| Titel: | Ueber die Bestimmung des Kobalts bei der quantitativen Analyse; von Salvetat. | 
| Fundstelle: | Band 174, Jahrgang 1864, Nr. XIV., S. 41 | 
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                        XIV.
                        Ueber die Bestimmung des Kobalts bei der
                           quantitativen Analyse; von Salvetat.
                        Aus den Comptes rendus, t. LIX p. 292, August
                              1864.
                        Salvetat, über die Bestimmung des Kobalts bei der quantitativen
                           Analyse.
                        
                     
                        
                           Die besten analytischen Lehrbücher empfehlen zur Bestimmung des Kobalts die Reduction
                              des geglühten Oxydes mittelst trockenem Wasserstoffgas bei einer so hohen
                              Temperatur, daß das Metall nicht pyrophorisch wird. Diese Reduction wird bekanntlich
                              dadurch nothwendig gemacht, daß die Zusammensetzung des geglühten Kobaltoxydes nicht
                              constant ist.
                           Ich habe mich daher bemüht, eine Kobaltverbindung von bestimmter und unveränderlicher
                              Zusammensetzung zu ermitteln. Die blaue Farbe, welche die Thonerde beim Glühen mit
                              Kobaltoxyd annimmt, entsteht nun aber bekanntlich sehr leicht und rührt von dem in
                              der gebildeten Verbindung enthaltenen Kobaltoxydul her. Man braucht daher nach der
                              wie gewöhnlich bewirkten Trennung des Kobalts das Oxyd nur mit einer passenden Menge
                              Thonerde oder eines Thonerdesalzes, welches einen bekannten Glührückstand gibt, zu
                              calciniren. Die Gewichtszunahme ergibt dann die Menge des Kobalts als Oxydul.
                           Die Anwendung der schwefelsauren Thonerde ist ganz bequem hierzu. Nimmt man
                              Thonerdehydrat, so muß man den Rückstand berechnen, welcher nach der Behandlung
                              desselben mit der Säure bleibt, worin man das Kobalt in dem tarirten Platintiegel
                              aufgelöst hat. Man verdampft langsam und erhitzt dann stark. Die Thonerde muß in
                              großem Ueberschusse vorhanden seyn und etwa viermal so viel wiegen wie das
                              Kobaltoxyd; der Rückstand ist dann hochblau ohne schwärzliche Theile. Zur Behandlung
                              des Kobaltoxyds und der Thonerde im Tiegel verwendet man am besten
                              Salpetersäure.
                           Nimmt man schwefelsaure Thonerde, so setzt man einige Tropfen angesäuertes Wasser zu,
                              um die Auflösung zu bewirken, welche man mit einem zugleich mit dem Tiegel tarirten
                              Platinspatel unterstützt.
                           Diese Methode ist viel kürzer und bequemer als die Reduction mit Wasserstoffgas.