| Titel: | Harding's Geschützrohr-Anfertigung. | 
| Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. XXIX., S. 90 | 
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                        XXIX.
                        Harding's Geschützrohr-Anfertigung.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Harding's Geschützrohr-Anfertigung.
                        
                     
                        
                           Im London Journal of
                                    arts, Juli 1865, S. 20 ist das Patent mitgetheilt, welches
                              sich Gustav P. Harding in London am 19. Juli 1864 auf eine
                              Geschützrohr-Anfertigungsmethode ertheilen ließ. Nach derselben soll der
                              Rohrkörper Fig.
                                 27 successive aus dem Bodenstücke a, dem
                              Schildzapfenringe b und einer Anzahl von Futtercylindern
                              c, c¹, c², c³, c⁴
                              zusammengesetzt, und hiernach als Stoßboden durch den conischen Metallpfropf d nebst der Schwanzschraube d' geschlossen werden.
                           Fig. 29
                              zeigt, wie der erste Futter-Cylinder c in das
                              durch die Matrize m festgehaltene Bodenstück a, vermittelst des durch eine hydraulische Presse
                              bewegten Kolbens e, eingepreßt wird, welcher letztere
                              vorn mit einem durch das Bodenstück a hindurchgehenden
                              Stempel von etwas größerem Durchmesser als er der lichten Weite des ersten Cylinders
                              c zukommen soll, armirt ist und so ein festes
                              Anschließen desselben an die inneren Wandungen des Bodenstücks ermöglicht.
                           Fig. 28
                              stellt den, vorher genügend eingepaßten, zweiten Futtercylinder c' vor, welcher durch den, mit einer Kugel f' versehenen Kolben f
                              vermittelst hydraulischer Pressung mit dem ersten Futtercylinder c
                              in Verbindung gebracht
                              wird, und in derselben Weise erfolgt dann auch die successive Einsetzung der übrigen
                              Futterrohre.
                           In die Schwanzschraube d' des bis zum gewünschten
                              Durchmesser fertigen Rohres wird, von dessen Mündung aus, der als Stoßboden
                              fungirende Metallpfropf d eingeschoben; – das
                              Auftreiben des Schildzapfenringes b geschieht mittelst
                              der hydraulischen Presse, und gezogen kann das Rohr, wenn dieß verlangt wird,
                              entweder auf gewöhnliche Art oder auch mittelst entsprechender Vorsprünge auf der
                              Kugel f' des Kolbens f
                              werden.
                           Die innere Metallstärke endlich soll aus hartem Stahl bestehen, während die äußeren
                              Metallschichten immer weicher und weicher werden; eine Vorschrift, welche mit den in
                              diesem Journal Bd. CLXXVII S. 173 unter dem
                              Titel: „Ueber die künstlichen Metallconstructionen der
                                 Geschützrohre“ mitgetheilten Entwickelungen im directen Widerspruche
                              steht.
                           Dy.,                    
                              Hauptmann im Generalstabe in Cassel.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
