| Titel: | Lancaster's Vorrichtungen zum Ausziehen und Entzünden der Metallkapselpatronen von Hinterladungsgewehren. | 
| Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. IX., S. 33 | 
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                        IX.
                        Lancaster's Vorrichtungen zum Ausziehen und Entzünden der
                           Metallkapselpatronen von Hinterladungsgewehren.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Lancaster's Verbesserungen an Hinterladungsgewehren.
                        
                     
                        
                           Nach dem London Journal of
                                    arts, Februar 1866, S. 89 ließ sich Alfred Lancaster in London
                              (Kensington-road) am 3. Juni 1865
                              zwei Einrichtungen für solche Hinterladungsgewehre
                              patentiren, deren Rohre vorn niederkippen, wenn der Hebel
                              p, Fig. 23, ihres in den
                              Rohrstollen eingreifenden Verschlußstückes horizontal gedreht wird. Die eine dieser
                              Einrichtungen hat den Auszieher und die andere den Zündstift der zum Gewehre gehörigen Metallkapselpatronen zum Gegenstande.
                           Die zuerst genannte, auf rasche und bequeme Beseitigung der Hülsen bereits abgeschossener Patronen nach dem Schusse hinzielende Einrichtung, besteht
                              darin, daß ein die überstehenden Ränder der
                                 Metallpatronen vermittelst entsprechender Ausfeilungumfassendes Metallstück, also der eigentliche Patronenauszieher
                              a (Fig. 23), durch ein
                              zwischen den Rohren seinen Lauf habendes Stäbchen
                              a'
                              zurückgestoßen wird, sobald man, durch Drehung der Rohre
                              um ihren Pivotpunkt e herum, den
                                 Verschluß des Gewehres öffnet, indem dadurch der untere Theil
                              b' des an seiner Achse c im
                              Verschlußstollen des Rohres befestigten Hebels
                              b an einen Vorsprung
                              d des im Schafte liegen bleibenden Verschlußstückes anstößt, und so der obere
                                 Theil dieses Hebels b dann das Stäbchen a'
                              zurückdrängt, sobald nach Oeffnung des Rohrverschlusses
                              die hinteren Enden der von ihren abgeschossenen Patronen zu befreienden Rohre sich
                              emporheben.
                           Nach der zweiten Einrichtung des Patentträgers, welche die Art der Zündmassen-Detonation von
                              Metallkapselpatronen betrifft, die central von hinten zu entzünden sind, werden die
                              Zündstifte des Gewehres nicht permanent in die
                              Bascüle desselben eingelassen, sondern durch Scharniere
                              mit den Köpfen der zugehörigen Percussionshähne verbunden. Die Stifte müssen dann mit den Hähnen
                              vor- und zurückgehen und es wird in dieser Weise also unmöglich gemacht, daß ein Gewehr selbst bei in Ruhe
                                 stehenden Hähnen durch heftiges Niederdrücken der Rohre zum möglichst
                              raschen Verschließen derselben 
                              losgeht, indem die Zündmasse der Patronen dabei an den
                              noch etwas aus der Bascüle hervorstehenden Zündstift anschlägt und so detonirt.
                           D......y,           
                              Major im Generalstabe in Cassel.
                           
                        
                     
                  
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