| Titel: | Humphrey's Knopflochnähmaschine; beschrieben von Friedrich Kick. | 
| Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. XCIII., S. 338 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XCIII.
                        Humphrey's Knopflochnähmaschine; beschrieben von Friedrich Kick.
                        Aus der Wochenschrift des nieder-österreichischen
                                 Gewerbevereins, 1866, Nr. 8.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Humphrey's Knopflochnähmaschine.
                        
                     
                        
                           Fig. 9 der
                              bezüglichen Abbildungen zeigt diese Maschine in der Längenansicht nach der
                              Entfernung der Vorderwand, wodurch der innere Mechanismus ersichtlich wird. Das
                              Schwungrädchen r kann sowohl mittelst des Handgriffes
                              k, als auch durch die Treibstange t, welche mit einem Fußtritt in Verbindung steht, in
                              Bewegung gesetzt werden. Die drehende Bewegung wird von r mittelst der Rädchen 1, 2 auf die verticale Achse a übertragen, welche unterhalb der Nähplatte p
                              zwei Nuthenscheiben s₁ und s₂ (Fig. 11), oberhalb
                              derselben die Nuthenscheibe s₃ und das
                              Kegelrädchen 3 trägt. Das Rädchen 3 bewirkt die Drehung von 4 und somit der Achse
                              a', an deren Ende die Scheibe v sitzt. Das Zäpfchen z sitzt fest an v und greift in die etwas gekrümmte Nuth eines Ansatzes
                              ein, welcher mit der Nadelstange unveränderlich verbunden ist. Dreht sich die Achse
                              a' und somit auch v, so
                              kommt z in verschiedene Horizontalebenen zu liegen und
                              zwingt den Ansatz, der Bewegung zu folgen; hierdurch erhält die Nadelstange und
                              daher auch die Nadel die verticale Bewegung.
                           Da die Knopflochnaht der Uebernaht sehr ähnlich ist, der Nadelfaden also die
                              Stoffränder umschlingen muß, so ist ein weiteres Erforderniß der Nadelbewegung, daß
                              die Nadel einmal in den Stoff nahe an der Kante und hierauf in die Spalte des
                              werdenden Knopfloches steche. Es erfolgen also die Abwärtsbewegungen der Nadel in
                              zwei, um ungefähr 0,002 Meter von einander entfernten Verticalebenen. Es muß daher
                              der Nadelschieber bald um 0,002 Meter nach links, bald um eben so viel nach rechts
                              verschoben werden. Dieß bewirkt die Nuthenscheibe s₃, deren Nuth einem an b sitzenden
                              Zäpfchen die entsprechende Bewegung mittheilt, welche, da b mit c fest verbunden ist, auf c übertragen wird; c, mit
                              der Leitung c' der Nadelstange n aus einem Stücke, empfängt daher die Bewegung bald nach links, bald nach
                              rechts von s₃.
                           Wie das Festhalten des Nadelfadens an der Unterfläche des Stoffes geschieht, ergibt
                              sich am leichtesten aus der Betrachtung des gebildeten Stiches. Es stelle in Fig. 10
                              S den auf der Nähplatte p
                              liegenden Stoff im Durchschnitt und l den mittelst
                              Ausschlageisens hergestellten Schlitz des Knopfloches dar, welcher durch
                              entsprechendes Aufziehen des eingespannten Zeuges erweitert wurde. Es steche nun die
                              Nadel bei 1 durch den Stoff, nahe an der Kante des zu bildenden Knopflochs. Hat die
                              Nadel ihren tiefsten Stand erreicht und beginnt sie sich zu heben, so tritt die
                              Schlingenbildung ein, welche ähnlich wie bei den Doppelkettenstichmaschinen von Grover und Baker durch die bei
                              d (Fig. 9) angedeutete
                              Zangen- und Klemmvorrichtung befördert wird. Die entstandene Schlinge wird
                              von einem Haken erfaßt und etwas gegen links gezogen; dadurch kommt sie so zu
                              liegen, daß die nur durch den Spalt 1 herab kommende Nadel gezwungen ist, in die
                              Schlinge 1 zu stechen. Gleichzeitig schwingt der oben erwähnte Haken nach rechts,
                              1wird frei und legt sich fest an die Nadel an. Diese gelangt an ihre tiefste Stelle,
                              und wenn sie wieder zu steigen beginnt, bildet sich die Schlinge 2. Diese wird nun
                              abermals von einem Haken erfaßt, durch dessen Oehr der Unterfaden gezogen ist.
