| Titel: | Magnesiumlampe von J. Solomon, Optiker in London. | 
| Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. LXXVII., S. 288 | 
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                        LXXVII.
                        Magnesiumlampe von J. Solomon, Optiker in London.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, September 1865, S.
                              123.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Solomon's Magnesiumlampe.
                        
                     
                        
                           Das künstliche Licht, welches durch die Verbrennung von Magnesiumdrähten erzeugt
                              wird, ist bekanntlich so intensiv, daß es Arbeiten auszuführen gestattet, welche zu
                              unternehmen bisher ganz unmöglich war; nur läßt dieses Licht hinsichtlich der
                              Regelmäßigkeit viel zu wünschen übrig, was hauptsächlich davon herrührt, daß die
                              Führung der Drähte nicht in gleichförmiger Weise und im Verhältniß ihrer Verbrennung
                              erfolgt.
                           Hr. Solomon ließ sich (in Frankreich) am 30. September 1864 einen Apparat patentiren,
                              welcher den Zweck hat, dem erwähnten Uebelstande abzuhelfen. Dieser in Figur 19
                              dargestellte Apparat besteht in einem Uhr-Gangwerke, welches als Motor für
                              einen Mechanismus dient, der den Magnesiumdraht vorwärts zieht, welcher durch ein
                              Rohr geleitet wird, das durch den am Apparate befestigten Reflector geht, um ihn in
                              dessen Brennpunkt zu bringen; dieser Mechanismus regulirt die Geschwindigkeit, womit
                              der Draht vorschreitet, nach den Umständen und dem Gang der Verbrennung.Dieser Apparat wurde als Grant's Magnesiumlampe
                                    nach einem beigegebenen Holzschnitte bereits im polytechn. Journal Bd. CLXXVII S. 128, jedoch in
                                    ungenügender Weise beschrieben.A. d. Red.
                              
                           Um gefärbtes Licht für Theater, für Signale zu Land und zur See etc. zu erhalten,
                              empfiehlt Hr. Solomon Legirungen von Magnesium mit
                              anderen Metallen, wie Strontium, Lithium, Baryum, Cadmium, Zink, Kupfer und Silber.
                              Hinreichend feine Drähte dieser Metalle werden mit Magnesiumdrähten
                              zusammengeflochten.
                           Wenn man Natrium mit Magnesium verbindet, so erhält man
                              eine Legirung, welche je nach dem angewandten Verhältniß beider Metalle, mehr oder weniger consistent
                              ist. Diese Legirung ist selbst bei geringem Natriumgehalt sehr leicht entzündlich;
                              um daher die vom mechanischen Apparat gelieferten Magnesiumdrähte leichter entzünden
                              zu können, braucht man nur an ihrem Ende ein kleines Stück der Legirung
                              anzubringen.
                           Wie man aus Fig.
                                 19 ersieht, wird der Magnesiumdraht in dem Maaße als er verbrennt,
                              mittelst der Walzen r fortgeschoben, welche durch ein
                              kleines Uhrwerk in Bewegung gesetzt werden, dessen Geschwindigkeit durch die größere
                              oder geringere Neigung der Flügel des Regulators V
                              bestimmt wird; der Draht oder der Drahtbündel x geht
                              durch den Canal G, welcher zwischen den Platinen des
                              Uhrwerks angebracht ist. Diese Platinen sind gänzlich in dem Gehäuse B eingeschlossen, welches durch drei Schrauben auf der
                              metallenen Verlängerung m des Griffes M befestigt ist.
                           Das Rohr T, welches zur Führung der Drähte x dient, ist in eine am Gehäuse B angebrachte Ausbauchung t eingeschraubt,
                              daher man es leicht auswechseln kann, wenn sein Ende durch die bei der Verbrennung
                              des Magnesiums entwickelte hohe Temperatur benachtheiligt worden ist. Der Reflector
                              I ist einerseits mit der Platte M versehen, welche abgerissene Drahtstücke oder durch
                              die Verbrennung gebildetes Oxyd aufzunehmen hat und andererseits mit einem Schwanz
                              m', welcher in die Verlängerung des metallenen
                              Theiles m dicht passend eindringt.
                           Das Aus- oder Einrücken des Uhrwerkes wird durch Verstellung des unter dem
                              Theil m angebrachten Hebels L bewerkstelligt; dieser Hebel, der seinen Drehpunkt bei l hat, ist mit einer verticalen Stange l' versehen, welche um dem Canal G herumgeht, um auf die Flügel wirken zu können, welche am unteren Theile
                              der den Flügelregulator V tragenden Achse v angebracht sind. Die Feder r' erhält den Hebel L beständig in der Lage,
                              welche er auf der Zeichnung einnimmt, und die dem Anhalten des Uhrwerkes
                              entspricht.
                           Um auszurücken, braucht man nur mit dem Daumen auf das Ende des Hebels L zu drücken, wodurch die verticale Stange l' von der Achse v des
                              Flügelregulators entfernt und folglich der Mechanismus frei gemacht wird. Soll der
                              Apparat längere Zeit functioniren, so kann man zwischen dem Hebel L und dem oberen Theil m
                              einen Keil einschalten, welcher der Feder r'
                              entgegenwirkt und folglich das continuirliche Vorrücken des Magnesiumdrahtes
                              gestattet.
                           In diesem Falle kann die Lampe auf dem unteren Theile des Griffes M und auf den zwei mit der Verlängerung des Theiles m verbundenen Füßen P
                              aufruhen, wie sie in der Zeichnung dargestellt ist.
                           
                        
                     
                  
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