| Titel: | Combinirter Sicherheitsapparat für Dampfkessel, von Peter Riordan. | 
| Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. IV., S. 12 | 
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                        IV.
                        Combinirter Sicherheitsapparat für Dampfkessel,
                           von Peter
                              Riordan.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Riordan's Sicherheitsapparat für Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Der in Figur 1
                              und 2
                              dargestellte Apparat des Amerikaners P. Riordan wirkt
                              gleichzeitig als Sicherheitsventil, Manometer, Wasserstandszeiger, und wenn der
                              Wasserstand im Kessel zu tief sinkt, tritt eine an ihm angebrachte Dampfpfeife in
                              Thätigkeit.
                           
                           In dem Cylinder A arbeiten zwei Kolben B und B', welche an einer
                              mittelst Stopfbüchse durch den Cylinderdeckel geführten hohlen Stange C sitzen; der Dampf tritt durch die Röhren D, D aus dem Kessel zu. Die Differenz zwischen den
                              Flächen der Kolben B und B'
                              verhält sich zu der Fläche des Sicherheitsventils (F),
                              wie der kleine Arm (a) des Hebels des letzteren zu dem
                              großen (b); (B – B' = aF/b) wobei natürlich noch das Gewicht der betreffenden
                              Theile des Apparates zu berücksichtigen ist. Die Stange C ist oben mit dem langen Arme des Sicherheitsventils verbunden, bei c, c und c', c' mit
                              Oeffnungen und oben mit Schraubengängen versehen, und bei C' sitzt an ihr ein als Schraubenmutter dienender Muff. Der Kolben E an der Stange e arbeitet
                              in der hohlen Stange C; eine Spiralfeder F ist einerseits mit dem Muff C' und andererseits mit der Stange e
                              verbunden. Der obere Theil von e bildet eine Zahnstange,
                              die in die Zahnräder greift, welche einen Zeiger H auf
                              der Scheibe I in Bewegung fetzen. Tritt nun Dampf durch
                              die Röhren D, D zu, so drückt er den Kolben B nach unten und den Kolben B' nach oben. Erfordert das Heben des Sicherheitsventils eine Kraft von 30
                              Pfd. am langen Hebelarm, beträgt der Dampfdruck im Kessel 50 Pfd., das Gewicht der
                              Theile des Apparates, die auf den Hebel des Sicherheitsventils wirken, 5 Pfd., und
                              hat der Kolben B eine Fläche von 2 Quadratzoll, so muß
                              der Kolben B' eine Fläche von 1 1/2 Quadratzoll haben;
                              es ist dann die zum Heben des Ventils nöthige Kraft gerade ausgeglichen. Der Muff
                              C' wird an der Stange C
                              so weit heruntergeschraubt, daß der Kolben E, auf dessen
                              Unterseite der durch die Oeffnungen c, c zutretende
                              Dampf drückt, die Oeffnungen c', c' nicht eher frei
                              machen kann, als bis der Dampfdruck auf 31 Pfd. gestiegen ist, wo dann der Kolben
                              über die Oeffnungen c', c' steigt und durch diese der
                              Dampf über dem Kolben B entweicht. Der
                              Gesammtdruck auf den Kolben B kann also nicht über 2. 50
                              = 100 Pfd. steigen, während derjenige auf B' auf 1 1/2 .
                              51 = 76 1/2 Pfd. steigt. Tritt der Normaldruck wieder ein, so findet das umgekehrte
                              Spiel statt. Je nachdem sich der Druck im Kessel ändert und der Kolben E auf- und niedergeht, wird der Zeiger H mittelst des Getriebes G,
                                 G in Bewegung gesetzt.
                           Der Cylinder A ist so am Kessel befestigt, daß das
                              Wasser, wenn es im letzterem seinen richtigen Stand hat, im unteren Theil des
                              Cylinders eine gewisse Höhe erreicht. Hier befindet sich der Schwimmer J, der an der Stange K
                              festsitzt. Letztere ist mit zwei kleinen Kolben N, N'
                              versehen, bildet zum Theil eine Zahnstange und wirkt so mittelst des Getriebes M auf den Zeiger L. Sinkt
                              nun der Wasserstand, so kommt der obere Kolben N' unter die Oeffnung a, durch das biegsame Rohr a' entweicht Dampf und setzt die Alarmpfeife in Thätigkeit. Sollte dieß
                              nicht bemerkt werden und der Schwimmer noch tiefer sinken, so entweicht durch die
                              hierzu angebrachten Oeffnungen. Dampf aus der hohlen Stange C und drückt von oben auf den Kolben B' so daß
                              die Wirkung dieselbe ist, wie wenn der Muff C' auf einen
                              niedrigeren Druck eingestellt wäre. (Scientific American
                              vom 24. Juni 1865; deutsche Industriezeitung Nr. 37.)
                           
                        
                     
                  
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