                              Hierdurch wird die Schlinge 3 des Unterfadens in die Schlinge 2 des Oberfadens
                              gebracht, 2 wird durch 3 gehalten, 3 aber durch die nächste Schlinge des Oberfadens,
                              wie 4 durch 1. Bevor die Nadel den Stoff durchdringt, hat eine Verschiebung des
                              Zeuges in der Richtung der Knopflochkante stattgefunden. Der Deutlichkeit halber ist
                              in Fig. 10
                              sowohl die Nadel, als der untere Apparat weggelassen, zu dessen Beschreibung wir nun
                              übergehen.
                           Fig. 11
                              stellt die Ansicht der Maschine von unten dar. A, B
                              bezeichnet, wie in Fig. 9, die Grundplatte, a die bereits
                              erwähnte Hauptachse der Maschine. Die Nuthenscheiben s₁ und s₂ übertragen die Bewegung
                              auf die Theile e, f und h,
                              und zwar erlangt hierdurch f eine Verschiebung bald nach
                              rechts, bald nach links, während die zweiarmigen Hebel e,
                                 g und h, i eine Bogenbewegung erhalten. Der
                              untere Faden kommt von der Spule k, geht durch die Oehse
                              der langen Blattfeder q und hierauf durch o zum Haken x, welcher sich
                              am Ende der Stange f befindet.
                           Wie aus Fig.
                                 12 ersichtlich wird, hat x zwei Spitzen α und β; der
                              Haken α ist mit Ochsen versehen, durch welche der
                              Unterfaden gezogen wird, während β glatt ist; g trägt an seinem Ende ein dünnes, an den Rändern
                              geglättetes Stahlblättchen y, dessen Enden γ, und δ
                              abwechselnd auf die gebildeten Schlingen wirken. Sticht nämlich, wie oben erwähnt
                              wurde, die Nadel bei 1 (Fig. 10) nach abwärts, so
                              wird die entstehende Schlinge 1 durch β erfaßt
                              und nach links gezogen; ist dieß geschehen, so bewegt sich y nach aufwärts, faßt mit γ einen Faden
                              der Schlinge und
                              breitet diese so aus, daß die bereits wieder herab kommende Nadel die Schlinge nicht
                              verfehlen kann. Ist die Nadel n in diese getreten, so
                              weicht y zurück, n sinkt
                              tiefer und hebt sich wieder, und es entsteht die Schlinge, welche von α erfaßt wird. Während die Nadel weiter steigt,
                              geht f und α nach
                              rechts. Nun beginnt y wieder zu steigen, erfaßt mit δ einen Faden der Schlinge 3 und bewirkt so die
                              Erweiterung der Schlinge, durch welche die Nadel abermals nach abwärts tritt, um
                              eine neue Schlinge zu bilden, welche wie früher von β erfaßt wird.
                           Da die Kante des Knopfloches aus zwei parallelen Theilen und einem Halbkreise
                              besteht, so muß der Stoff dem entsprechend transportirt und dirigirt werden. Hierbei
                              kann sich die Transportirung nicht auf eine Geradschiebung wie bei den gewöhnlichen
                              Nähmaschinen beschränken; denn es wäre für den Arbeiter unmöglich, den Stoff so
                              genau zu lenken, daß sowohl Stichlänge als Breite der Uebernaht in allen
                              Knopflochpartien im gewünschten Verhältnisse stände. Es ist also nothwendig, den
                              Stoff einzuspannen, und nur indem man die Spannvorrichtung transportirt, kann die
                              richtige Bewegung erzielt werden. Dieser kleine Apparat ist in Fig. 13 im Grundriß und
                              in Fig. 14 in
                              der Seitenansicht in der Hälfte der wirklichen Größe gezeichnet. Das Zeug, in
                              welchem bereits mittelst des Ausschlageisens ein dem Knopfloch entsprechender
                              Schlitz gemacht wurde, wird zwischen die zwei feilenartig gehauenen Stahlplatten p', p'' gelegt, und zwar der Art, daß das kreisförmige
                              Ende des Schlitzes concentrisch in a', der geradlinige
                              Spalt aber in die Mittellinie von b zu liegen kommt.
