| Titel: | Dyckhoff's Steinbrechmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 178, Jahrgang 1865, Nr. CXVIII., S. 434 | 
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                        CXVIII.
                        Dyckhoff's Steinbrechmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Dyckhoff's Steinbrechmaschine.
                        
                     
                        
                           Unter den verschiedenen Abänderungen der Blake-Whitney'schen Steinbrechmaschine (beschrieben im polytechn.
                              Journal Bd. CLXIX S. 405) verdient die in
                              Fig. 28
                              in verticalem Längendurchschnitt und in Fig. 29 im Querschnitt
                              nach der Linie 3–4 von Fig. 28 dargestellte
                              Construction des Franzosen Dyckhoff Beachtung. Dieselbe
                              besteht aus einem starken, mittelst der Schrauben f auf
                              einen Holzrahmen G aufgeschraubten gußeisernen Gerüst,
                              dessen Seiten B, B' durch Querbalken e und Zugstangen e' mit
                              einander verbunden sind; in den starken Lagern b, b'
                              drehen sich die Excenterwellen A, A', deren Enden die
                              mittelst eines dazwischen liegenden Getriebes p von der
                              Welle H bewegten Stirnräder R,
                                 R' tragen. Das eine Ende der Welle H liegt in
                              einem am Gerüst B angebrachten Lager mit Bronzeschalen,
                              das andere in einem auf der Abbildung weggelassenen Lager, das auf einem mit dem
                              hölzernen Rahmen G verblatteten Querriegel steht. Um die
                              schmiedeeisernen Querbolzen m und m' drehen sich die starken eisernen Platten C
                              und C', auf deren abgehobelter Außenseite die mit
                              Stahlschienen belegten Schlitten c, c' durch welche die Wellen A und A' gehen, mittelst der
                              schmiedeeisernen Schienen h befestigt sind. Diese
                              Platten werden also von den Excentrics nur in oscillirende Bewegung versetzt und die
                              Schlitten der Halsringe können auf ihren abgehobelten Flächen gleiten. Auf die
                              Platten C, C' sind die Brechplatten M, M' von Schalenguß befestigt, die auf der
                              Berührungsfläche glatt, auf der Arbeitsseite mit diamantschliffartigen Erhöhungen
                              versehen sind und schief gegen einander stehen, so daß sie einen Schlund bilden, in
                              dessen oberen Theil die zu verarbeitenden Steine eingeschüttet werden. Im Schlund
                              werden dieselben so weit zerkleinert, daß sie durch die untere Oeffnung desselben
                              entweichen können, von wo sie dann in einen Wagen oder auf ein endloses Tuch zur
                              Weiterbeförderung gelangen. Um eine größere oder geringere Oeffnung der Brechbacken
                              zu bewirken, genügt die Verschiebung der Excenter, welche durch bloße Verstellung
                              der in einander greifenden Zahnräder bewirkt wird.
                           Bei dieser Einrichtung haben die Räder R, R', sowie die
                              Wellen A, A' einen viel geringeren Widerstand zu
                              leisten, als wenn der eine Backen feststeht und der andere allein den ganzen
                              nöthigen Ausschub machen muß. Um der auf das Zerbrechen der Gestellseitenwände
                              gerichteten Reaction zu begegnen, ist der untere Theil des Gerüstes durch zwei
                              starke, heiß aufgezogene schmiedeeiserne Ringe J (Fig. 29)
                              verstärkt, durch welche Querbolzen hindurchgehen; durch den oberen Theil des
                              Gerüstes gehen vier große Bolzen b'. Zur Abschwächung
                              der Stöße sind zwischen die Brechbacken und die Platten C,
                                 C' hölzerne Pfosten d, d' eingelegt, die je
                              nach der Größe der zerdrückten Steine schwächer oder stärker genommen werden. Auf
                              der Welle H sitzt endlich noch ein Schwungrad V und eine feste und eine lose Riemenscheibe.
                           In 12 Stunden zerbricht die Maschine 2000 Ctr. Eisenstein in Stücken von
                              0,35–0,5 Meter Dicke; bei Steinschlag für Chausseen, der viel härter als
                              Eisenstein, ist die Leistung nur halb so groß, nämlich 25 Kubikmeter in 12 Stunden.
                              Dabei arbeitet die Maschine mit 30 Spielen der Brechbacken per Minute, die Leistung kann also beträchtlich erhöht werden, wenn man 40
                              bis 50 Hube machen läßt. Bei 30 Spielen sind 4 Pferdekräfte erforderlich. Gegen die
                              Blake'sche Maschine zeichnet sich die Dyckhoff'sche dadurch aus, daß sie ein viel
                              gleichmäßigeres Product liefert, da bei ersterer der Abstand der Brechbacken um den
                              ganzen Hub des beweglichen Backens variirt. (Deutsche Industriezeitung 1865, Nr.
                                 45.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
