| Titel: | Werkzeug zum Durchbohren der Röhren von Gas- und Wasserleitungen während ihres Gebrauchs, von Cordier in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 174, Jahrgang 1864, Nr. XLVIII., S. 175 | 
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                        XLVIII.
                        Werkzeug zum Durchbohren der Röhren von
                           Gas- und Wasserleitungen während ihres Gebrauchs, von Cordier in Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, September 1864,
                              S. 113.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Cordier's Werkzeug zum Durchbohren der Röhren von Gas- u.
                           Wasserleitungen während ihres Gebrauchs.
                        
                     
                        
                           Es kommt bei Gas- und Wasserleitungen häufig vor, daß dieselben Bohrungen
                              erhalten sollen, ohne daß man das Wasser oder Gas abzusperren genöthigt würde. Mittelst des
                              Cordier'schen Werkzeuges kann dieß mit einem Verlust
                              geschehen, welcher nur dem Inhalt eines Cylinders von 10 Centim. Durchmesser und 40
                              Centim. Höhe entspricht. Es braucht also bei Anwendung desselben nicht mehr ein
                              Theil der Leitungen außer Gebrauch gesetzt zu werden, was für den Betreffenden stets
                              mit Unbequemlichkeiten und einen: beträchtlichen Wasser- oder Gasverlust
                              verbunden ist.
                           In Fig. 21 ist
                              das Werkzeug im senkrechten Durchschnitt durch die Achse dargestellt, und zwar in
                              der Stellung mit bereits fertig gebohrtem Loche und eingesetztem Hahn.
                           Den unteren Theil des Werkzeugs bildet der gußeiserne Fuß A, welcher auf dem zu durchbohrenden Rohre B
                              mittelst des eisernen Koppelringes a und zweier Bolzen
                              a' befestigt, und mittelst des eingelegten
                              Gummiringes b gedichtet wird. Es müssen natürlich für
                              die verschieden dicken Röhren auch verschiedene Füße vorhanden seyn. Auf dem Fuße
                              steht der Cylinder C, welcher durch den dichten Schieber
                              D quer getheilt ist; dieser Schieber wird von außen
                              durch den Stiel d und den Griff d' bewegt. Der Cylinder C ist mit dem Fuße A durch vier eingelassene Schrauben verbunden und die
                              Verbindung durch eine Lederscheibe c gedichtet. Oben ist
                              der Cylinder C durch einen Deckel E mit der Stopfbüchse e gedichtet, durch
                              welche der Stiel des Bohrers F hindurchgeht. Der
                              bewegliche Bügel G über dem Deckel C enthält die Schraube g,
                              welche auf dem Bohrer steht und ihm als Achse dient.
                           Der Apparat wird fest auf die betreffende Stelle der Röhre aufgesetzt; man befestigt
                              in den Stiel F mittelst eines Keils den passenden
                              Bohrer, setzt den Deckel E auf, zieht die Schraube an
                              und führt nun die Bohrung mittelst des Sperrhebels H
                              aus.
                           Ist das Loch fertig, so füllt das Wasser (oder Gas) den Cylinder aus. Nun wird der
                              Bügel G umgelegt, der Stiel F durch die Stopfbüchse e herausgezogen, dann
                              der Schieber D geschlossen und so die Verbindung des
                              Rohres mit dem oberen Theil des Cylinders abgesperrt.
                           Hierauf wird wieder der Deckel geöffnet und an Stelle des Bohrers ein Mutterbohrer
                              eingesetzt, der Deckel geschlossen, der Schieber geöffnet und der Stiel F so weit hinuntergeschoben, bis der Bohrer in das
                              gebildete Loch eintritt. Ist das Gewinde eingeschnitten, so setzt man in derselben
                              Weise (an der Stelle des Mutterbohrers) einen Hahn I
                              ein; derselbe wird vorher mit einem Bleiringe versehen, um die Dichtung zu
                              bewirken.
                           Das Werkzeug wird nun entfernt und das Zweigrohr an dem seitlichen Ansatz des Hahnes
                              angeschraubt.
                           
                           Wie man sieht, beträgt der Wasser- oder Gasverlust nie mehr als der Inhalt des
                              Cylinders C ist, nämlich die unbedeutende Menge von 3
                              Kubikdecimetern.
                           
                        
                     
                  
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