                              Wird nun die obere Platte, welche durch die Feder c''
                              nach aufwärts gedrückt wird, mittelst des um d'
                              drehbaren Excentrics e' herab gedrückt, so erfolgt das
                              Einpressen des Tuches. Um ein hübsches Knopfloch zu erhalten, ist sowohl ein genaues
                              Centriren, als ein kräftiges Aufspannen erforderlich. In der Hülse f' ist ein durch eine Feder nach abwärts gedrückter
                              kleiner Cylinder vertical verschiebbar, welcher in das Zäpfchen h' endigt. Denken wir uns nun den Klemmapparat mittelst
                              seiner Grundplatte g' auf die Nähplatte p (Fig. 15) aufgesetzt, und
                              zwar der Art, daß der kreisförmige Ausschnitt i' der
                              Grundplatte (in Fig. 13 punktirt angedeutet) auf das vorspringende Scheibchen s (Fig. 15) gesteckt wurde,
                              so hat der Klemmapparat einen Führungspunkt erhalten. Man verschiebt nun den
                              Apparat, bis das Zäpfchen h' in den Schlitz N, N' einfällt. Sobald dieß erzielt ist, kann der
                              Klemmapparat nur eine bestimmte Bewegung machen. Er wird zuerst in der in Fig. 13
                              gezeichneten Lage sich um die Länge der geraden Naht nach vorwärts schieben lassen,
                              indem h' in N und s in i', k''
                               die Führung erhält, bis
                              s nach a' und h' bis in gelangt. Nun kann nur eine Halbkreisbewegung
                              eintreten, wobei s der Mittelpunkt und m, m' die Leitung für h'
                              ist. Sobald h' bis m'
                              gelangt ist, geht die Bogenbewegung von h' wieder in die
                              geradlinige Bewegung über, h' schreitet von m' nach N' vor, während s wieder von a' gegen i' sich bewegt; hierbei ist der Klemmapparat in der um
                              180° gewendeten Stellung. Denkt man sich diese Bewegung in entsprechender
                              Uebereinstimmung mit der Nadelbewegung, so ist ersichtlich, daß zuerst die eine
                              gerade Knopflochkante, hierauf das Auge des Knopfloches und endlich die zweite
                              gerade Kante genäht wird.
                           Da man bei einem beliebigen Punkte von N, m und N', m' beginnen kann, so ist es möglich, Knopflöcher von
                              beliebiger Länge herzustellen. Es muß nun gezeigt werden, durch welche Vorrichtung
                              der Zapfen h' gezwungen wird, den Schlitz N, N' zu durchlaufen.
                           An der Oberseite des Maschinenkörpers ist unter der Nähplatte p eine kreisförmige Vertiefung ausgedreht, in die das Schiebrad 8
                              eingesetzt ist, welches um den Ring r gedreht werden
                              kann (Fig.
                                 16). Das Schiebrad S hat an seinem Umfang kleine
                              schräg gestellte Zähne, in welche der Sperrkegel l (Fig. 11 und
                              16)
                              eingreift. In der Fläche von S ist eine Nuth n', deren Breite mit dem Durchmesser des oben erwähnten
                              Zäpfchens h' übereinstimmt. Die Excentricität ist gleich
                              der Länge von m, N oder m',
                                 N' in Fig.
                                 15.
                           Wenn wir uns nun p über S
                              gelegt denken, so wird durch den Schlitz N, N' die Nuth
                              n' sichtbar seyn. Das Zäpfchen h' hat genügende Länge, um unterhalb N, N' auch noch in n'
                              einzugreifen, und wird überdieß durch eine Feder beständig niedergedrückt. Ist der
                              Klemmapparat (Fig.
