| Titel: | Chinirmaschine von E. Buxtorf. | 
| Fundstelle: | Band 174, Jahrgang 1864, Nr. LXXXV., S. 349 | 
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                        LXXXV.
                        Chinirmaschine von E. Buxtorf.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Juli 1864, S.
                              33; aus der deutschen Industriezeitung, Nr. 40.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Buxtorf's Chinirmaschine.
                        
                     
                        
                           Zur Darstellung farbiger Zeichnungen auf Strumpfwirkerartikeln wurde der farbige
                              Fäden bisher entweder über die Grundfarbe gelegt oder ersetzte dieselbe. Im ersteren
                              Falle erhält man eine guillochirte Zeichnung mit doppelten Maschen, im zweiten eine
                              solche ohne doppelte Maschen; in beiden Fällen aber hat man Zäume auf der Kehrseite
                              des Stoffes. Diese Zäume haben den Uebelstand, daß sie die Arbeit im Verhältniß
                              ihrer Länge erschweren; die Fäden, aus denen sie bestehen, vermehren das Gewicht des
                              Artikels ohne allen Nutzen, und endlich sind diese Zäume eine Unannehmlichkeit bei
                              der Verwendung zu Strümpfen, Camisolen etc. Die Querstreifen, die für gewisse
                              Artikel viel verwendet werden, erfordern, wenn sie billig, d.h. ohne Aufenthalt und
                              Zerreißen von Fäden, dargestellt werden sollen, sehr große Stühle, und doch ist die
                              Breite und die Zahl der farbigen Streifen dabei außerordentlich beschränkt; auf
                              kleinen Stühlen können die Streifen nur dadurch hergestellt werden, daß die Fäden
                              abwechselnd zerrissen und eine Farbe an die Stelle der anderen gebracht wird, was
                              die Waare voll Anstückelungspunkte macht. Die Streifen werden auch durch besonderes
                              Aufspulen von aneinander geknüpften Fäden von bestimmter Länge dargestellt; dieß
                              Verfahren ist aber umständlich und unsicher, es kommen immer Anstückelungen vor, und
                              wenn der Fäden reißt, Unregelmäßigkeiten und Zeitverlust. Nach dem System von Buxtorf in Troyes aber erhält man auf allen Rundstühlen,
                              ohne Rücksicht auf deren Durchmesser, vielfarbige Zeichnungen von allen Dimensionen,
                              ohne Zäume, ohne doppelte Maschen und ohne Anstückelungen mit gewöhnlichen farbigen
                              Fäden; zugleich können ohne Aufenthalt beliebig breite Streifen in jeder Richtung,
                              vertical, horizontal, geneigt oder gekreuzt, dargestellt werden, und endlich wird
                              das Chinirfärben und das Chiniren durch Drucken vermieden, das stets theurer ist und
                              harte, schlecht zu verwendende Fäden liefert.
                           Fig. 11 zeigt
                              den Apparat in der Vorderansicht, Fig. 12 in der
                              Seitenansicht. An dem Träger A sind die Säulen B und B' befestigt; der
                              Rahmen c nimmt die Welle mit den Rädern d und d' auf. Diese Welle mit den zur Hälfte
                              verzahnten Rädern wird durch das Rad e auf bekannte
                              Weise abwechselnd in eine halbe Umdrehung nach Rechts und nach Links versetzt. Das
                              mit dem Rade e verbundene Leitrad f greift in die Nadeln g ein, wird durch den
                              Stuhl bewegt und bewirkt die Oscillationen der Welle mit den Rädern d und d'. Beide Räder sind
                              mit zwei oder mehr Löchern für den Durchgang der Fäden versehen, so daß sie
                              abwechselnd die Fäden von einer Farbe nach Vorn und nach Hinten führen. Bei der in
                              Fig. 13
                              dargestellten Construction nimmt das Stuhlgestell A eine
                              mit einem Falze versehene Platte A' auf. An ihrem
                              unteren Ende ist diese gebogen und quer durchbohrt, und trägt das mit der Tournette
                              h fest verbundene conische Rad d, welche beide Theile mit zwei oder mehr Löchern zum
                              Durchlassen der Fäden versehen sind. Das Zahnrad E,
                              welches das Rad d in Bewegung setzt, steht mit dem vom
                              Stuhle bewegten Leitrade F in Verbindung; die
                              continuirliche rotirende Bewegung des Leitrades wird durch die Kurbelstange K in eine abwechselnd kreisförmig hin- und
                              hergehende umgesetzt und durch das Rad E auf das
                              conische Rad d übertragen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
