unterbrechen, sobald sie ihr normales Niveau erreicht hat. o' ist eine Höhlung unter dem Boden b', um den Körper des Schwimmers aufzunehmen; p ist eine Rinne oder ein Verbindungscanal zwischen der
                              Schale o' und dem Condensator p'; die unter dem Boden b' angebrachte
                              Condensatorschale p' hat die Unreinigkeiten und die
                              wässerigen Theile aufzunehmen, welche in der Flüssigkeit oder in den durch die
                              Kammer h ziehenden Gasen enthalten sind, und steht mit
                              dieser Kammer durch die in der Mitte des Bodens b'
                              angebrachte Oeffnung b'' in Verbindung; die in der
                              Schale p' condensirte Flüssigkeit wird mittelst eines
                              geeigneten Saughahns abgezogen.
                           Zur Ausgleichung des Druckes zwischen den zwei Kammern c'
                              und h dient ein Luftrohr, dessen obere Oeffnung sich
                              beiläufig 1/6 Zoll unter dem Deckel a' befindet;
                              dasselbe geht luftdicht durch den Zwischenboden b und
                              reicht in der Kammer h bis zum Niveau der Oeffnung der
                              Röhre n hinab; ein an diesem Luftrohr angebrachtes
                              Ventil gestattet den überschüssigen Dämpfen welche sich etwa aus der im Reservoir
                              c' enthaltenen Flüssigkeit entwickeln, in die Kammer
                              h hinabzuziehen, daher das Gleichgewicht zwischen
                              beiden Kammern erhalten bleibt. Dieses Ventil wirkt nur, wenn die Flüssigkeit bis
                              zur unteren Oeffnung des Luftrohrs steigt. – s
                              sind Röhren für den Eintritt- und Austritt des Gases, welche mit den beiden
                              Abtheilungen i der unteren Kammer h in Verbindung stehen.
                           
                           Beim Betriebe des Apparates lauft Flüssigkeit aus dem Reservoir c' durch das Rohr n der
                              unteren Kammer h hinab und verbreitet sich über dem
                              Boden b', bis sie das mit l
                              bezeichnete Niveau erreicht hat; während dieses Hinabfließen stattfindet, steigt aus
                              der Kammer h Luft oder Gas durch das Luftrohr über die
                              im Reservoir c' enthaltene Flüssigkeit hinauf; sobald
                              aber die Flüssigkeit auf b' ihr Niveau l erreicht hat, verschließt die conische Basis des
                              Schwimmerstieles o das Rohr n luftdicht in Folge des Druckes der über b'
                              angesammelten Flüssigkeit, und es hört dann alle Circulation im Rohr n und im Luftrohr auf: da jedoch der Luft- oder
                              Gasstrom, welcher durch eine der Röhren s einzieht und
                              durch die andere austritt, Dämpfe wegführt, so bilden sich neue Dämpfe auf Kosten
                              der Flüssigkeit l, deren Niveau folglich sinkt, daher
                              der conische Stiel des Schwimmers o frei gemacht wird
                              und der Flüssigkeit in c' gestattet durch das Rohr n hinabzulaufen, so daß das Niveau der Flüssigkeit l beständig auf derselben Höhe erhalten wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