                                 13 und 14) auf die Nähplatte in der früher erwähnten Weise aufgesetzt, so
                              durchschreitet bei dessen Verschiebung das Zäpfchen h'
                              den Schlitz N, N', und da es das Bestreben zu sinken
                              hat, so wird es auch in die Nuth n' einfallen, sobald es
                              bis zu jener Stelle geführt wurde, wo Nuth und Schlitz sich kreuzen. Wird nun das
                              Schiebrad gedreht, so wird, da h' gezwungen ist, sowohl
                              in der Nuth n', als im Schlitze N, N' zu bleiben, dieses Zäpfchen stets in der Durchkreuzungsstelle beider
                              sich befinden, welche Stelle der Reihe nach alle Lagen von N bis N' einnimmt. Beim Nähen der Längenseiten
                              des Knopfloches muß der im Klemmapparat gehaltene Stoff in jedem zweiten höchsten
                              Nadelstande um ein Kleines verschoben, daher S gedreht
                              werden; sobald aber das Auge des Knopflochs genäht wird, muß diese Drehung rascher
                              geschehen, damit die Fäden nicht zu dicht an einander kommen und das Knopfloch nicht
                              wulstig wird.
                           
                           Hierdurch ist eine intermittirende, bald langsamere, bald raschere Drehung des
                              Schiebrades bedingt. Dieser Anforderung wird dadurch entsprochen, daß der Sperrhaken
                              l gezwungen ist, S bald
                              um mehr, bald um weniger Zähne weiter zu schieben. Hierzu ist auf der Unterseite der
                              Maschine (Fig.
                                 11) der Arm j' angebracht, welcher eine kleine
                              Bogenbewegung um die Achse δ, zu machen vermag.
                              Auf dem Arm j' sind verschiebbar zwei Blättchen α', β' angebracht. In der Stellung, welche
                              Fig. 11
                              zeigt, kann der Sperrhaken l das Rad S nur um zwei Zähne weiter schieben. Wird aber j' nach rechts gedrückt, so verhindert der zurück
                              geschobene Vorsprung von α' nicht mehr den Sperrhaken l früher einzufallen, somit S um mehr Zähne
                              weiter zu schieben. Wenn man die Figuren 15 und 16 vergleicht,
                              so ersieht man hieraus, daß 8 um 180° sich drehen muß, um das in N, N' verschiebbare Zäpfchen h' des Klemmapparates von N nach m zu bringen; daß dieses Zäpfchen bei m angelangt ist, wenn es bei i'' in der Nuth n' (Fig. 16) steht; man
                              ersieht ferner, daß beim Durchschreiten des Halbkreises mm' das Zäpfchen unverändert in der Nuth bei i'' verharrt, S sich aber hierbei wieder um
                              180° dreht, und zwar nun rascher, und endlich ersieht man, daß h', bei m' angelangt, den
                              kleinen Schieber i'' zurück drücken muß, um in der
                              excentrischen Nuth bis k''' weiter schreiten und so bis
                              N' gelangen zu können. Dieß ergibt: bei einer
                              Drehung von S um 180° hat die Transportirung
                              langsam, bei einer weiteren Drehung um 180° rascher, endlich bei der letzten
                              Drehung um 180° mit der ersteren Geschwindigkeit zu erfolgen; es ist daher
                              Bedingung, daß der Arm j' in der ersten und dritten
                              Bewegungsphase in jener Stellung verharre, welche Fig. 11 zeigt, in der
                              zweiten aber nach rechts gedrückt sey. Dieß wird nun einfach dadurch erzielt, daß
                              j' an seinem Ende einen Stift γ' trägt,
                              welcher in eine Nuth reicht, die an der Unterseite von S
                              sich befindet und aus zwei concentrischen Kreissegmenten von etwas verschiedenen
                              Radien besteht, deren jedes einem Mittelpunktswinkel von nahe 180°
                              entspricht. Diese beiden Nuthen sind durch schiefe Verbindungsnuthen geschlossen und
                              bedingen die erforderliche Führung von γ' und daher auch von j'.
