| Titel: | Verfahren zur Bereitung von Anilingrün; als Mittheilung patentirt für Eugen Lucius in Frankfurt a. M. | 
| Fundstelle: | Band 174, Jahrgang 1864, Nr. XX., S. 60 | 
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                        XX.
                        Verfahren zur Bereitung von Anilingrün; als
                           Mittheilung patentirt für Eugen
                              Lucius in Frankfurt a. M.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, September 1864, S.
                              157.
                        Lucius, Verfahren zur Bereitung von Anilingrün.
                        
                     
                        
                           Dieses in England patentirte Verfahren besteht in Folgendem: Man löst 1 Gewichtstheil
                              schwefelsaures Rosanilin in einem Gemisch von 2 Gewichtstheilen concentrirter
                              Schwefelsäure und 2–4 Gewichtstheilen Wasser auf; dann setzt man 4 Theile
                              Aldehyd zu und erhitzt die Mischung auf beiläufig 50° C.; auf dieser
                              Temperatur wird sie nahezu erhalten, bis eine herausgenommene Probe, in beiläufig
                              ihrem fünfzigfachen Gewicht Alkohol aufgelöst, eine grünlichblaue Lösung liefert.
                              Die so erhaltene Mischung wird in 300–500 Gewichtstheile einer gesättigten
                              Lösung von Schwefelwasserstoff in Wasser gegossen. Hernach wird die Temperatur der
                              Mischung allmählich auf 90 bis 100° C. erhöht und während des Erwärmens
                              werden 10–20 Theile einer gesättigten Lösung von schwefliger Säure in Wasser
                              zugesetzt. Alsdann wird die Flüssigkeit filtrirt, um die blaue Farbe, welche gefällt
                              wurde, zu trennen.
                           Um aus der auf diese Weise erhaltenen grünen Lösung den grünen Farbstoff in fester
                              Form zu erhalten, werden 5 bis 20 Theile Kochsalz zugesetzt, nebst einer Lösung von
                              Aetznatron oder kohlensaurem Natron, um die vorhandene Säure zu neutralisiren,
                              wodurch die Fällung der grünen Farbe aus der Lösung bewirkt wird. Nachdem sich der
                              Niederschlag gesetzt hat,
                              wird die überstehende Flüssigkeit decantirt und dann die Farbe mit Wasser gewaschen,
                              wornach sie bei einer 100° C. nicht überschreitenden Temperatur getrocknet
                              werden kann.
                           Um die auf angegebene Weise erhaltene grüne Farbe für das Färben oder Drucken
                              geeignet zu machen, verfährt man folgendermaßen: 1 Gewichtstheil des grünen Pulvers
                              wird mit beiläufig 20 Gewichtstheilen Wasser sorgfältig zerrieben, wornach man 2
                              Gewichtstheile concentrirte Schwefelsäure und 50–70 Gewichtstheile Alkohol
                              zusetzt, um die Lösung zu bewirken. Soll die so erhaltene Lösung zum Färben benutzt
                              werden, so wird sie allmählich mit Wasser gemischt, welches mit Schwefelsäure
                              gesäuert ist.