| Titel: | Gebläse für Schmiedefeuer etc., von Enfer und Sohn in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. CXIX., S. 427 | 
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                        CXIX.
                        Gebläse für Schmiedefeuer etc., von Enfer und Sohn in Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, April 1866, S.
                              185.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Enfer's Gebläse für Schmiedefeuer etc.
                        
                     
                        
                           Schon früherPolytechn. Journal Bd. CXLIII S. 174
                                    und Bd. CLXXII S. 261. haben wir unsere Leser mit der Einrichtung der sehr zweckmäßigen
                              Luft-Saug- und Druckapparate bekannt gemacht, welche die Mechaniker
                              Enfer bauen. Im Folgenden theilen wir die Beschreibung eines neuen, den
                              Genannten patentirten Blasebalges mit stetiger Windzuführung mit, welcher sehr
                              einfach construirt ist und sich mit gleichem Vortheile bei Schmiedefeuern wie bei
                              den Lampen der Emailleure, Goldarbeiter, Chemiker u.s.w. anwenden läßt.
                           Das Neue dieses Gebläses besteht in der Anordnung des Bewegungsmechanismus an dem
                              Untertheile des Apparates, wodurch die gewöhnlich angewendeten Führungen wegfallen,
                              und in der eigenthümlichen Construction der Bälge.
                           Wie man sich durch Betrachtung der Figuren 23 und 24 sogleich
                              überzeugen wird, kann man diese Einrichtung quadratischen, conischen, überhaupt
                              Blasebälgen von jeder Form geben.
                           Fig. 23
                              stellt im Verticaldurchschnitte ein Gebläse für den Tisch eines Emailleurs dar;
                           Fig. 24 ist
                              die obere Ansicht desselben, wenn man sich den Tisch weggenommen denkt.
                           Der Hauptkörper des Apparates ist ein Blechcylinder B,
                              welcher mittelst der Füße I über den Boden erhoben ist,
                              so daß der Bewegungsmechanismus am Untertheile des Apparates angebracht werden kann.
                              Dieser Bewegungsmechanismus besteht aus dem Trittbret P,
                              welches durch die kleine Kette l mit dem Hebel L verbunden ist, der in d
                              seinen Drehpunkt hat; das Ende dieses Hebels ist mittelst des Bandes oder Gliedes
                              e an das Stück f
                              befestigt, welches einen Bestandtheil von der Platte oder dem Kolben des Blasebalges
                              A bildet, auf dem sich das Saugventil a befindet.
                           Der Obertheil des Körpers B bildet den Behälter R, auf dessen Boden r der
                              Sitz des Ventils b und die Füße s angebracht sind; auf letztere kommt der untere Theil des
                              Blasebalgregulators oder Compensators zu liegen. Dieser Regulator ist unter die
                              obere Platte P' befestigt, auf welcher die den Tisch T tragenden Säulchen p'
                              stehen; das Innere des Balgregulators C enthält die
                              Spiralfeder H, welche sich viel bequemer niederdrücken
                              läßt, als die gewöhnlichen Apparate, die von oben mit Hülfe einer Stange in
                              Thätigkeit versetzt werden, welche durch die Platte des Blasebalges mittelst einer
                              Stopfbüchse hindurchgeht (man s. die Abbildung dieses Systems im polytechn. Journal
                              Bd. CXLIII S. 174). Die Verbindung des
                              Windbehälters R mit der Oberfläche des Tisches T wird durch das Rohr v
                              hergestellt.
                           Der Gang des Apparates ist sehr einfach: Man tritt auf den Fußtritt P, wodurch der Blasebalg A
                              in Bewegung kommt und die Luft in den Behälter R sendet,
                              aus welchem sie dann durch den Regulator C
                               in continuirlicher
                              Weise über den Tisch T und mit Hülfe einer beliebigen
                              Vorrichtung zu den in Arbeit befindlichen Gegenständen geleitet wird.
                           Will man den beschriebenen Blasebalg auf Schmiedefeuer anwenden, so modificirt sich
                              die Einrichtung insofern, als man den Bewegungsmechanismus wieder an dem Obertheile
                              anbringt, und die Bewegung findet in diesem Falle mittelst eines Handhebels, der das
                              Trittbret ersetzt, oder mittelst einer sonstigen passenden Vorrichtung statt.
                           
                        
                     
                  
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