                           Da es wünschenswerth erscheint, Knopflöcher mit mehr oder weniger dichtem Stiche
                              herstellen zu können, so sind die Blättchen α', β' verschiebbar und
                              können so gestellt werden, daß bei der langsamen Drehung von S zwei, drei und auch vier Zähne gewonnen werden, bei der raschen Drehung
                              entsprechend mehr. Der vorerwähnte kleine Schieber i''
                              kann zurück gedrückt werden, sobald er unter m' zu
                              liegen kommt, indem im Ringe r dieser Stelle
                              entsprechend an seiner Mantelfläche eine kleine Nuth vorhanden ist, welche das
                              Ende von i'' aufnimmt und so die Zurückschiebung
                              gestattet. Die Sperrkegel t, t' haben den Zweck, das
                              Zurückdrehen von S zu verhindern. Außer jener Bewegung,
                              durch die l auf S übertragen
                              wird, kann dieses Schiebrad auch mittelst des Hebels μ durch ε gedreht werden.
                           Die Eigenthümlichkeiten dieser Maschine dürften durch eine kurze Darstellung ihres
                              Gebrauchs noch klarer sich darstellen.
                           Soll mit Humphrey's Maschine ein Knopfloch genäht werden,
                              so sind vor Allem Ober- und Unterfaden in die richtige Lage zu bringen. Der
                              Oberfaden wird von der Spule 5, wie in Fig. 9 ersichtlich ist,
                              zur Spannscheibe 6, hierauf durch das Oehr des Federchens 7 nach 8 und durch d zum Nadelöhr geleitet. Um den Unterfaden richtig
                              anzuordnen, wird die ganze Maschine um die Achse i, i'
                              (Fig. 9),
                              um welche sie drehbar ist, umgelegt. Hierdurch wird die Unterseite leicht
                              zugänglich. Man nimmt hierauf von k (Fig. 11) den Unterfaden,
                              zieht ihn durch q und o,
                              fädelt ihn in α (Fig. 12) in der
                              gezeichneten Weise ein und führt ihn endlich durch das Stichloch bei s (Fig. 15) nach aufwärts.
                              Der dickere Füllungsfaden wird von k' unmittelbar durch
                              ein Löchelchen in s gezogen.
                           Ist dieß geschehen, so wird der Schlitz mittelst des Ausschlageisens in den Stoff
                              geschlagen und dieser in den Spannapparat (Fig. 13) richtig
                              eingelegt und etwas ausgespannt. Nun wird das Schiebrad S mittelst des kleinen Hebels μ so weit
                              gedreht, bis k''' (Fig. 16) unter N sichtbar geworden ist. Die etwas zusammengedrehten
                              Unterfäden werden durch die Spalte des Klemmapparates gezogen, und während man i' auf s setzt, etwas
                              gespannt und unter das Federchen f'' (Fig. 13) gesteckt. Durch
                              langsames Vorwärtsschieben sucht man das Zäpfchen h'
                              über N, N' und n' zu
                              bringen; sobald es in beide eingefallen, verschiebt man das Sperrrad S wieder mit μ so
                              lange, bis der Anfang des Schlitzes im Stoff gerade unter der Nadel sich befindet.
                              Nun erst beginnt die Maschinenarbeit. Das Knopfloch wird seinem ganzen Umfange nach
                              genäht, und f''' (Fig. 15) hat hierbei nur
                              den Zweck, zur ruhigen Führung von g' beizutragen.
                           Ist die Nadel am Ende des Knopfloches angelangt, so hält man die Maschine (beim
                              höchsten Nadelstande) an, hebt das Zäpfchen h' aus Nuth
                              und Schlitz, indem man den Kopf h'' benutzt, und
                              verschiebt den Apparat, bis i' mit s zusammenfällt, der Apparat abgehoben und der Stoff aus
                              dem Spannapparat entfernt werden kann.
                           Alle diese Operationen erfordern bedeutende Uebung, nicht minder das Richtigfallen der Nadel, die
                              entsprechende Wahl des Faden etc. Es ist leicht, bei einiger Uebung in zwei Minuten,
                              die Zeit für die Vorarbeiten mit gerechnet, ein Knopfloch zu nähen. Wie weit es
                              vollendete Fertigkeit bringen kann, ist schwer zu bestimmen; so viel ist gewiß, daß
                              der Gebrauch dieser Maschine, welche im Verhältniß zum hohen Preise der Nähmaschinen
                              nicht theuer ist, nur dort sich lohnt, wo ein Arbeiter beständig an ihr beschäftigt
                              werden kann. (Sie ist zu beziehen von dem Nähmaschinenfabrikant Ludwig Bollmann in Wien.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
