| Titel: | Rothfelder's verbesserte Chronometer-Hemmung. | 
| Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. LXXV., S. 278 | 
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                        LXXV.
                        Rothfelder's verbesserte Chronometer-Hemmung.
                        Aus dem Scientific American vom 26. August
                              1865.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Rothfelder's Chronometer-Hemmung.
                        
                     
                        
                           Das Eigenthümliche des Rothfelder'schen Echappements
                              (patentirt in den Vereinigten Staaten am 28.
                                 Januar 1865) besteht in der Anwendung eines Spannungs-Hebels (locking lever), durch welchen mittelst seiner Einwirkung
                              auf einen zweiten Hebel das Hemmen und Auslösen des Echappementrades momentan und
                              ohne Reibung sicher bewirkt werden soll. In der beigegebenen Abbildung (Figur 20)
                              stellt D den um die Achse K
                              drehbaren und mittelst der Spirale C in oscillirende
                              Bewegung versetzten Spannungs-Hebel dar, welcher nach jeder Doppelschwingung
                              von dem Stifte N angehalten wird, um das Abspringen oder
                              die weitere Drehung zu verhindern. Mit demselben ist ein zweiter Tförmiger Hebel G, der um
                              die Achse H drehbar ist, durch die bei P mit einem ihrer Enden befestigte Spiralfeder O angeregt wird und mittelst des Ansatzes R seine Einwirkung auf den Hebel D ausüben kann, in Verbindung gebracht; so daß also offenbar die
                              gegenseitige Einwirkung beider Hebel bei ihrem Hin- und Herschwingen
                              hierdurch vermittelt wird. Der Hebel D ist bei E mit einer kleinen geneigten ebenen Pfanne versehen, an
                              welcher jeder Zahn des Steigrades A beim Vorübergehen
                              angehalten und durch mittelbare Einwirkung der Unruhe sodann wieder freigelassen
                              wird. Die Welle B des Unruhependels trägt, wie bei dem
                              Feder-, Anker-Echappement etc., die Hauptscheibe C, welche bei X eine Kerbe
                              hat und bei I mit einem Rubinstifte, der unterhalb
                              dieser Scheibe hervorragt, versehen ist. Der in eine Spitze I auslaufende Hebelarm G berührt den Stift F unterhalb der Scheibe C,
                              die bekanntlich mit der Unruhe durch die Spirale J in
                              oscillirende Bewegung versetzt wird.
                           In der in Fig.
                                 20 angezeigten Lage soll der Moment angedeutet werden, in welchem der Zahn
                              4 des Steigrades von der Pfanne E des Hebels D gerade angehalten wird, während gleichzeitig die
                              Unruhe im Sinne des bei 2 angedeuteten Pfeiles schwingt; in dem darauffolgenden
                              Momente aber wird durch Einwirkung des Stiftes F auf den
                              Hebel G der Haupthebel D
                              wieder zurückschwingen müssen und den Zahn 4 also wieder freilassen. Im Augenblicke
                              des Fortschreitens des Steigrades A wird daher die jetzt
                              wieder zurückschwingende Unruhescheibe C an einer
                              Seitenfläche der Kerbe X von dem Zahne 1 des Steigrades
                              einen Impuls erfahren,
                              mit welchem das Unruhependel seine Schwingungen fortsetzen kann.
                           Bei dem beschriebenen Hemmungsverfahren nehmen, wie wir sehen, die an dem
                              Hebelsysteme wirkenden Spiralen C und L eine wichtige Rolle ein, da von ihrer Thätigkeit,
                              sowie von der Anordnung des Pfännchens E und des
                              Eingriffes bei I die genaue Functionirung des
                              Echappements am wesentlichsten abhängig ist.
                           
                        
                     
                  
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